It get's hot

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Mich umsehend hatten wir auf einem kleinen Parkplatz geparkt der etwas erhöht wahrscheinlich in Hongdae war. Zumindest schien mir dieser Stadtteil ziemlich jung gehalten, was die Passanten auf dem Gehweg anging. Die Hitze hatte immer noch nicht wirklich nachgelassen und bereitete meinem Kreislauf der eh schon zu kämpfen hatte, einiges an Schwierigkeiten. Seufzend strich ich mein Haar zurück und lief los.

Was in drei Teufels Namen mich dazu ritt jetzt auf eigene Faust los zu stapfen hätte ich vielleicht auf die Hitze, zu viel Informationen oder schieren Wahnsinn schieben können. So ganz sicher war ich allerdings nicht. Meine Arme vor der Brust verschränkend sah ich mich um und nahm das erste Mal seit ich hier angekommen war, überhaupt wahr, dass ich mich wirklich in Seoul befand. Ein breites Lächeln hatte sich auf meine Lippen gelegt und ich atmete zufrieden ein.

„Angekommen?" Schmunzelnd wand sich mein Blick zu dem neben mir stehenden Namjoon. „Ich glaub schon. Sowas haben wir in Deutschland nicht. Seit gestern hatte ich noch nicht die Zeit überhaupt mal durch zu atmen. Das tut gerade ziemlich gut." Ein sachtes Lächeln breitete sich auf seinen Zügen aus so, dass sein Grübchen zum Vorschein kamen.

„Hey, kommt ihr langsam mal zurück. Wir verhungern sonst noch!" Über meine Schulter zu dem kleinen Trüppchen junger Männer sehend der sich vor dem Eingang des kleinen Lokals versammelt hatte, schüttelte ich nur den Kopf und wand mich vollends um. „Wir kommen schon." Und so schafften wir es allesamt in das kleine Lokal was sich als BBQ herausstellte und wahrscheinlich auch noch einiges anderes zu Auswahl hatte.

Wenig später fand ich mich zwischen Taehyung und Jimin sitzend wieder, die mich die wahrscheinlich schon sechste Version an Soju probieren ließen. Keine Sorge, nicht auf nüchternem Magen. Dafür sorgte Jin der mir gegenüber saß und sich als Koch herausfilterte. Dank des mir langsam zu Kopf steigenden Alkohols und der doch überraschend ausgelassenen Atmosphäre, hatte sich eine angenehme Geselligkeit eingestellt.

„Vielleicht sollten wir mit einem kleinen Kennen Lernspiel anfangen. Wie wäre es mit Wahrheit oder Pflicht?" Oh wie ich dieses Spiel hasste, schon in meiner Jugend hatte ich mich um diese Art von Spielen immer gedrückt. Nein, nicht weil ich so viele Geheimnisse hatte, sondern lediglich deswegen, weil es grundsätzlich zu späterer Stunde zu einem reinem Pflichtspiel wurde. Wo ich nur allzu gerne immer geflüchtet war. Wahrscheinlich war es der Alkohol der mich dazu brachte, Jins Anfrage zu bestätigen, anders hätte ich mir diese Nächtliche Umwandlung an Schwachsinn nicht erklären können.

Anscheinend waren sich die Jungs eh schon einig, weswegen sie nur auf eine Antwort von mir gewartet hatten. Die können sich doch schon ohne Worte verstehen, ach warte, und die leben doch unter einem Dach! Wahrscheinlich kennen die Herren sich gegenseitig in und auswendig. Leider war mir genau das, erst aufgefallen nachdem ich zugestimmt hatte.

Es musste also so kommen, wie es kommen musste. Ich war seither alles andere als nüchtern, was aber nicht nur auf mich zutraf, Tae saß mir gegenüber und ich hatte die Wahl vor den Herren zu tanzen oder meine erste Lovestory zu erzählen. Beides stieß bei mir nicht auf Zuspruch, und ich haderte wirklich mit mir, was das kleinere Übel war.

Seufzend griff ich nach meinem Glas und entschied mich für meine quasi nicht vorhandene Lovestory. „Okay, mein ... Freund und ich haben uns auf dem Gymnasium kennen gelernt. Auf einem Camping Ausflug kams zu diesem Spiel und meine beste Freundin wusste, dass ich auf ihn stand. Sie hatte das Glück ihn zu wählen und er hat Pflicht gewählt. Sie wollte das er mich küsst und... den Rest könnt ihr euch denken." Hobi klatschte begeistert in die Hände und griff sich ans Herz.

„Wie süß, ihr seid immer noch ein Paar?" Schockiert aufsehend schüttelte ich den Kopf. „Um Himmels Willen nein. Das hat gerade mal zwei Monate gehalten. Er... naja wir hatten ziemlich verschiedene Ansichten was nach wenigen Wochen Beziehung möglich ist und was nicht." Verlegen zuckte ich mit den Schultern und warf einen Blick auf die Uhr. „Heilige Maria und Joseph! Es ist halb drei!" Doch als ich das nächste Mal aufsah, hatten die Herren eine seltsame Mischung aus peinlichem Unbehagen, Müdigkeit und wahrscheinlich dem Alkohol geschuldeter Verwirrung im Gesicht stehen.

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