Kapitel 1 'Gryffindor'

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Ich beobachtete die Konversation meiner Familie.'Denkst du, sie wird sich gut zurechtfinden? Ich habe Dumbledore gebeten, sie vor dem Fest einzusortieren.' sagte meine Mutter. 'Bestimmt, Mum.' meinte Angelina, wohl bedacht dieser Diskussion, die nun schon mindestens zum fünften Mal stattfand aus dem Weg zu gehen.

'Angelina, du wirst gut auf deine kleine Schwester achten.' meinte nun auch mein Vater streng.
'Was? Warum denn, sie wird schon auf sich selbst aufpassen können.'
meckerte sie genervt und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, ehe sie ihr Gesicht auf die Arme stützte und aus dem Fenster sah.
Verletzt sah ich aus dem Fenster auf der anderen Seite. Ich freute mich wirklich auf Hogwarts. Doch ich hatte auch Angst davor. Was, wenn ich keine Freunde finde, oder wenn ich gemobbt werden würde? Wie sollte ich mit den ganzen Schülern mitkommen...
Ich verdrängte die Gedanken an ein schreckliches erstes Jahr und schaute wieder zu meinen Eltern.
'Wir müssen jetzt los' bedeuteten sie mir und mit einem Wink des Zauberstabes verschwanden die Teller in der Küche. Ich stand auf und streifte mir den grauen Mantel über die Schultern.
Langsam folgte ich meiner Schwester zum Kamin, wo wir, nach einem kurzen Abschied in den grünen Flammen verschwanden.

Sekunden später fand ich mich in einem Fremden Kamin neben Angelina wieder, die mich am Arm festhielt.
Wir traten aus dem Rauch und streiften den restlichen Ruß von unseren Mänteln. Sie zog mich in Richtung des großen Banhofs auf der anderen Straßenseite, raus aus dem kleinen Geschäft, indem wir gelandet waren. Die kühle Septemberluft wehte mir die Haare aus dem Gesicht und jagte mir einen leichten Schauer über den Rücken. Ich lief neben Angelina rein in das große Gebäude und durch die Wand zum Gleis.
'Du kommst alleine klar, oder? Ich habe dir ja alles erklärt.' meinte sie schnell und ehe ich antworten konnte war sie auch schon weg. Kopfschüttelnd bahnte ich mir den Weg durch die Menge in die rote Eisenbahn.
Ich suchte mir ein leeres Abteil, wo ich mich schnell mit meinem Gepäck am Fenster niederließ und die Augen schloss.
Ich wollte nicht mehr Aufmerksamkeit auf mich ziehen, als nötig war.
Ich zog die Kapuze meines Mantels enger in mein Gesicht und lehnte den Kopf gegen die Scheibe.
Als der Zug losfuhr, entschied ich mich, noch ein wenig zu schlafen.
Ich spürte eine Bewegung an meinem Bein, wo meine Tasche stand. Erschrocken schaute ich nach unten, und grinste über die sich wölbende Tasche. Ich zog den Reißverschluss auf und musterte den Kater, der mich aus unschuldigen blauen Augen anschaute.

'Da hat sich jemand gut versteckt' dachte ich mir und streichelte Newt über das weiche Fell.
Ich spürte die Vibration seines Schnurrens, die mich langsam, aber sicher in den Schlaf gleiten ließ.

Als ich die Augen aufschlug, bemerkte ich, dass der Zug zum Stehen gekommen war. Schnell zog ich mir meine Uniform an und spähte hinaus auf die Gänge. Der Zug begann sich gerade zu leeren und Schüler drängelten sich aus ihren Abteilen.
Ich schnappte mir mein Gepäck und setze Newt auf meine Schulter.
Schnellen Schrittes lief auch ich auf den Gang, wo ich den anderen folgte.
Etwas verloren sah ich mich, draußen angekommen um.
Das rege Treiben um mich herum, das große Schloss im Hintergrund und der Riese, der nach den Erstklässlern winkte. In meinem letzten Brief von Dumbledore stand, dass mich eine Professorin hier abholen würde.

Augenblicke später winkte mir auch schon eine Frau mit spitzem Hut zu, die einige Meter vor mir auf mich zukam. Ich setzte mich in Bewegung und folgte ihr, als sie sich umdrehte, dessen bewusst, dass ich ihr folgen würde.
Sie führte mich auf schnellstem Wege hinauf zum Schloss und durch das große Treppenhaus in eine kleine Kammer. Ich kam aus dem Staunen kaum heraus. Alles war genauso, wenn nicht noch schöner, als ich es mir vorgestellt hatte. Sie schloss die Türe hinter mir und bedeutete mir, mich auf einen Hocker zu setzen.
Die Professorin stülpte mir einen Hut über den Kopf, der mir bis auf die Nase sank. Dann auf einmal hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, worüber ich geradezu erschrak.

'Ahhh armes Kind. Es tut mir leid, was du durchmachen musstest. Ich sehe, du bist wirklich schlau und ehrgeizig. Du liebst es, Abendteuer zu erleben und deine Vergangenheit hat dich stark gemacht. Schwierig, schwierig. Aber du bist etwas ganz Besonderes. Ich denke, du kannst viel erreichen, mit deinem Mut und dem gewissen Drang, die Menschen, die du liebst zu verteidigen...

Gryffindor!'

𝑇ℎ𝑟𝑜𝑢𝑔ℎ 𝑦𝑜𝑢𝑟 𝑑𝑎𝑟𝑘𝑛𝑒𝑠𝑠 || ɢᴇᴏʀɢᴇ ᴡᴇᴀsʟᴇʏ { ℱ𝒾𝓃𝒾𝓈𝒽ℯ𝒹 }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt