Hinter der Maske - Taekook

Kapitel 4

PoV. Jungkook

Taehyung hier, Taehyung da. Die können auch über nichts anderes mehr sprechen. Und ich? Ich tue alles mögliche, um ihm das Leben zur Hölle zu machen. Er ist mir ein Dorn im Auge. Er nimmt mir meine Freunde weg. Und das lasse ich nicht zu. Sie sind mein größter Schatz und kein dahergelaufener Hübschling wird sie mir nehmen.

Natürlich finden meine Freunde das dumm, was ich tue. Dabei hat er es verdient. Oh ja. Nur das hat er verdient. Und nichts anderes. Denn das Leben ist hart. Und nur so lernt er, sich selbst zu verteidigen und kein Angsthase mehr zu sein. Was mir natürlich egal ist.

Er ist nun schon seit drei Monaten hier und bei meinen Freunden ist er Gesprächsthema Nummer eins. Und das geht mir gewaltig gegen den Strich. Sie sollen mir ihre Aufmerksamkeit widmen
und nicht ihm.

Genervt schnalze ich und suche nach meinen Freunden. Wir wollten uns eigentlich in der Cafeteria treffen, doch sind sie dort nie aufgetaucht. "Wo sind die denn?" Frage ich leise zu mir selbst und verlasse dann das Gebäude und gehe zur Turnhalle. Ich gehe um die Ecke, als ich sie höre. Doch bleibe ich stehen, als ich höre, dass sie von mir reden.

"...Jungkook ist nicht hier, also alles gut Taehyung. Du kannst immer mit uns reden. Wir sind nicht wie er" spricht Namjoon sanft und ich runzel die Stirn. "Genau. Er geht mir sowieso schon seit so langem auf die Nerven. Ständig terrorisiert er die anderen Schüler und hat so ein großes Maul. Außerdem ist er so verdammt anstrengend" sagt Yoongi mit abschätzenden Unterton und meine Augen weiten sich.

Was?

Sie fangen an zu lachen. "Oh ja. Oder wie er denkt, dass er der größte ist. Dabei hasst ihn jeder. Aber du darfst ihm nichts hier von sagen, sonst fängt er auch noch an, uns zu mobben" lacht Hoseok.

Was sagen sie da? Das können sie unmöglich ernst meinen.

"Oh mein Gott ja. Oder das er immer ne extra wirst braucht. Er zieht sich immer in der Toilette um. Als wären wir ihm nicht würdig genug. Oh Gott, dieser Typ ist so...keine Ahnung" lästern sie weiter und ich spüre die Tränen und lehne mich an die Wand.

Noch länger höre ich ihre Sachen an und dann stelle ich mich etwas anders hin und ein Stock knackt. "Was war das? Wer ist da?" Ruft Jin und schnell laufe ich weg, zurück in das Gebäude.

In der Klasse lasse ich mich auf meinem Platz fallen und muss erst verarbeiten, was ich eigentlich gehört habe.

Meine Freunde. Meine....Familie, sie...sie hassen mich. Sie lästern über mich. Die Personen, denen ich am meisten vertraue, denken so über mich. So...falsch.

Es klingelt und die Schüler kommen. Namjoon und Jin setzen sich grinsend zu mir und heben die Hand, um einzuschlagen, doch schaue ich nur weiterhin vor mich hin und denke nach.
"Was ist mit ihm?" Höre ich Jin leise in Namjoons Ohr flüstern und dann kommt der Lehrer herein.

Plötzlich spüre ich alle Blicke auf mir und es wird mir total unangenehm. Sie starren mich genau an und unwohl ziehe ich den Kopf etwas ein. "Jungkook, Jungkook, so ein armer kleiner Junge. Vielleicht sollten wir dich verschönern" kichert ein Junge und zieht mir an den Haaren. Leise zische ich auf und versuche seine Hände dort wegzubekommen. Ein anderer greift fest meine Wangen und hebt meinen Kopf an, ehe schminke auf meinem Gesicht verteilt wird.

"...ngkook. Jungkook. Jungkook!" Höre ich eine Stimme laut rufen und spüre wie jemand meine Schultern rüttelt und ich schrecke auf.

Mein Blick ist verschwommen und ich sehe mich Blinzelnd um. Wir sitzen in der Cafeteria und die anderen schauen mich besorgt an. "Ist alles okay? Es schien so, als hättest du einen Albtraum" fragt Jin besorgt und ich zucke leicht zusammen. Jeden nach dem anderen schaue ich einzelnd an und dann fahre ich mir durch die Haare. "Ja...ich..habe nur schlecht geträumt" Murmel ich und erzähle ihnen dann alles.

Sie schauen sich gegenseitig an und dann zu mir. "Jungkook. Häschen, wir würden so niemals über dich reden. Du bist unser bester Freund. Und ja, es mag sein, dass wir es nicht gut finden, dass du andere Menschen so behandelst, aber wir würden dir niemals so in den Rücken fallen" haucht Hoseok und ich lächel leicht und kurz.

Ich weiß, dass sie sowas niemals machen würden. Wir waren schon seit wir klein sind beste Freunde. Wir würden uns niemals gegenseitig in den Rücken fallen. Dafür sind sie mir einfach zu wichtig, auch wenn ich es nicht wirklich zeige. Doch wissen sie hoffentlich, dass sie mir am wichtigsten sind.