[chapter 12]

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Am Abend waren Liam und Niall wiedergekommen und hatten uns von ihrem Tag in der Stadt erzählt. Danach hatte Louis Liam die freudige Nachricht mitgeteilt, dass er mich nach Hause begleiten durfte, was dieser aber relativ gelassen genommen hatte. Nun waren wir gerade dabei Louis' schwarzen Range Rover mit dem Gepäck vollzustopfen, was uns zugegebenermaßen echt gut gelungen war. Ich hatte es mir nicht nehmen lassen, alles was ich eventuell brauchen könnte mitzuschleppen. Als das auch erledigt war verabschiedete ich mich von Niall, während Louis Liam die letzten Anweisungen erteilte. „Ich werde dich sowas von vermissen!", sagte Niall mit Tränen in den Augen. „Ich werde dich doch auch vermissen! Außerdem hat mir Louis ein Handy mitgegeben, da können wir dann schreiben oder telefonieren. Und es sind ja nur 7 Tage, dann hast du mich wieder an der Backe!", antwortete ich und musste mich selbst zusammen reißen. „Mach es gut, kleiner!", Niall umarmte mich ein letztes Mal und ging dann zurück ins Haus. Liam stieg ein und Louis kam zu mir herüber. „Na Baby, schon aufgeregt?", fragte er. „Ja sehr. Aber du wirst mir fehlen!", antwortete ich, küsste ihn mit all der Liebe, die ich für ihn hatte und umarmte ihn. „Du mir auch, Babyboy! Du mir auch.", seufzte er. Ein letztes Mal küssten wir uns und ich stieg in den Wagen, wo Liam augenblicklich den Motor startete. Lange sah ich Louis hinterher. „Du liebst ihn oder?", fragte Liam plötzlich. „Natürlich!", antwortete ich, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. „Aber würdest du auch so ein Leben für immer leben wollen? Weil du ihn liebst?", fragte er und wieder antwortete ich mit ‚Ja' - ohne zu zögern. „Das freut mich – für dich und ihn.", sagte er wieder und lächelte mich mit unfassbarer Ehrlichkeit an. „Danke!", ich errötete. Dann folgte die Stille. Ich drehte die Lautstärke des Radios auf und sang mit. Später schlief ich ein und konnte es kaum erwarten, bald meine Familie wieder zu sehen.



Ich war alleine in der Leere. Nichts als Leere. „Louis?", rief ich. „Wo bist du, Louis? Komm schon, das ist nicht lustig!", rief ich vergeblich. Plötzlich kroch eine Schlange daher, mit gelben Augen. Diese Augen hatte ich schon einmal gesehen, doch ich wusste nicht wo. „Hier ist kein Louis, der dich beschützen könnte!", zischte die Schlange boshaft. Sie kam immer näher und näher. Ich wollte rennen, vor der Schlage davon rennen. Doch ich war wie am Boden festgewachsen, ich konnte mich kein Stück bewegen. Was war nur los? Und wo war Louis? Wieder zischte die Schlange: „Hier ist kein Louis, der dich beschützen könnte!" und kam immer näher, als hätte sie meine Gedanken gelesen. Ich rief, schrie und kreischte: „LOUIS! LOUIS! LOUIS!" Ich schrie mir beinahe die Lunge aus dem Leib. Doch wieder nur die Antwort der Schlange: „Hier ist kein Louis, der dich beschützen könnte!"

Doch! Er wird kommen, das weiß ich. Er wird mich beschützen, das weiß ich!", erwiderte ich und sagte diese Sätze immer wieder auf, wie ein Mantra. Die Schlange machte vor mir Halt, setzte zum Angriff an und ein letztes Mal schrie ich, als ich spürte, dass die Schlange ihr Zähne in meiner Haut versank: „LOUIS! LOUIS! LOUIS!"

„Harry! HARRY!"



„Harry! HARRY!", brüllte Liam mich entsetzt an. Ich wachte nach Luft schnappend auf. „Was ist passiert? Wo sind wir? Wo ist Louis?", erwiderte ich entsetzt. Wir saßen in einem Privatjet, das konnte ich erkennen. Ich saß am Fenster und das Innere des Jets war in braun und weiß Farben gehalten. „Nichts ist passiert. Du hast nach Louis geschrien im Schlaf. Louis ist zu Hause in Schweden, wir sind in England.", erklärte er ruhig, während er mir beruhigend über den Rücken strich. „Du hattest einen Albtraum. Es ist alles gut.", sagte er immer wieder, bis ich mich beruhigt hatte. „Wollen wir aussteigen oder magst du noch ein paar Minuten sitzen bleiben?", fragte Liam behutsam. „Ich möchte Louis anrufen, ist das okay?", schluchzte ich auf. Liam nickte schnell, zückte sein Handy, wählte Louis' Nummer und reichte mir sein Handy. „Meine Fresse, Liam! Es sind kaum 4 Stunden vergangen und du hast es schon verkackt?! Was ist los?!", keifte Louis in den Hörer und mir kamen augenblicklich die Tränen – ich weiß ja selbst nicht einmal warum. „L-Lou!", schluchzte ich. „Oh nein! Babyboy, das war doch nicht an dich gerichtet. Was ist denn los?", fragte er sanft. „I-Ich habe so Angst ohne d-dich! I-Ich vermisse d-dich d-och so!", weinte ich. „Oh Baby! Du brauchst keine Angst haben, weder mir noch dir wird etwas passieren. Das verspreche ich dir. Und ich vermisse dich doch auch! Ich habe dir ein kleines Geschenk in deine Tasche gepackt. Wie wäre es, wenn du mir heute Abend wenn du alleine bist anrufst und wir es gemeinsam auspacken?", fragte er sanft. „J-ja. Bis heute Abend! Ich liebe dich!", flüsterte ich. Er erwiderte das selbe und wir beendeten das Gespräch. „Lass uns gehen und meine Familie wieder sehen!", lächelte ich Liam an, nachdem ich mir die Tränen von der Wange gewischt hatte. Wir machten uns auf den Weg und standen schon bald vor meinem Elternhaus. „Denkst du sie wollen mich überhaupt sehen?", fragte ich zögerlich, da plötzlich Zweifel in mir aufkeimten. „Natürlich, wollen sie. Sonst hätten sie keinen offenen Brief geschrieben...", versicherte er mir. Also nahm ich all meinen Mut zusammen und drückte hastig auf die Klingel. Zunächst öffnete sich die Tür nicht und man hörte von innen Stimmen, die ich aber niemandem zuordnen konnte. Dann öffnete sich die Tür und Gemma stand mit einer Schüssel Salat unter einem Arm in der Tür. Als sie mich erblickte, ließ sie die Schüssel fallen und diese zersprang in tausend Teile. „Du- Du-!", ihr blieben die Worte im Hals stecken. Von drinnen rief Mum: „ Gemma Schatz,, wer ist es denn?" Als Gemma dann nicht antwortete, ging sie selbst an die Türe und konnte es kaum glauben. „H-hi.", sagte ich zögerlich. Daraufhin brachen sowohl Gemma als auch meine Mum in Tränen aus und Mum stürzte sich in meine Arme, was Gemma dann auch bald tat. „Harry! Wo warst du nur?", weinten sie und auch mir entwichen ein paar Tränen. „Ich- ich habe euch so vermisst!", schluchzte ich auf. Nach langen 10 Minuten des Umarmens lösten wir uns und Mum musterte mein Gesicht aufmerksam. „Du hast dich so verändert. Bist das wirklich du, Harry?", krächzte sie. Ich nickte und ihr Blick fiel hinter mich. Dort stand immer noch Liam, der sich scheinbar ziemlich überflüssig vorkam. „Und wer ist dieser junge Herr?", fragte Gemma mistrauisch. „Das ist Liam. Er ist einer der Guten, keine Sorge. Er hat mich gefahren!", sagte ich lachend. „Dann kommt doch rein! Wir wollten gerade essen.", sagte meine Mum und ich sammelte große Überbleibsel der einstigen Salatschüssel. „Ach lass das, ich mach das schon. Geht ihr schon mal vor!", sagte Gemma und wir gingen in Haus. Wir aßen und tranken den ganzen Abend. Es war wie in alten Zeiten. Ich wurde auf den neusten Stand gebracht mit allem, was in meiner Abwesenheit passiert war. Da meine Mum vollkommen unvorbereitet war, hatte Louis Liam und mir zwei Hotelzimmer gebucht. In diese kehrten wir auch kurz vor 20 Uhr zurück. Doch der Weg in das Hotel hatte mich sehr beunruhigt, da ich mich ständig beobachtet gefühlt hatte. Es war als würden fremde Augen über mich und Liam wachen. Es konnte aber nicht Louis sein, das hätte ich gespürt. Doch das war bald schon vergessen, als ich im Hotelzimmer ankam. Und mich müde ins Bett fallen ließ. Dort schlief ich auch sofort ein und hatte sogar Louis' Überraschung vergessen.

S T A Y « l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt