Schweigend als hätte ich meine Zunge verschluckt, lief ich neben ihm her und fühlte mich von Sekunde zu Sekunde unsicherer. Was in Anbetracht der Tatsache, dass er lediglich eine Hand auf meinem Rücken hatte und nichts mehr sagte, schon ein starkes Stück war. In die Tiefgarage gelangend hatte ich mich so sehr angespannt, dass ich gar nicht ganz mitbekam wie Tae mich ansprach.
„Becca?" Mein Sitznachbar piekte mir in die Seite und ließ mich zusammen zucken. „Mmh?" Fragen zu ihm sehend sah ich seinen fragenden Blick. „Hast du mir überhaupt zugehört?" Hilfesuchend zu dem schräg hinter uns sitzenden Jin sehend, zuckte dieser nur mit den Schultern und teilte mir damit sein eigenes Fragezeichen mit. „Ähm... also nicht ganz. Was hattest du gerade gesagt?"
Seufzend hob er Yeontan auf meinen Schoß der sich direkt darauf breit machte und sich komplett über meine Beine legte. „Ich hab dich gefragt ob du morgen auf Yeontan aufpassen könntest wenn ich beim Interview bin." Das kleine Wollknäul streichelnd entspannte ich mich sichtlich und lächelte. „Wenn er mich auf sich aufpassen lässt, dann sicher. Bis jetzt hat er sich ja als gut erzogen heraus gestellt."
„Er hat wohl einen Narren an dir gefressen." Jimin hatte sich zwischen Tae und mir zwischen den Sitzen nach vorne gelehnt und schmunzelte mich an. Seufzend verdrehte ich die Augen. „Es ist jetzt nicht unglaublich schwer einen Hund davon zu überzeugen, einen zu mögen." Dem Tier sanft durchs Fell streichend legte er sein kleines Schnäutzchen auf seine Pfoten und entspannte sich. „Oh glaub mir, das macht er definitiv nicht bei jedem."
Tae mit hochgezogenen Augenbrauen musternd hielt ich die Luft an als seine Hand sich über meine legte und seine kühlen, langen Finger zwischen meinen hindurch Yeontan streichelten. „A... also, eigentlich muss ich morgen mit Jin und Jungkook zum Marketing Meeting und dann mit Namjoon zum..." Sein herrlich leichtes Lachen ertönte und erinnerte mich daran überhaupt wieder zu atmen. „Du kannst ihn wirklich mitnehmen. Hier sind es alle gewohnt, ihn zwischen den Füßen wuseln zu haben. Ich will ihn einfach nur nicht allein zuhause lassen müssen."
Innerlich rügte ich mich jetzt schon, dem hier zuzustimmen, aber was sollte man schon tun, wenn einen zwei schwarze Knopfaugen so verzauberten. Tief seufzend nickte ich. „Okay okay, ich nehm ihn mit." Das Gespräch auf weit unbeschwerteren Bereichen lenkend kehrte die kurz vergessene Nervosität zurück und ich hing meinen Gedanken nach, wie zum Henker ich wenige Minuten später tanzen sollte. Allzu viel Zeit konnte ich darauf aber nicht mehr verwetten, denn schon wenig später bogen wir auf ein Studiogelände wo Wohnwagen mir schon zeigten, dass es ein Shoot im Freien werden sollte. Na wow, und das bei der aufkommenden Hitze. Mein armer Kreislauf.
Inklusive Hund auf dem Arm kletterte ich aus dem Wagen und wäre beinahe wieder rückwärts hinein gefallen. Innerhalb der letzten halben Stunde hatte es sich so aufgeheizt, dass der Vorplatz zu glühen schien. "Halleluja..." Leise seufzend holte ich tief Luft und streckte meinen Rücken. Meinen Chef unter einen der Sonnenschirme ausmachend, schritt ich auf ihn zu. Ganz wohl war mir dabei allerdings nicht.
„Da seid ihr ja, und sogar vor der abgemachten Zeit. Geh doch schon mal in den hintersten Wagen, da kannst du dich umziehen." Hoch sehend erkannte ich auch, dass es jetzt wohl kein Zurück mehr geben würde. Mich verneigend trat ich den Rückzug an und sah mich um. Na dann mal los. Du kannst das. Mit besagtem Wattebausch auf dem Arm lief ich also in den Wohnwagen und meine Kinnlade viel ein Stockwerk tiefer.
Hatte ich vielleicht gedacht, dass nur ein oder zwei Outfits auf mich warten würden...falsch gedacht. Hiermit konnte man locker ein ganzes Filmset ausstatten. „Hey, da bist du ja." Zur Seite sehend ließ ich fast den Hund fallen beim Anblicke der kleinen, schmalen Koreanerin die mich sacht anlächelte. Mich vorsichtig verneigend, klammerte ich mich an das Tier auf meinem Arm bis dieses anfing zu strampeln und ich es nicht mehr verhindern konnte, ihn ab zu setzen.
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Don't forget!
FanfictionEin Zufall und die deutsche Studentin Becca, muss nach Süd Korea. Ist sie davon begeistert? Nein. Hat sie auch nur damit gerechnet in ein Leben hinein zu stolpern, dass so aus den Fugen gerät? Wohl kaum! Wird es dennoch ein Abenteuer fürs Leben? Mi...