Sechsundzwanzig

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So wie der Kuss. Nur mit dem unterschied, dass ich bei dem Gedanken daran nicht lachen muss, sondern stattdessen eine Horde Armeisen durch meinen Bauch rennt.

Changbin PoV:

„Schlaf gut." Leise flüsternd ziehe ich Felix vorsichtig das Buch aus den Händen und lege es auf meinen Nachttisch, bevor ich mich neben ihn auf den Bauch drehe. Er ist einfach beim lesen der Schullektüre eingeschlafen. Ich habe versucht ihn davon abzubringen, aber er ist nach wie vor ein kleiner Dickkopf. Vielleicht ist das viele lernen für ihn auch nur ein Weg sich abzulenken. Schade, dass ich das nicht einfach übernehmen kann.

Mit bedacht Felix nicht zu wecken drücke ich mich allmählich mit den Unterarmen nach oben und mustere den Jüngeren in dem schwachen Licht, welches durch das Fenster in mein Zimmer hineinscheint. Er sieht so friedlich aus und es gefällt mir ihn so zu sehen. Heißt das, ich kann seine Gefühle vielleicht wirklich erwidern? Sind diese Armeisen vielleicht Schmetterlinge oder doch nur Aufregung? Aber wieso sollte ich aufgeregt sein? Der Junge verwirrt mich langsam ganz schön. Er bringt mich völlig aus dem Konzept.

Mag ich Felix? Ja, irgendwie. Habe ich ihn gerne bei mir? Definitiv, ich mache mir sonst nur Sorgen um ihn. Außerdem finde ich gerne neue Seiten an ihm heraus. Hat mir der Kuss gefallen? Es kam etwas zu überraschend. So schnell konnte ich das Geschehene überhaupt nicht verarbeiten. Aber ich denke er war ganz ok. Und es war mein erster Kuss, also woher soll ich wissen, ob er gut war? Würde ich ihn trotz allem wieder küssen? Eventuell...

Leise seufzend drehe ich mich schließlich wieder auf den Rücken und sehe nachdenklich zur Decke hinauf. Das bringt doch alles nichts. Egal wie sehr ich meinen Kopf auch zerbreche, ich komme auf keine klare Antwort. Doch plötzlich werde aus meinen Gedanken gerissen, als Felix sich auf einmal neben mir auf die Seite dreht und mit Schwung seinen Arm auf meine Brust fallen lässt. Dieser Idiot hat mir gerade fast einen Herzinfarkt verpasst. Er hat mich so sehr erschrocken, dass mein Herz gar nicht mehr aufhören möchte so schnell zu schlagen.

Als ich jedoch gerade nach seiner Hand greifen will, um seinen Arm von mir zu entfernen, lasse ich meine Hand wieder auf die Decke fallen. Er schläft gerade so friedlich, da möchte ich ihn nur ungern wecken. Außerdem dreht er sich gleich bestimmt wieder von mir weg. Es ist ja nicht so, als würde er mit mir kuscheln. Ok, ich ändere meine Meinung. Er kuschelt gerade definitiv mit mir. Warum schmiegt er sein Gesicht so an meine Brust und wieso zieht seine Hand mich immer weiter an ihn heran? Das fühlt sich irgendwie komisch an.

Da muss ich dann jetzt wohl durch, egal ob ich will oder nicht. Und so schlimm ist es irgendwie auch nicht. Er ist nur ziemlich warm, aber das ist in Ordnung. So friert er wenigstens nicht. Etwas zögerlich drehe ich mich schließlich auf die Seite und lege meine Hand vorsichtig auf Felix Seite, bevor ich allmählich die Augen schließe. Es bleibt ein eigenartiges Gefühl, aber es ist irgendwie angenehm.

- Nächster Morgen -

Noch ziemlich verschlafen kuschle ich mich weiter an das warme Ding neben mir und vergrabe dabei mein Gesicht in dessen Haaren. Ich bin gerade noch zu müde, um mir Gedanken darum zu machen, was es sein könnte. Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl und es riecht gut. Es riecht ein bisschen wie mein Shampoo.

„Changbin bist du schon wach?" Wie aus dem nichts wird auf einmal meine Zimmertür aufgerissen, weshalb ich erschrocken zusammenzucke. Meine Schwester? Was macht sie denn hier? Ich dachte sie wollte uns erst am Ende des Monats besuchen kommen. „Mhhh.." Leise murrend drehe ich mich langsam zu ihr um, wobei sie mich grinsend ansieht. „Tut mir leid, ich wusste nicht, dass du nicht alleine bist."

„Es ist nicht das, wonach es aussieht." Eigentlich freue ich mich ja, dass sie uns besuchen kommt, aber so ein unvorteilhaftes Timing hatte sie noch nie. Wie sieht das denn für sie aus, dass Felix und ich kuschelnd in meinem Bett liegen? Sie versteht das bestimmt vollkommen falsch. Zwischen Felix und mir ist schließlich nichts. Doch, schon irgendwie, aber wir sind ja nicht zusammen. Er ist lediglich an meiner Seite eingeschlafen. Punkt.

„Wonach sieht es denn aus?" Schmunzelnd verschränkt sie erwartungsvoll ihre Arme vor der Brust, weshalb ich kurz die Augen verdrehe. Sie will mich doch bloß nur wieder ärgern. „Sei nicht so laut. Ich möchte nicht, dass er aufwacht." Das wäre nur unnötig unangenehm für ihn. Vielleicht möchte er auch nicht, dass wir von jemanden so gesehen werden. Er versteckt sein wahres Ich schließlich vor anderen.

„Ist ja gut, aber ich möchte später noch einmal in Ruhe mit dir reden. Solange macht das, wonach euch gerade ist." Mit einem frechen Grinsen verabschiedet sie sich schnell wieder aus meinem Zimmer, woraufhin ich erleichtert ausatme. Wieso ist meine Schwester nur so peinlich? Ich hoffe Felix hat davon nichts mitbekommen, dass wäre mir wirklich sehr unangenehm. Aber immerhin hat sie nichts dagegen. Meine Eltern würden garantiert ganz anders reagieren, wenn sie mich mit einem Jungen im Bett erwischen würden.

„Ist sie weg..?" Leise murmelnd hebt Felix verschlafen seinen Kopf neben mir an, weshalb ich mein Gesicht beschämt hinter meiner Hand verstecke. „Ja ist sie."

***
Peinlich XD

Ich habe es leider letzte Woche nicht geschafft zu updaten

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Ich habe es leider letzte Woche nicht geschafft zu updaten.. es ist im Moment ziemlich stressig bei mir :/

Scars // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt