*Hector x Uth

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Für -leksaxnr . Ich hoffe er gefällt dir.😊

Anmerkung: Der Verlauf des Fußballspiels und Marks Kaderplatz sind frei erfunden.

POV Mark

Scheufzend schloss ich meinen Laptop und ließ mich
rücklinks in die weichen Kissen meines Bettes
fallen.Ein leichter und stechender Schmerz drückte sich gegen meine Schläfen. Um diesem Linderung zu schaffen rieb ich mir leicht die schmerzenden Stellen. Gerade hatte ich mit meinem Freund telefoniert, worauf ich mich schon ewig freute. Viel Zeit dazu hatten wir beide ja nicht, da unsere Vereine mitten in dem Abstiegskampf steckten.

Bei mir war letzte Woche jedoch der größte Druck von den Schultern gefallen. Nicht, dass ich mit unserem Abstieg glücklich gewesen wäre, ganz im Gegenteil. Ich wollte den Fans dieses miese Gefühl ersparen egal wie schlecht mich dieser Verein behandelt hatte. Jeder Misserfolg  tat weh, doch dadurch, dass es um nichts mehr ging, hatten wir nicht mehr diesen unendlich erdrückend Stress im Rücken und konnten das erste mal richtig befreit aufspielen. Das war ein entspannendes und gutes Gefühl, welches ich meinem Freund nur zu sehr wünschte.

Ich machte mir schreckliche Sorgen um Joni.  Mit jedem Mal, dass wir uns sahen wurden seine Augenringe dunkler und sein Funkeln in den so schönen, schokoladenbraunen Augen verschwand immer mehr. Es tat mir so weh meinen Kleinen so ausgelaugt zu sehen.

Natürlich war ich stolz, dass er im Alleingang den FC Köln zum Sieg schoss, doch da ahnte ich es schon. Es war das letzte Aufbäumen eines starken Kriegers, dem nun die Kraft fehlte nur noch einen Schritt zu tun. Er hatte doch schon viel zu viel mitmachen müssen. Viel zu oft hatte er verzweifelt schluchzend in meinen Armen gelegen. Wieso konnte es dann nicht mal sportlich für ihn laufen?

Es war ein Dilemma. Das Helfersyndrom meines Freundes war auch nicht hilfreich, denn dabei kümmerte er sich eher um die jüngeren Spieler als um sich selbst. Er liebte eben diesen Verein, dass hatte ich in meiner Zeit in der Rheinmetropole deutlich zu spüren bekommen. Joni lebte diesen Verein mit jeder Zelle seines Körpers, dennoch wurde es selbst für meinen Kämpfer einmal zu viel.

Das sah so ziemlich jeder, der ihn nur minimal kannte. Nur er selbst wollte es nicht sehen, wollte nicht seine eigenen Grenzen akzeptieren. Wie sollte man denn nur einem Menschen helfen, der nicht wollte, dass man ihm half aber dessen Körper nur so nach Schutz schrie. Verzweifelt raufte ich mir die Haare und starrte die Decke meines Schlafzimmers an, als ob sie mir die Lösung meiner Situation verraten würde. Meine Hoffnung lag auf dem letzten Spiel der Saison bei dem es zwar für meinen Freund um unheimlich viel gehen würde, als auch genauso viel Stress bedeutete trotzdem  sahen wir uns endlich nach so vielen Wochen wieder. Eventuell konnte unsere Nähe nach der wir uns beide so sehr sehnten seine kühle Ausstrahlung auftauen und ich bekam meinen Jonas wieder.

Bei dem Gedanken wie sich mein Liebling quälte traten mir die Tränen in die Augen, obwohl ich normal nicht der emotionalste Mensch war, doch mein Liebling hatte alles in Wanken gebracht. Ich hatte ihm und mir doch nach dem Verlust seines Bruders versprochen, dass er nichts auf dieser Welt mehr alleine durchstehen musste. Ich würde ihm vor allem Böse beschützen. Doch er ließ  mich ja mein Versprechen nicht halten. Immer noch gequält von meinen Dämonen, die sich durch meinen Körper fraßen, lag ich noch  lange wach und drehte mich unruhig von einer Seite auf die andere.

Selbst als ich schlief, was ich nur in kurzen Phasen tat, erschien das geschwächte Gesicht meines Freundes vor meinem inneren Auge auf, welches mich aus meinem leichten Schlaf riss. So gab ich es auf und schwang meine Beine aus dem Bett, als mein Wecker die Ziffer vier in hellem Licht wiedergab. Ich schritt barfuß über den kalten Fliesenboden meiner Wohnung, welche immer noch in völlige Dunkelheit gehüllt war bis ich irgendwann schemenhaft die Tür meines Bakons wahrnehmen konnte.  Ich öffne die Tür und schaue in den klaren Sternenhimmel und nahm einen tiefen Zug der  kühlen, leicht rauchigen Luft. Ich wusste ich musste für Jonas da sein, denn manchmal sah man die Lösung für sein Problem nicht, da das Problem die Gedanken viel zu sehr belagerten. Ein kurzer Blick in die Dunkelheit und ich merkte, wie ich Kraft tankte um für uns beide kämpfen zu können. Mal sehen was der morgige Tag bringen würde.

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