[chapter 2]

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Wenn er was erfährt?"

„Louis! Was für eine tolle Überraschung, dass du schon wach bist. Guten Morgen!", meinte Niall enthusiastisch, während er bei dem verzweifelten Versuch, die Zeitung hinter seinem Rücken zu verstecken, gnadenlos scheiterte. „Niall, gib mir die Zeitung.", erwiderte ich kalt. „Welche Zeitung?", fragte er, worauf sein verlegenes Lachen den Raum erfüllte. Liam stand nur hilflos neben ihm, da er wusste, dass jetzt nicht die Zeit zum Einmischen war. Doch für sein Nicht-Einmischen erntete er Niall's Ellenbogen in seine Rippen. „Hilf mir doch, du Vollidiot!", forderte Niall ihn auf. Worauf Liam mit unterdrückter Stimme ihm zu verlauten gab: „Ich wüsste nicht bei was, Niall."

„Schluss damit! Gib mir die verdammte Zeitung, Niall!", knurrte ich – mir ging die Geduld gleich wirklich aus. Als er die Zeitung dann immer noch nicht herausrückte, wurde ich immer wütender und entschied mich für das Mittel ‚Nippletwist' - simple, but effective.

Niall schrie auf und wollte fliehen, doch ich war schneller. Er schrie erneut wie angeschossen auf, sackte zu Boden und tat als sei er tot. „Steh auf, du Dramaqueen!", ich verdrehte die Augen und setzte mich samt der Zeitung in der Hand auf einen unserer Küchenhocker. Und falls sich das jemand fragt – natürlich hatte ich ein siegessicheres Grinsen auf dem Gesicht. Doch mein Grinsen sollte mir schon bald vergehen:

Lieber Harry,

wir vermissen Dich sehr und hoffen inniglich, dass du – egal, wo du sein magst – unseren Brief an Dich lesen wirst. Wir haben die Hoffnung, dich wieder zu sehen, und dich nicht aufgegeben. Das werden wir auch niemals. Und wir wünschen uns nichts sehnlicher, als dich wiederzusehen. Bald wirst du ja schon 19 und wir werden dich am 1.Februar besonders vermissen. Wir werden natürlich auch sehr an dich denken.

Bitte komm doch zu uns zurück!

In Liebe,

Anne, Gemma & Robin"

Mein Gesicht verdunkelte sich und ich blickte Liam und Niall hasserfüllt an. „Wusste davon schon einer von euch Knallköpfen, bevor es in der Zeitung stand?!"

„Nein, versprochen. Das hätten wir dir doch gesagt, Louis.", sprach Liam sanft. Doch ich hatte genug, zerriss die Zeitung auf der Stelle in mehrere Teile und zündete sie schließlich im Spülbecken an. Sicher war sicher! Währenddessen sahen mich die zwei nur an wie Autos, bis ich bedrohlich raunte: „Davon erfährt niemand, nur dass das klar ist. Außerdem nimmt niemand Harry nirgendwo hin mit, wo er es erfahren könnte. Auch Fernsehen ist verboten die nächsten Tage!"

"Aber- Aber-", Niall sah mich entsetzt an. "Nichts 'aber'. Du hast Netflix auf sämtlichen Geräten, das wird ja wohl reichen! Und Liam, du wirst den Fernseher manipulieren.", herrschte ich die beiden an. "Ich weiß aber gar nicht wie das geht-"

"Dann lern es! Ich gehe jetzt nochmal ins Bett zu Harry, gute Nacht.", und obwohl ich wusste, dass ich Pflichten hatte, war mir das mehr als egal. Ich wollte nur noch zu Harry und ihn festhalten, damit er mir niemals entwischen könnte. Und obwohl er davon noch nicht einmal etwas wusste, konnte ich ihn schon meinen Händen entgleiten fühlen. Dieses verdammte Gefühl machte mich verrückt! Es war schon der Wahnsinn, wie schnell ich ihm und schließlich auch er mir verfallen war. Ich hatte jetzt schon keine Kraft mehr für alles Kommende, doch ich hoffte dennoch darauf, dass alles gut werden wird. Endlich im Schlafzimmer angekommen, lag Harry aufgestützt auf seine Ellenbogen im Bett und rieb sich verschlafen die Augen. „Baby, was machst du hier?", raunte er mit seiner unwiderstehlichen Morgenstimme. "Ach, ich dachte ich gehe mal zu meinem Lieblings-Haz und verbringe mit ihm ein paar weitere Stunden im Bett."

Zunächst grinste er schlaftrunken, bis er realisierte, was ich gesagt hatte. "Lieblings-Harry?! Du hast noch mehr Beziehungen mit Männern, die Harry heißen?!", kreischte er. Ich war schon halb im Bett und drückte meine Lippen auf seine. So verweilten wir noch einige Minuten küssend, bis er - fast ohne sich von mir zu lösen - murrte: „Lou, lenk nicht von dem Gespräch ab!"

„Aber, Baby, das würde ich doch niemals machen!", grinste ich, nachdem ich mich von ihm gelöst hatte. Durch den Rollladen fielen schon einige Sonnenstrahlen auf sein schläfriges Gesicht und ich strich ihm ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er lehnte sich meiner Berührung entgegen. „Natürlich habe ich keinen anderen festen Freund als dich, Babe. Und selbst wenn, wärst du immer mein Liebling.", rückte ich schmunzelnd heraus. Spielerisch - wie immer - tat er beleidigt, bis ich mich über ihn beugte und sein Gesicht mit Küssen übersäte. Er schloss seine Augen und schlang seine Arme um meinen Torso. Und bevor ich es realisierte zog er mich mit einem Ruck auf sich drauf. Nun lag er zwischen meinen Beinen und war mir ausgeliefert. Wir beide wussten genau, dass ich stärker war als er. Deshalb kapitulierte er auch schnell und ließ sich ohne Gegenwehr von mir durchkitzeln. Dabei kicherte er immer so süß. Doch nach einigen Minute ließ ich von ihm ab, damit er mir nicht noch erstickt und konzentrierte mich mehr darauf, ihn verlangend zu küssen.

S T A Y « l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt