Spezial

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Heyyyy Leute🎉,
Ich melde mich dieses mal mit etwas besonderem. Es ist keine Fußballstory, sondern ein Text, den ich für die Abizeitung geschrieben habe. Ich bin irgendwie stolz drauf und deshalb wollte ich es euch zeigen🙈. Vielleicht gefällt es euch ja trotzdem.☺️

Alles Liebe eure Elfe❤️

Philosophie

Wieso ich philosophiere, fragst du.

Eine Welt nur so zu sehen, wie sie direkt ist, ist nicht das, was ich will. Ich will ihre Zwischentöne kennen. Will die Welt in all ihren Farben und Formen erforschen. Will Fragen stellen, um sie noch besser zu verstehen. Mir reicht es nicht, dass das Gras grün und der Himmel blau ist. Nein, ich will alle Schattierungen kennen. Ein Leben zu leben, ohne über das Leben nachzudenken, erscheint mir öde. Auch zwischen Menschen will ich nicht nur hören. Nein, ich will wissen, welche Zwischentöne es gibt. Will verstehen, wie diese Töne sich bilden, entstehen und sich zu guter Letzt zu der Melodie unseres Lebens formen. Ich will Entscheidung verstehen, wie sie entstehen und was uns dazu bewegt. Denn was ist, wenn ich mich selbst dadurch besser kennenlerne? Das Leben besteht für mich aus Fragen und wie gut kann es sich anfühlen nicht alleine mit Fragen dazustehen? Sehr gut. Ich bin nicht verrückt, nein ich bin philosophisch. Schön ist es, nicht alleine zu sein, egal ob der Philosoph nun 300 Jahre tot ist oder so alt ist wie ich und neben mir sitzt. Ich fühle mich verbunden, bin nicht alleine.

Was mir das Diskutieren bringt, fragst du.

Viel, sehr viel. Einfach, weil mir eine Meinung nicht reicht. Eine Welt nur aus einer Sicht zu sehen erscheint mir gruselig. Dann komme ich mir vor, wie einer dieser grauen Männer aus Momo, denn alles um mich herum erscheint grau und verschwimmt in einem einzigen langweiligen Matsch, wie der, den es nach verregneten Wochen im Herbst am Rande der Straßen gibt. Ich will wissen, wer sich die gleichen Fragen stellt. Will wissen wie andere unsere Welt sehen. Ist ihr Himmel blau? Oder lila? Oder wie bei einem Sonnenuntergang orange? Ich will es wissen, ihnen zuhören und ihnen meine Zeit schenken. Damit meine ich nicht das, was einige diskutieren nennen. Nein, ich will nicht mein Gegenüber mit meiner Meinung erdrücken und beleidigt sein, wenn er meine Meinung nicht teilt. Nein, das Wichtigste ist es zuzuhören und den Kopf zu öffnen für ihre Sicht der Dinge. Vielleicht siehst du dann die verschiedenen Farben des Himmels und die kleinen Wolken darin, welche du vorher nie gesehen hast. Vielleicht wirst du die andere Meinung danach teilen oder deine wird verstanden. Vielleicht aber auch lacht ihr euch kaputt darüber, dass ihr euch mit einer Frage beschäftigt, die für euch zu hoch zu sein scheint. Dadurch könntet ihr euch vorstellen, wie andere Menschen in 50 Jahren über eure Diskussionen lachen und schon längst die Antwort kennen. Oder vielleicht sogar viele mehr, von denen euch keine einzige eingefallen wäre. Willst du das alles wirklich verpassen nur, weil du nie diskutierst oder philosophiert hast? Ich denke nicht.

Was bringt dir es keine Antwort zu bekommen, fragst du.

Vielleicht ist ja nicht die Antwort das Ziel, sondern der Weg dorthin. Eine klare Antwort findest du in der Mathematik oder Physik, doch kannst du das auf alles anwenden? Willst du das überhaupt? Ich nämlich nicht. Die Welt wäre zwar um einige Kriege ärmer, aber genauso um viele tolle Philosophiestunden, die oft viel zu schnell vorbeiziehen. Ich würde in solchen Momenten am liebsten die Zeit anhalten. Es ist ein angenehmes Gefühl, wenn du merkst, wie viele Meinungen und Optionen es in dieser Welt gibt, von denen du nie zu träumen gewagt hattest. Egal ob kurios, logisch oder auch absolut dämlich, doch jede dieser Überlegungen verdient einen Platz in meinem Gehirn und vielleicht gewinnt es ja auch einen Platz in meinem Herzen. Ist es nicht faszinierend, wie man nur über einen Satz aus drei Wörtern Stunden, Tage oder Wochen diskutieren kann? Wie wegen einer einzigen Frage aus vielleicht noch nicht Mal Bekannten Freunde werden können. In solchen Momenten ist es nicht wichtig eine Antwort zu finden. Es ist wichtig, diese verschiedenen Wege zu gehen, um jeweils eine neue Welt zu betreten, die deiner so ähnlich und doch so anders ist. Du lernst Facetten kennen, welche die Welt erst interessant machen. Hierbei würde eine Antwort vielleicht sogar stören, denn würdest du es nicht auch anderen gönnen solche Momente zu erleben? Ich denke schon. Das alles nur wegen Philosophie.

Wieso existiert Philosophie? Es nützt doch nichts etwas nicht Greifbarem nachzueifern sagst du.

Philosophie existiert, weil Menschen denken. Weil sie sich nicht mit dem Status quo zufriedengeben. Weil sie über den Tellerrand hinaus blicken wollen. Sich nicht von Normen vorgeben lassen wollen, worüber und wie man nachdenken soll. Man will weiter denken als das Sächliche, was man anfassen kann oder sogar dieses hinterfragen. Egal, ob die Menschen Immanuel Kant, Sophokles, Hannah Arendt, Arthur Schopenhauer, Albert Camus oder René Descartes heißen oder einfache Schüler sind. Egal, ob man Literaturnobelpreise trägt, gerade verzweifelt auf das Abitur hinarbeitet oder gerade sieben etwas schräge Schülerinnen unterrichtet, wir haben alle eines gemeinsam. Dieses nicht greifbare, wie du es nennst. Das was aus Fragen, Ideen, Beobachtungen, Diskussionen und plötzlichen Einfällen besteht.

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