PoV. Jungkook
Seufzend nehme ich mir mein Teller und setze mich an den Tisch.
Meine Eltern unterhalten sich und Hyunjin schreibt mit jemanden. "Eomma, ich brauche noch einen Anzug" sagt er beiläufig und ich zögere, ehe ich mich auch in das Gespräch einbringe. "Ich bräuchte auch einen" sie schaut uns beide verwirrt an. "Wofür braucht ihr einen Anzug?" Fragt sie und Hyunjin sieht mich auffordernd an. "Wir haben nächste Woche einen Schulball" erkläre ich knapp und sie nickt verständnisvoll.
Lol.
"Okay, dann gehen wir morgen gemeinsam shoppen und holen euch einen neuen Anzug" grinst sie und wir nicken nur.
Toll. Einkaufen mit der Familie, klingt ja total toll.
Nicht.
Nach dem Essen gehe ich in mein Zimmer und lege mich ins Bett. Leicht lächel ich.
Ob Taehyung mich morgen fragt, ob wir gemeinsam zum Schulball gehen werden? Das wäre so toll. Er und ich. Passend tanzend zu der Musik, ich in seinen Armen und nur wir beide. Der Rest ist unwichtig und wir teilen ein schönes Erlebnis.
Vielleicht traue ich mich dann auch, ihm zu sagen, was ich für ihn fühle und wir werden gemeinsam glücklich.
Ahhhhh allein bei der Vorstellung fängt mein Bauch an zu Kribbeln! Es wäre wirklich toll.
Ich schaue noch einmal aufs Handy, ob mir jemand geschrieben hat, doch lege es dann beiseite und lege mich schlafen.
Früh am nächsten Tag stehe ich auf und mache mich fertig für die Schule. Lächelnd betrete ich das öde Gebäude und halte nach meinen Freunden Ausschau. Jedoch finde ich sie nicht und zucke dann kurz mit den Schultern, ehe ich in den Unterricht gehe und sie dann finde.
Unkonzentriert kritzel ich in meinem Block herum und kann nicht mehr aufhören, an den Ball zu denken.
Ansonsten, wenn Taehyung mich heute nicht fragt, werde ich ihn fragen. Dann muss ich eben den ersten Schritt machen. Aber hey, es gibt nichts zu verlieren.
Die zwei Stunden gehen schnell vorbei und nun ist große Pause. Ich nehme mir mein Essen aus der Tasche und gehe Namjoon und Jin hinterher.
Wir kommen bei unserem Gruppentisch an und setzen uns wie üblich hin. Doch muss ich feststellen, dass Taehyung nicht anwesend ist. Fragend schaue ich Jimin an und er zuckt mit den Schultern.
Okay, Jimin weiß das schon Mal nicht. Aber er wird bestimmt gleich auftauchen. Da bin ich mir sicher.
Als wir in einem Gespräch sind, kommt Taehyung breit lächelnd angelaufen und setzt sich zu uns an den Tisch. "Ihr wisst nicht, was passiert ist" fängt er grinsend an und fragend schauen wir ihn an. "Ne, was denn?" Stellt Yoongi die Frage und Taehyung lehnt sich glücklich zurück.
"Ich habe ein Date für den Schulball! Ich habe Annie gerade gefragt und sie hat ja gesagt!" Ruft er erfreut und mein Lächeln verschwindet.
"Was?" Frage ich und er sieht lächelnd zu mir. "Hast du es nicht verstanden? Annie und ich werden gemeinsam zum Ball gehen" lächelt er breit und ich bleibe still.
Autsch.
Ich höre mein Herz regelrecht brechen. Mein Traum zerfällt und Trauer ersetzt die zuvor da gewesene Freude.
Schnell zwinge ich mir ein Lächeln auf und Klatsche. "Nice! Dann hat jeder ein Partner bis auf ich. Ich gehe einfach alleine" lache ich und sie lachen auch.
Die Schulstunden vergehen und ich gehe nun alleine nach Hause.
Nun möchte ich nicht mehr hingehen. Wieso auch? Es hat keinen Zweck für mich. Ich hätte Taehyung früher ansprechen müssen deswegen. Und nicht warten sollen. Aber was habe ich erwartet. Wieso sollte auch Mal was positives in meinem Leben passieren.
Seufzend schließe ich die Tür auf und sofort kommen meine Mutter und Hyunjin mir entgegen. "Komm. Bring deine Tasche hoch und wir gehen dann in das Einkaufszentrum. Wir warten auf dich im Auto" lächelt sie und verwirrt gehe ich rein.
Seit wann ist sie so nett zu mir? Bessere Frage, seit wann beachtet sie mich so viel?
Ich gehe hoch ins Zimmer werfe meine Tasche in irgendeine Ecke.
Ich möchte kein Anzug kaufen gehen. Ich möchte einfach nur noch ins Bett, heulen und Eiscreme essen. Und vergessen, dass Taehyung mit einem Mädchen zum Schulball geht.
Aber ich kann nichts dagegen machen. Ich muss dahin, ob ich will oder nicht. Da es eine schulische Veranstaltung ist, bin ich quasi gezwungen dahin zu gehen. Hoffentlich werde ich es überleben.
Unten angekommen reiße ich die Haustür auf und knalle sie dann zu. Schnell gehe ich auf das Auto zu, setze mich rein und schnalle mich an. "Ah, ich freue mich schon mit meinen beiden Jungs shoppen zu gehen!" Brabbelt sie aufgeregt und wieder Mal wundere ich mich.
Seit wann verdammt nochmal schenkt sie mir so viel Aufmerksamkeit? Vor allem, seit wann nennt sie mich auch ihr Junge?
Irgendwie habe ich ein bisschen Angst vor ihr. Dass das alles nur eine miese Masche ist und spätestens morgen oder übermorgen alles vorbei sein würde. Naja, bis dahin sollte ich es ausnutzen.
Es ist still, während sie fährt und ich schaue aus dem Fenster. Die Landschaft zieht schnell an mir vorbei und ich schaue kurz zum Himmel. Dunkle Wolken bedecken den sonst so schönen, klaren, blauen Himmel und die Sonne ist nicht zu sehen.
Ein Vogel fliegt am Fenster vorbei und ich fange leicht an zu lächeln.
Wie es wohl ist, ein Vogel zu sein? Man kann überall hin fliegen. Der Vogel hat keine Verpflichtungen, die er erfüllen muss und es muss bestimmt traumhaft sein, den Wind an seinen Federn zu spüren.
Man ist frei. Man hat seine Leute. Man ist niemals einsam und man wird nicht verurteilt, wie man aussieht. Oder wie jemand spricht, geht, oder wegen der Persönlichkeit.
Menschen sind einfach schlimm.
Wir kommen bei der Mall an und steigen aus. Eomma gibt mir einen Chip, damit ich einen Wagen holen kann und gehe dann mit diesen zurück zu ihnen.
Still gehe ich ihnen hinterher und schiebe den Einkaufswagen vor mich her. Gelangweilt gähne ich einmal und schon gehen wir zum Geschäft, der Anzüge und Kleider verkauft.
Ich gebe Eomma den Wagen und schaue mich nach einem schönen Anzug um. Schnell finde ich einen wunderschönen, Dunkelblauen Anzug und streiche über die sanfte Struktur, welcher dieser Anzug hat.
"Na Schatz, möchtest du diesen haben?" Fragt Eomma lächelnd und ich kann mich einfach nicht daran gewöhnen, wie diese Frau mich nennt. "Eh...ja...gerne" spreche ich zögerlich aus und sie nickt freudig, ehe sie ihn kurz vor meinen Körper hält und dann in den Wagen tut.
Überrascht schaue ich sie an und sie zwinkert mir zu.
Habe ich mir das gerade eingebildet, oder ist das wirklich passiert?
Schnell vergeht die Zeit und somit haben wir alles zusammen, was wir brauchen. Ich liege wieder auf meinem Bett und schaue zur Decke.
Ich will nicht zum Ball.
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Hinter der Maske - Taekook
Fanfiction(ABGESCHLOSSEN) Jungkook ist der typische Badboy seiner Schule. Er lässt sich nichts sagen, macht nur Unsinn und bricht Mädchen das Herz. Doch dann kommt eines Tages ein neuer Schüler auf die Schule und fällt Jungkook sofort ins Auge. Sofort wird Ju...