Dreiunddreißig

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„Schade, ich dachte wir setzen das heute Abend fort." Vielsagend grinsend lehnt der jüngere sich kurz über mich hinüber, bevor er sich schließlich vom Bett erhebt. Ist das sein Ernst? Oder will er mich auch nur ärgern? „Binnie, du wirst rot." Peinlich.

Changbin PoV:

Unentschlossen sehe ich immer wieder von meinem Portemonnaie zu meinem Handy hinüber und lehne mich dabei stöhnend auf meinem Schreibtischstuhl nach hinten. Ich habe ihm versprochen mich aus seinen Problemen rauszuhalten, aber bei dem Gedanken ihn nicht länger in meiner Nähe haben zu können wird mir ganz unwohl. Wir sind zwar noch nicht lange zusammen, aber ich kann spüren, wie er mir von Tag zu Tag immer wichtiger wird. Neulich hatte ich mit der Schule so viel zutun, das ich noch nicht einmal Zeit für die Nachhilfe hatte. Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich ihn an dem Tag vermisst habe. Am liebsten hätte ich mich am Abend einfach zu ihm ins Bett gekuschelt.

„Er hat es mir verboten." Leise murrend ziehe ich schließlich meine Karte aus meinem Portemonnaie heraus und schmeiße sie vor mir auf den Tisch. Bis er überhaupt in der Lage sein wird seine Schulden bezahlen zu können, werden sie ihn schon längst gefunden haben. Und ich möchte nicht, dass sie ihn mir wegnehmen. Er hat es nicht verdient zurück in diese Hölle zu müssen. Ich möchte einfach nur das er glücklich ist. „Aber er muss es ja auch nicht wissen, dass es von mir kommt."

-

„Mina, darf ich für eine Stunde die Küche übernehmen?" Mit einem breiten Grinsen sehe ich sie erwartungsvoll an, wo hingegen sie mich eher skeptisch mustert. „Was hast du denn vor?" „Ich will Felix eine Lunchbox für die Schule machen." Leicht verlegen schmunzle ich etwas, woraufhin auch sie sich ein kurzes Grinsen nicht verkneifen kann. Ich habe ihr zwar noch nicht direkt erzählt was zwischen mir und Felix ist, aber ich glaube sie weiß es bereits. Und ich vertraue ihr auch, was das angeht.

„Ohh, wenn du möchtest kann ich dir dabei helfen." Sie deutet kurz hinter sich auf die Arbeitsfläche, woraufhin ich schnell den Kopf schüttle. „Danke, aber das muss ich alleine schaffen." Andererseits würde Felix es wahrscheinlich nicht akzeptieren und ich möchte, dass er sich wirklich darüber freuen kann. „Na gut, aber solltest du doch Fragen haben, du weißt wo du mich findest." Mit einer geschickten Bewegung löst sie die Schürze hinter ihrem Rücken und zieht sie sich über den Kopf, bevor sie sie mir überreicht. „Ich glaube die wirst du brauchen."

„Danke." Ich weiß zwar nicht, wie das gerade gemeint war, aber sie hat wahrscheinlich recht. Es ist das erste mal, dass ich alleine versuche etwas in der Küche zu zaubern. Hoffentlich ist das, was ich zubereiten möchte am Ende auch genießbar. Nicht das Felix sich noch meinetwegen eine Lebensmittelvergiftung einfängt. „Dann mache ich jetzt mal die Wäsche und wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben." „Danke." Kaum hat Mina die Küche verlassen, stelle ich mein Tablet auf die Arbeitsfläche und öffne darauf das Rezept, welches ich zuvor herausgesucht hatte. Mein Plan ist es ihm Pancakes zu machen, dazu schneide ich ihm ein paar Früchte zurecht und die Krönung werden Würstchen sein, die wie kleine Kraken aussehen. Es ist zwar nichts sonderlich kompliziertes, aber für mich ist es schon eine ziemliche Herausforderung.

„So." Mit hochgekrempelten Ärmeln hole ich schließlich eine Schüssel aus dem Schrank heraus und fange damit an nach und nach die einzelnen Zutaten hineinzugeben. Bisher läuft noch alles gut, aber das schlimmste habe ich noch vor mir. Die Eier und das braten. „Verflixt!" Ich habe es doch gewusst. Ich wollte das erste Ei nur aufschlagen und schon habe ich Schale in dem Teig. Wieso gehen diese Dinger auch so schnell kaputt? Hätte ich das gewusst, hätte ich von vorne herein weniger Kraft benutzt.

„Ahh!" Frustriert versuche ich wiederholt die Eierschale mit einem Löffel aus dem Teig zu fischen, wobei diese mir jedoch immer wieder zurück in die Schüssel flutschen. Mich würde es nicht überraschen, wenn Felix morgen trotzdem etwas davon in seinem Pancakes findet. Aber er wollte es ja nicht anders. Ich gebe mir die größte Mühe und mache alles ganz alleine. Es ist zwar nicht so einfach wie ich es mir vorgestellt habe, aber irgendwie wird das schon funktionieren.

25 Minuten später

„Jetzt halt endlich still sonst kann ich die Pflaster nicht richtig festkleben." Leise murrend zieht Mina meine Hand an sich heran, weshalb ich leise jammernd das Gesicht verziehe. „Ich muss aber noch die Würstchen anbraten." „Du wirst in der Küche gar nichts mehr machen. Du hast dir sieben mal in die Finger geschnitten, dich am Arm verbrannt und den Pfannenwender zum schmelzen gebracht. Ich weiß noch nicht einmal wie du das hinbekommen hast und das auch noch in so kurzer Zeit."

„Aber die Würstchen..." Ich habe mir so fest vorgenommen das durchzuziehen und jetzt sitze ich mit Mina am Küchentisch und lasse meine Wunden von ihr verarzten. Wieso hat mir denn keiner gesagt wie schwer das ist? In diesen ganzen Kochshows sieht das immer alles so einfach aus. Und Mina kocht für uns auch immer mit so einer Leichtigkeit. Jetzt habe ich noch viel mehr Respekt vor ihrer Arbeit als ich es vorher schon hatte. „Die kann ich dir fertig machen. Ich bin mir sicher, dass Felix sehen wird, wie viel Mühe du dir gegeben hast."

„Aber-" „Er will sicher nicht deine Finger zu Frühstück haben. Und wir können in Zukunft gerne etwas zusammen üben, dann kannst du das auch irgendwann alleine."

***
Das Changbin sich wehtut, wollte Felix sicher nicht damit bewirken XD

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So noch einmal kurz zu einem anderen Thema. Ich habe uns einen Discord Server erstellt und würde mich freuen, wenn uns noch ein paar mehr Leute joinen würden ^^
Den Einladungslink und weitere Informationen findet ihr bei mir in den Unterhaltungen. (Ihr könnt mich natürlich auch privat anschreiben, wenn ihr ihn nicht mehr finden solltet)

Eure Gay Kids <3

Scars // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt