Perplex war ich durchaus gewillt, die Tür wieder zu schließen. Aber Tae hatte wörtlich schon den Fuß in der Tür. „Also ... Unterstützung brauche ich eigentlich nicht. Nur ein Wunder." Zur Seite tretend, konnte ich sie ja schlecht auf dem Flur stehen lassen und fand mich nun vor dem Problem, sieben Männer, nein nicht die sieben Zwerge, unter zu bringen. Mein Apartment war vielleicht nicht unbedingt klein, aber so groß war es dann auch nicht!
Die Tür hinter ihnen schließend wand ich mich um und betrachtete die Herren der Schöpfung. „Noch mal zum Mitschreiben, was genau wollt ihr hier? Ihr könnt mir dabei doch eh nicht helfen?" Meine Arme vor der Brust verschränkend, lief ich an ihnen vorbei und setzte mich aufs Sofa. Stück für Stück machten sich die Jungs breit und pflanzten sich verteilt im Raum auf die Stühle, die Sofas und Kookie auf den Teppich.
„Wir müssen auch noch ein bisschen arbeiten und da dachten wir, wir könnten dir genauso gut Gesellschaft leisten." Meine Knie auf das Sofa ziehend leuchtete selbst mir Namjoons plausible Erklärung ein. Über meine Augen reibend lehnte ich mich an das Polster. „Müde?" Raunte mir eine männliche Stimme ins Ohr.
Unter normalen Umständen wäre ich jetzt bis zur Decke gesprungen, aber ich schien mich wohl oder übel an die Anschleichattacken zu gewöhnen. Hochsehend räusperte ich mich, ehe ich aufstand und Jin damit seine Antwort gab. „Offensichtlich, kann ich es mir dennoch leisten jetzt ins Bett zu gehen? Leider nein. Breitet euch aus, der Kühlschrank ist voll, bedient euch also. Ich gehe jetzt zurück an meinen Schreibtisch."
Damit verabschiedete ich mich aus der schmunzelnden Runde und vergrub mich in meinen Unterlagen. Die leisen Stimmen aus dem Wohnzimmer, die ich nur vernahm, da ich die Tür nicht ganz geschlossen hatte, bildeten ein angenehmes Mantra im Hintergrund. Mein Kopf rauchte von so vielen Zahlen und ich wollte wirklich das Handtuch werfen. Über meine Augen fahrend, unterdrückte ich ein herzhaftes Gähnen und war überrascht, als mich jemand von der Seite her ansprach. Schon fast wie eine Katze im Vorhang, starrte ich den Neuankömmling an.
„Ich habe gerade Tee gemacht, die Jungs haben jetzt auch schon ihre Sachen zusammen gepackt. Kommst du noch mal raus?" Jin die Tasse abnehmend lehnte ich mich zurück und entschied, für heute auch Schluss zu machen. Mein Hirn hatte definitiv einige Zahlen zu viel verarbeitet. „Danke für den hier, ich sag euch noch gute Nacht und geh dann aber auch ins Bett."
Das Dokument speichernd, schob ich meinen Stuhl zurück und schmunzelte, als ich den großen Koreaner noch immer in der Tür lehnen sah.
„Ich komm ja schon, du brauchst nicht auf mich zu warten." Meinen kurzen Pyjama noch etwas zurechtzupfend, tapste ich also auf ihn zu." An seinem Tee nippend, zog er verschmitzt eine Augenbraue hoch. „Ich brauche es nicht, mache es aber trotzdem." Mich an ihm vorbei in mein Wohnzimmer quetschend, brach ich um ein Haar in lautes Gelächter aus. Das hier war nicht mehr länger ein Wohnzimmer, sie hatten es sich komplett zu Eigen gemacht. Überall auf dem Boden lagen Futons, Yoongi hatte sich das kürzere der beiden Sofas geschnappt und Tae war komplett ausgestreckt, schon im Land der Träume.
Meinen Kopf schüttelnd konnte ich ein leises Lachen dann aber doch nicht mehr unterdrücken. Was ein verrückter Haufen. Kookie hockte im Schneidersitz auf dem Teppich, völlig vertieft in seinem Telefon, Namjoon blätterte durch ein Buch, inklusive Brille auf der Nase und Jimin vollführte irgendwelche Verrenkungen.
Lediglich Hoseok war nicht aufzufinden. „Setz dich zu uns, Yoongi macht dir sicher noch etwas Platz." „Das will ich doch wohl meinen. Das hier ist schließlich mein Wohnzimmer." Mir meinen Weg zwischen den Futons, Füßen, Kissen und allem möglichen Kram, den sie angeschleppt hatten suchend, pflanzte ich mich ans Ende des Sofas, ohne dessen Besetzer überhaupt in die Quere zu kommen.
„Bist du etwa fertig?" Hoseok war, wie ich jetzt erkannte, aus dem Bad getreten und ließ sich auf eins der Futons fallen. Die Schultern zuckend, merkte ich dann auch deutlich, wie müde ich eigentlich war. Ich hatte schließlich in der Nacht zuvor schon relativ wenig Schlaf bekommen. Die nervenaufreibenden Geschehnisse von heute forderten auch mir ihren Tribut ab.
Mich zurück an das Polster lehnend schloss ich kurz die Augen. „Nein ... aber ich kann nicht mehr. Mir tut einfach alles weh und mein Kopf raucht. Könnt ... könnt ihr vielleicht einfach ignorieren, dass ich hier bin. Die Geräusche von gerade, sind irgendwie Balsam für meine Nerven."
Ich konnte ihre Blicke geradezu spüren. Sah ich deswegen auf? Nein, ich war viel zu fertig, um überhaupt noch normal zu handeln. Trotz, dass ich mit Gegenwehr gerechnet hatte, kam einfach keine. Stattdessen erklang wieder das angenehme Rascheln von Buchseiten, leises Tippen auf einem Laptop, zaghaftes Summen und gleichmäßiges Atmen, welches mich selbst immer mehr einschläferte.
Immer weiter driftete ich weg und merkte gar nicht mehr, wie jemand mir die Tasse aus der Hand nahm und mich zudeckte. In dieser Nacht träumte ich nicht, lediglich entspannte Leere umfing mich und genau diese wollte nur verdammt langsam wieder verschwinden. Irgendein Weckerklingeln riss mich aus dem Tiefschlaf und ich zuckte merklich zusammen.
Für die ersten Sekunden wusste ich nicht, wo ich war und griff zur Seite um noch mit geschlossenen Augen besagten Wecker zu stoppen. Doch da war keiner. Stattdessen hatte ich etwas ganz anderes zwischen den Fingern. Moment ... Moment! Mit einem Schlag hellwach, fuhr ich hoch und zog meine Hand zurück.
Was ich dabei nicht bedacht hatte, war die Tatsache, dass ich komplett an den Rand des Sofas gerobbt war und diese schnelle Handlung mich mit lautem Poltern auf den Erdboden verfrachtete. Damit hatte ich dann auch den Wecker für mein Umfeld dargestellt und einer nach dem anderen schoss in die Senkrechte.
Mir an den Kopf greifend, stieß ich einen theatralischen Seufzer aus und blieb einfach auf dem Boden liegen. Der Tag fängt ja schon bombastisch an. Kann ich mich nicht einfach in mein Bett krümeln und erst wieder aufwachen, sobald sich der ganze Trubel gelegt hat? „Woah, was machst du denn da unten?"
„Die Aussicht genießen, was sonst?" Sarkasmus lag mir eigentlich nicht, aber gerade jetzt konnte ich ihn nicht mehr zurückhalten. Zaghaftes Lachen ließ mich dann dennoch die Augen öffnen. Yoongi hatte sich lediglich über den Rand des Sofas zu mir gebeugt und hatte Mühe, ein wirkliches Lachen zu unterdrücken.
„Hey!" Wie ich es schaffte, aus meiner Position eins der Kissen zu greifen und es mit voller Absicht diesem Herren entgegen zu werfen ohne dabei unter den Couchtisch zu geraten, lag wohl an meinem überraschten Gegner. Wie sollte man auch mit einer solchen Power-Attacke rechnen? Dumm nur, dass ich eine Niete im Werfen war, und nicht mal auf zwei Meter Abstand richtig treffen konnte.
Daher hatte mein Kissen auch sein Ziel komplett verfehlt und Tae, der sich halb über den Tisch gelehnt hatte, getroffen. „Was zum ... Na warte!" Ab da wusste ich, dass hier würde in einer schweißtreibenden, völlig ausgearteten Kissenschlacht enden. Kookies Schlachtruf war Beweis genug dafür.
Ich konnte gar nicht so schnell gucken, wie mir Kissen um die Ohren sausten und ich mit einem mehr oder weniger gelungenen Hechtsprung hinter den Sessel sprang. Natürlich nicht, ohne dabei, fast das kleine Beistelltischchen mit umzunieten. „Haben wir einen Plan?" In dieser Sekunde war ich drauf und dran, aus meinem Schutz zu springen. Tae hatte sich also zu meinem Verbündeten erklärt und hockte, sich so klein wie möglich machend, neben mir hinter dem Sessel. Das Bild was sich hier ergab, war schon allein zum Schreien.
Er musste sich neben mir beinahe falten, um auch wirklich hinter dem Möbelstück zu verschwinden. „Plan? Ich habe keinen, bis gerade war mein Plan zu flüchten, aber..." Die Unterhaltung wurde von einem Hagel an fliegenden Kissen unterbrochen und endete damit, dass ich über die Lehne hüpfend, Jimin komplett umriss und ihn mit meinem neu errungenen Kissen schlug. „Nimm das!"
Irgendwie war mein Kampfgeist erwacht und so leicht wollte ich mich nicht geschlagen geben. Mein Opfer versuchte sich japsend vor meinem Kissen zu schützen und griff auf unzulässige Kampfmittel zurück. Mir in die Seiten pickend, quietschte ich und ließ mein Kissen fallen. Er hatte meine Schwachstelle gefunden. Damit hatte ich keine Chance, mich überhaupt noch zu wehren.
Doch was war das? Jin kam mir zur Hilfe und befreite mich aus den Fängen Jimins. Japsend schaffte ich es auf die Füße und wollte mich in Sicherheit bringen. Doch ich hatte noch nicht mal einen Schritt getan, als jemand mein Fußgelenk zu packen bekam und ich der Länge nach auf einem der Futons landete.
Im Gewusel der Decken versuchte ich in Erfahrung zu bringen, wer mich da zu Fall gebracht hatte. Was aber mit einem Kissen im Gesicht eher schlecht möglich war. Mein Apartment war erfüllt mit Lachen, Prusten, Kampfgeschrei und lautem Atem. Allein diese Geräusche konnten für Außenstehende schon seltsam wirken. Im Moment machte mir genau das, rein gar nichts aus.
Mich umdrehend, hatte Yoongi mich gepackt und duckte sich unter einem tief fliegenden Kissen weg. „Du wolltest mich wirklich mit einem Kissen schlagen?" Uiui Becca, du hast den Teufel persönlich geweckt. Strampelnd fand ich mich unter ihm liegend wieder und konnte nur lauthals lachend, mich hinter meinem Kissen verstecken. So viel Kraft hatte ich ihm gar nicht zugetraut.
Irgendeiner der Männer hatte sich meinen Peiniger als neues Ziel ausgesucht, gab mir damit die Möglichkeit unter ihm weg zu flüchten und den nächsten Gegenangriff zu starten.
Wen ich mir ausgesucht hatte? Namjoon und Kookie! Beide hatten sich hinter dem Sofa verschanzt und feuerten aus sicherer Entfernung mit ihrer Kissensammlung die, wie ich gerade deutlich sehen konnte, auf Kookies antilopenartigen Sprüngen beruhte, wobei er die auf seinem Weg verteilten Kissen einsammelte.
Einem von links fliegendem Kissen ausweichend grätschte ich Hobi's Armen, die er nach mir ausgestreckt hatte, aus dem Weg und brachte mich in Sicherheit. Derweilen hatte sich mein Dutt auch verflüchtigt und ich hatte Mühe unter meinem Vorhang das Schlachtfeld im Auge zu behalten. Ich keuchte ganz schön stark und brauchte erst mal eine Sekunde, um meine Lunge zu beruhigen. Bevor ich mich, wie Agent 007 an der Wand vorbei quetschte, hinter die freistehende Anrichte schlitterte und auf Knien weiter robbte.
James Bond Girl konnte ich, vielleicht nicht mit Modelmaßen aber mit Technik. Vorsichtig um die Kante linsend sah ich, wie Kookie mit einer neuen Ladung Kissen übers Sofa hechtete und Namjoon diese in Empfang nahm. Sich für den nächsten Angriff bereit machend, bekamen sie meine Anschleichmethode gar nicht mit und ich hob mein Kissen zum nächsten Schlag an, als ein Kampfschrei von rechts mich mit einem Satz in Namjoons Arme hüpfen ließ.
Davon so massiv überrascht, versuchte er mich festzuhalten und ließ mich dadurch nur noch unmöglicher fallen. Er hatte es definitiv nicht kommen sehen. Wann wurde man auch schon umgesprungen? Quietschend war ich zwar nicht dem Kissen erlegen, dennoch rummste es gewaltig, als ich den Boden begrüßte und Namjoon einen lauten Ausruf auch nicht verbergen konnte.
Gott sei Dank viel ich, dank der vielen Kissen, ziemlich weich. Dahin war mein Überraschungsangriff und ich musste mir etwas Neues ausdenken. Doch Zeit dafür hatte ich gar keine. Kookie flüchtete und überließ uns mit wehenden Fahnen unserem Schicksal, oder besser Jimin und Tae die sich auf uns stürzten.
Den langen Koreaner vor der Nase, zog ich die Knie an und rechnete schon damit, dass Tae sich unzulässiger Mittel bediente. Doch was war das? Ein fliegendes Kissen abwehrend saß er, mich unter sich begrabend, über meiner Taille, so dass seine viel zu langen Beine irgendwo zwischen Brustkorb und Hüfte meinerseits endeten.
Was das für mich hieß? Ich sollte mich besser nicht bewegen. Doof nur, dass ich ungern ein Kissen im Gesicht hatte und meine Arme nur das nötigste schützten. Aber Frau weiß sich doch zu helfen, oder nicht? Im Anflug von minimalem Wahnsinn pikte ich Tae in die Seiten und hoffte auf eine Reaktion.
Leider viel diese anders aus als ich sie erwartet hatte. Statt zusammen zu zucken und mir einen Vorteil zu verschaffen, griff er nur nach meinen Händen und ich konnte mich gar nicht so schnell versehen, wie er sie neben meinem Kopf auf den Boden drückte. Moment?! Wie ist das jetzt gerade passiert?
Mein Hirn war immer noch damit beschäftigt zu verstehen, wie er es geschafft hatte, meine Hände über meinen Kopf zu verfrachten und nun, statt mit zwei Händen, mit Einer diese zu Boden zu drücken. Hochsehend, erkannte ich lediglich, dass ich das Offensichtliche übersehen hatte, und zwar die Größe seiner Hände. Das sind ja Bärenpranken ... äußerst hübsche angemerkt, aber trotzdem!
„Yah! Gemein!" Ruckelnd und rüttelnd versuchte ich meine Hände zu befreien und quietschte nur noch mehr, als nun auch Jimin sich dazu gesellte und mich ordentlich durchkitzelte. „So leicht kommst du uns nicht davon." Mein Hirn ordnete dies Jimin zu, bevor ich prustend meine Hände durch eine Aktion frei bekam, die vielleicht auch nicht ganz so nett war. Aber hey, wir befanden uns im erbitterten Kampf ums gerupfte Federvieh.
Ich hatte ruckartig meine Arme auseinandergezogen und konnte mein Glück kaum fassen, meine Hände befreit zu haben. Leider hielt dieses neu gewonnene Glück nicht allzu lange an. Durch meine Aktion hatte der schmal gebaute junge Mann sein Gleichgewicht verloren und stürzte nach vorn.
Er wollte sich nur abfangen, aber dass dies endete damit, dass er mich komplett unter sich begrub. Damit hatte er auch nicht gerechnet. Mir noch so gerade schützend meine Arme vor den Körper schlagend ,konnte ich tatsächlich seinen Herzschlag unter meinen Fingern spüren. Diese hatten sich auf seinen Brustkorb gelegt und verhinderten Schlimmeres.
Dadurch die Chance nutzend, rollte ich mich unter ihm weg und war für meine Verhältnisse blitz schnell wieder auf den Füßen. Mir eines der Kissen schnappend, schlitterte ich über den Holzboden fast bis zur Küche und schnaufte, was das Zeug hielt. Eigentlich hätte ich ein Foto machen sollen.
Auf meinem Sofa rangelten Jin und Hobi. Letzterer erstickte fast am Kissen und der World Wide Handsome sah einfach nur völlig zerwuselt, mit Haaren auf Sturm, barfuß und komplett verschobenem Shirt, zum Schreien aus. Seinem Opfer erging es da aber auch nicht wirklich besser. Das, was ich von ihm zwischen Sofa und Kissen erkennen konnte, sah nach Griff in die Steckdose aus.
Rechts von den beiden, zwischen Couchtisch und Sessel, lieferten sich Jimin und Yoongi einen erbitterten Kampf, der den flexibleren von beiden in eine Haltung brachte, die mir sicher einen Hexenschuss beschert hätte. Yoongi im Tunnelblick, pfefferte gekonnt ein Sofakissen nach dem anderen in Dauerbeschuss auf Jimin, der mit der Eleganz einer Gazelle es fertig brachte diesen auszuweichen, ohne sich einen Zeh zu brechen oder schlimmer noch, mein Mobiliar zu zerstören.
Selbst die Augen des Älteren strahlten voller Kampfgeist und stellten ein herrliches Gegenstück zu seiner sonst so zurückhaltenden Art dar. Jimins Shirt hatte wohl auch schon bessere Zeiten gesehen. Es hing ihm, dank eines mittlerweile ausgeleierten Ausschnitts, halb über die Schulter und seine Haare standen ihm wild vom Kopf.
Tae flüchtete mit einem dreifachen Doppeladler über die Sofalehne vor Namjoon, der ihm eher wenig elegant hinterher viel, wobei ich schon Angst um meine arme Lehne bekam, die bedenklich zurückfederte. Im Jüngeren war das Kind erwacht und er dachte gar nicht erst ans Aufgeben. Namjoon dagegen versuchte ihn wieder einzufangen und schoss wild mit den Kissen in alle Himmelsrichtungen, ohne auch nur ansatzweise das zu treffen, was er treffen wollte.
Doch wo war der Jüngste abgeblieben? Mich umsehend, versuchte ich den zerfallenen Dutt auf meinem Kopf wiederherzustellen, als mich ein Kampfschrei schon ahnen ließ, was mich gleich erwarten würde. Dem Jüngsten entgegenblickend sprang dieser auf mich zu, packte mich und schmiss mich eiskalt über seine Schulter.
Perplex konnte ich mich gar nicht wehren, wie auch. Ich hing ja noch mit meinen Fingern in meinen Haaren. Haare, Haare sein lassend, trommelte ich ihm auf den Rücken und hoffte, damit überhaupt etwas zu bewirken außer einem halben Lungenkollaps meinerseits.
Mich dennoch quer über den Futons auf dem Boden wiederfindend, ging Jungkook zum Angriff auf meine Seiten über und ließ mich schon nach wenigen Minuten nur noch schnaufend um Gnade flehen. Ich konnte nicht mehr, mein Herz in meiner Brust machte Anstalten sich zu überschlagen und meine Lunge war schon viel zu lange unter Starkstrom. Offenbar hatte er sich damit zufriedengegeben, ein japsendes Wesen unter sich liegen zu haben, welches sich nicht mehr wehren konnte.
Um mich herum hörte ich nur schweres Atmen, denn irgendwie hatten die Zweikämpfe alle einen Sieger erkoren. Ich gehörte leider nicht dazu. Sich von mir runter rappelnd blieb ich einfach liegen und versuchte meinen Körper daran zu erinnern, wie er in seiner Ursprungsform zu funktionieren hatte. Kookie selbst ließ sich neben mir auf das weiche Bett sinken und strich sich minimal außer Atem, durch die Haare.
„Ihr seid völlig verrückt!" Nein, das war keine Feststellung. Es war eine Tatsache an der nicht gerüttelt werden konnte. Wer stimmte schon um halb sieben morgens eine Kissenschlacht an, die so dermaßen ausartete? Das konnte nicht normal sein. „Wir? Wer hat denn das erste Kissen geworfen?"
Yoongi, der aussah als benötigte er dringend einen Kaffee, ließ sich neben mir fallen und mich leise seufzen. Verdammt, das war ja ich. „Ihr färbt ab." Hoseok's Lachen ließ mich dann auch endlich wieder aufsitzen und ich fand mich umgeben von den Jungs auf dem Boden wieder. Schon ein seltsamer Anblick, wenn man es nur gewohnt war, sie gestylt durch die Gegend rennen zu sehen.
Hier in diesen vier Wänden, schien aber genau das, ganz weit weg. Hier waren sie einfach das, was sie sein wollten. Junge Männer, in weiten Klamotten mit ungekämmten Haaren, verschlafen, aber zufrieden. Meinen Kopf schüttelnd ließ ich mich zurückfallen und schlug mir meine Hände vor die Augen.
„Ich brauche einen Kaffee!" Und einen anderen Blickwinkel auf die Jungs, sonst überleb ich den Tag nicht!

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Don't forget!
Fiksi PenggemarEin Zufall und die deutsche Studentin Becca, muss nach Süd Korea. Ist sie davon begeistert? Nein. Hat sie auch nur damit gerechnet in ein Leben hinein zu stolpern, dass so aus den Fugen gerät? Wohl kaum! Wird es dennoch ein Abenteuer fürs Leben? Mi...