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Fünf Tage später

"Taiga?" Bokuto fuchtelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum, womit er mich aus meinen Gedanken riss.

"Oh...", entkam es mir nur gerädert.

"Ich glaube, du hast sie kaputt gemacht, Bokuto", meinte Akaashi, der direkt neben ihm stand.

"Man, Akaashi! Sag doch nicht so fiese Sachen! Sie ist schon die ganze Woche so komisch drauf."

Ich hatte mich die letzten Tage versucht eine Weile von Kuroo zu distanzieren, damit ich meine negativen Gedanken und Gefühle aussortieren konnte.

Allerdings schlug der kalte Entzug nicht sehr gut an, denn ich konnte weder schlafen, noch essen. Ich vegetierte nur so vor mich hin.

"Bist du okay?", fragte mich Akaashi während er und Bokuto mich besorgt musterten.

"Klar", ich lächelte die Beiden dankbar an und verabschiedete mich von ihnen, um in meine nächste Vorlesung gehen zu können, jedoch kam ich nicht weit.

Nach nur wenigen Schritten wurde mir ganz plötzlich schwarz vor Augen und ich sackte zusammen.

"Taiga!", konnte ich meine beiden Freunde nach mir rufen hören, als diese mir zur Hilfe eilten.

[...]

Meine Schläfen pochten schmerzhaft, als ich langsam meine Augen öffnete. Ich blinzelte stark, da mich das helle Licht im Raum blendete.

"Endlich bist du wach."

Mein Gesicht war noch von den starken Kopfschmerzen verzogen, als ich meinen Kopf zu der Stimme drehte. Ich hatte noch überhaupt nicht realisiert, wo ich mich eigentlich befand.

"K-kuroo?", entkam es mir erstickt, als ich geradewegs in das Gesicht des schwarzhaarigen blickte.

"Warum hast du nicht bescheid gesagt, dass es dir nicht gut geht? Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht..." Sein Ausdruck wurde ganz weich und er streckte seine Hand aus, um mir über meine Wangenknochen zu fahren.

Als ich mich verwirrt umsah bemerkte ich, dass ich mich im Krankenzimmer der Universität befand. Da es draußen bereits dunkel geworden war, ging ich davon aus, dass ich für mehrere Stunden geschlafen hatte.

"Bokuto und Akaashi haben mich sofort kontaktiert, nachdem du zusammengebrochen bist."

Meine Hände ballten sich zu Fäusten, weil ich wusste, dass er meinetwegen sicherlich sein Training abgebrochen hatte und hergekommen war.

"Kuroo...", krächzte ich noch ganz heiser. "Du hättest nicht kommen müssen." Ich ließ den Kopf einfach sinken, um seinem Blick zu entfliehen.

Der Ältere ließ seine Hand, welche meine Wangen gestreichelt hatte, irritiert sinken.

"Sag mal... Habe ich etwas falsch gemacht?", wollte er zögernd wissen, weshalb ich die Lippen aufeinander presste und mit dem Kopf schüttelte.

Es blieb eine Weile Still zwischen uns, bis er erneut das Wort ergriff.

"Ist es wegen ihm?" Seine Stimme war so dünn wie ein Blatt Papier.

Meine Stirn runzelte sich vor Verwirrung und ich schaute ihm wieder ins Gesicht.

Ich konnte an seinem Adamsapfel deutlich erkennen, dass er stark schluckte.

"Es war dein Exfreund, den du vor kurzem zufällig getroffen hast, nicht wahr? Warst du deshalb die letzten Tage so abweisend? Bist du etwa doch noch nicht über ihn hinweg?" In seiner Mimik lag nun so viel Schmerz und Bedenken. Er fühlte sich verraten.

"Nein, so ein Quatsch! Ich habe doch gesagt, dass es mein Kindheitsfreund war und du kannst mir glauben, wenn ich sage,dass ich nicht mehr das Geringste für Raiden empfinde", wandte ich ein und wollte seine Angst damit zerschlagen.

"Warum hast du mich dann ignoriert?" Kuroos Stimme war lauter geworden und in seinen Augen loderte Verständnislosigkeit.

"Weil ich über uns nachdenken wollte!", schoss es aus mir heraus, ohne, dass ich vorher darüber nachgedacht hatte.

Dabei wollte ich ihm doch genau solch eine Auseinandersetzung ersparen.

Seine Augen weiteten sich erschrocken, nachdem ihm meine Worte zu Ohren gekommen waren.

"Nachdenken? Willst du dich von mir trennen?"

"Ich habe mich in dich verliebt!", keifte ich ihn an und spürte wie mir die Tränen über meine Wangen rollten. "Und ich habe verdammt große Panik deswegen!"

Kuroo starrte mich fassungslos an und schüttelte dann seinen Kopf. Auch in seinen Augen glänzten mittlerweile Tränen.

"Ich verstehe kein Wort von dem was du da redest, Nanami", entkam es ihm tonlos, ehe er sich erhob und aufgebracht durch sein dunkles Haar fuhr.

"Ich gebe deinen Mitbewohnerinnen bescheid, dass sie dich abholen sollen", meinte er ohne mich ein weiteres Mal anzusehen.

"Du kannst mir ja sagen, wenn du bereit bist mir das zu erklären. Gute Besserung." Damit schnappte er sich seine Sachen und verließ das Zimmer mit dem Linoleumboden stürmisch.

"Kuroo...", schluchzte ich verzweifelt, wagte es allerdings nicht ihm hinterherzulaufen.

Das letzte Mal, dass ich mich so zerrüttet gefühlt hatte war eine Weile her gewesen, aber damals wurde ich verletzt und war nicht Schuld an dem Schmerz eines anderen.

Genau deshalb wollte ich für eine Weile Distanz zwischen uns halten. Das Letzte was ich wollte war ihm weh zu tun.

Sehr geehrte Damen und Herren...

Sie wurden so eben Zeuge des bischissensten Geständnisses aller Zeiten.

Ich zog die Beine an meinen Körper und vergrub das Gesicht an meinen Knien.

Was wenn ich seinen Erwartungen irgendwann nicht mehr entsprach und er mich genauso fallen ließ wie es mir schon zuvor passiert war?

Noch so einen heftigen Sturz in die Tiefe würde mein armes Herz nicht überleben.

Noch so einen heftigen Sturz in die Tiefe würde mein armes Herz nicht überleben

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craving you | tetsurō kuroo x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt