"Du bist an dem Abend einfach verschwunden."
Kuroo und ich standen im Hinterhof des Lokals, weil er mit mir unter vier Augen reden wollte. Ich hätte mich weigern können, aber das schien mir doch ziemlich unreif zu sein.
"Jaa.." Ich sah dem schwarzhaarigen dabei zu, wie er sich eine Zigarette zwischen die Lippen klemmte und sie anschließend anzündete.
Der Geruch ließ mich an Raiden denken.
"Ich bin nicht einmal mehr dazu gekommen dich nach deiner Nummer zu fragen", fügte er hinzu, nachdem er den ersten Zug nahm.
"Hör mal, ich weiß wirklich nicht was deine Absichten sind. Aber um ehrlich zu sein, hatte ich nicht vor dich wiederzusehen", gab ich ehrlich zu, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
"Oder glaubst du wirklich das ich mit jemandem ausgehen würde, der mit Arschlöchern befreundet ist?"
Er schien sofort zu verstehen auf wen ich hinaus wollte, doch er schüttelte amüsiert seinen Kopf.
"Tooru und ich sind nicht befreundet", meinte er. "Wir kennen uns vom Volleyball und unsere Väter sind befreundet. Ich hänge manchmal nur mit ihm ab, weil ich meinem alten Herren einen Gefallen damit tue."
"Du spielst also auch Volleyball, huh?"
Kuroo nickte grinsend.
"Aber mir hat es gefallen, wie du ihn in den Boden gestampft hast. Das hatte er dringend nötig", Kuroo lachte intrigant.
"Und was ist mit Bokuto-san?" Ich überkreuzte die Arme vor der Brust.
"Was soll mit ihm sein?"
"Sind er und Atsuhi-san deine Freunde?", wollte ich wissen.
"Du meinst Akaashi. Ja, mit den beiden bin ich befreundet."
Verstehend nickte ich.
"Tatsächlich wollte ich die beiden eigentlich heute darum bitten sich nach dir umzuschauen. Ich habe mich nämlich daran erinnert, dass du erwähnt hast du würdest auch auf die Fukurodani gehen", erklärte mir der Japaner entspannt, als er den Qualm seiner Zigarette ausatmete.
"Wieso?" Ich runzelte die Stirn.
"Du bist ein bisschen schwer von Begriff, oder?" Seine haselnussbraunen Augen durchdrangen mich beinahe.
"Na, weil ich nach dir gesucht habe. Du hast nicht zufällig nächsten Samstag Zeit?"
Mein Atem ging flach. Er schien es anscheinend ernst zu meinen und ich verstand einfach nicht, was er sich dabei dachte.
"Da kann ich nicht, bin da an der Nohebi Universität. Meine Freundin hat mich gebeten mit ihr zu einem Volleyballspiel zu gehen."
Das perverse Grinsen breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus, weshalb ich den Kopf nur fragend zur Seite legte.
Er war ein wenig seltsam.
"Wie passend", erwiderte er darauf. "Wir sind nämlich ihre Gegner."
"Was?!" Mir schossen die Augäpfel fast aus dem Schädel.
"Deine Freundin gehört also zu den Schlangen, hm?" Das schien ein Wortspiel mit dem Wort Hebi zu sein, dass Schlange auf Japanisch hieß.
"Sie gehen beide auf die Nohebi", ließ ich ihn wissen und er ließ seine Schultern zucken.
"Wie auch immer... heißt das du gehst mit mir am Samstag nach dem Spiel aus?" Der Stoff seines schwarzen T-Shirts spannte über seiner Brust, er hatte einen wirklich guten Körper.
"Wieso sollte ich?" Mit erhobenen Kinn sah ich ihn an und wartete auf eine gute Antwort.
Ich hatte mich bereits zuvor an dieser Art von Beziehung verbrannt. Leidenschaft war etwas wirklich gefährliches, wenn man sie für die falsche Person empfand. Es war wie ein Feuer, dass alles ohne Gnade niederbrannte.
Die Funken, welche zwischen uns zu fliegen schienen, jagten mir deswegen eine Heidenangst ein und doch stand ich hier und wartete darauf, was er zu sagen hatte.
"Du bist mir was schuldig, schließlich habe ich dir einen Drink spendiert." Sein Grinsen wurde so breit, dass mir ein Prusten entwich.
"Okay unter einer Bedingung."
Interessiert hoben seine Brauen und er schnippte den Stummel seiner Zigarette achtlos weg, ohne seine Augen von mir abzuwenden.
"Und die wäre?"
Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass Nekoma's Kapitän vor mir stand und ich dabei war ihn gewaltig zu unterschätzen.
"Wenn dein Team gewinnt, gehe ich mit dir aus." Mein selbstsicheres Lächeln erlosch langsam, als ich seinen fest entschlossen Gesichtsausdruck bemerkte.
"Gut", er lehnte sich vor. Ein Schauer lief mir kalt den Rücken runter. "Dann such dir schonmal ein schönes Outfit aus, Taiga."
Da hatte ich wohl ein wenig zu vorschnell gehandelt....
"Mein Team wird aufjedenfall gewinnen."
So wie er das sagte fiel es mir äußerst schwer dies anzuzweifeln.
[…]
"Ach, so war das ....", Himari nickte aufmerksam, nachdem ich den beiden Zuhause alles erzählt hatte.
"Du bist ja eine richtige Aufreißerin, Nana-chan~" Arisa schlug mir neckisch gegen die Schulter und zog eine Grimasse.
"Ich weiß nicht, was ich machen soll! Ich habe euch doch von meinem Exfreund erzählt und mich lässt das Gefühl nicht los, dass ich Kuroo nur so anziehend finde, weil er mich auf irgendeine Weise an meinen Ex erinnert", erklärte ich ihnen ganz aufgewühlt und fuhr mir durch meine braune Mähne.
"Ah, der Bassist?", erinnerte sich Himari.
"Nein, Idiot", verbesserte Arisa sie rasch.
Die Blondine legte ihre Hand auf meine, die verkrampft auf dem Esstisch ruhten.
"Ich weiß, dass Trennungen nicht leicht sind. Aber das ist eine gute Möglichkeit ihn endlich loszulassen. Du musst einfach bedenken, dass Kuroo-san ein anderer Mensch ist. Gib ihm eine Chance, bevor du ihn einfach abschießt. Du scheinst etwas für ihn übrig zu haben und das ist doch etwas gutes, nach allem was du erlebt hast."
Manchmal vergaß ich wie viel reifer und gefasster Arisa war, als ich. Doch in Momenten wie diesen war es ganz offensichtlich.
"Sei ehrlich und erkläre Kuroo das mit deinen Bedenken und deinem Ex, er wird es ganz sicher verstehen. Du könntest es später bereuen, es nicht zumindest mit ihm versucht zu haben."
Ich konnte eigene Erfahrungen aus diesem Rat herausnehmen, was mich ein wenig missmutig stimmte.
"Tu dir selbst den Gefallen." Auf Arisas Lippen lag ein aufmunterndes Lächeln, dass auf eine Art und Weise gleichzeitig traurig wirkte.
"Okay", ich schluckte schwer, presste meine Lippen aufeinander und drückte ihre Hand schließlich.
"Danke, dass ihr mir zugehört habt."
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craving you | tetsurō kuroo x oc
FanfictionNanami kommt mit gebrochenem Herzen nach Tokio zum studieren, als sie auf einer Party Tetsurō Kuroo kennenlernt. Sie hält ihn für einen typischen Playboy und lässt sich darauf ein, um sich von ihrem Liebeskummer abzulenken. Als die beiden sich jedoc...