Fährmann x Hoppe*

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Für FIFA-Broluck. Ich hoffe er gefällt dir.😊

POV Ralf

„Man Benni, was soll ich denn machen?" wiederholte ich seufzend, als ich mit meinem besten Freund sprach. Auch nach der Zeit in Moskau und seinem Karriereende waren wir stets in Kontakten geblieben. Unsere Freundschaft hatte zum Glück kein Bisschen darunter gelitten. "Vielleicht nicht nach jedem Sex, wie ein Feigling verschwinden? Wäre nur so ne kleine Idee …" fing er an aber brach direkt ab als ich ihn mit einem Todesblick bestrafte. "Nicht hilfreich." knurrte ich ihm entgegen. "Oh Ralle, jetzt mal ernsthaft, glaubst du wirklich ich würde hier gerade meine Flitterwochen auf den Malediven verbringen, wenn ich nach jeder gemeinsamen Nacht verschwunden wäre? Sicher nicht. Du musst es ihm sagen." erwiderte er ernst, sah mich über seine Sonnenbrille an und schlürfte seinen Mojito. "Da hättest du dir den Sonnenbrand auf deiner Glatze erspart.", murmelte ich, da ich es jetzt schon bereute überhaupt das Thema angeschnitten zu haben.

"Jetzt lenk nicht ab. Stell dir doch mal vor wie sich der Junge fühlen muss. Immer, wenn ihr vögelt, haust du einfach ab und der Arme liegt wie benutzt in seinem Bett. Außerdem ist es klar, dass er über beide Ohren in dich verknallt ist, sonst würde er sich nicht jedes Mal aufs Neue auf dich einlassen." erklärte er bestimmt. "Das kann doch aber nicht …" zögerte ich. "Man Ralle nicht jeder ist wie Klaas verdammt. Der Kleine wird dich sicher nicht verarschen. Wohl eher wird er sich so vorkommen." Jetzt wirkte Benni schon fast verzweifelt. Da er jetzt auch noch Klaas ansprechen musste, nahm ich ihm wirklich übel. Er wusste wie lange ich an dieser Trennung geknabbert hatte und dass ich ihm diese Aktion, obwohl wir wieder normal miteinander umgehen konnten.
Tief in mir drin wusste ich, dass meine Geschichte mit ihm eindeutig etwas mit meinen Zweifeln bei meiner Sexualität zu tun hatte. Schließlich hatte ich seit ihm keine weitere Beziehung gehabt und das war nun gute acht Jahre her.

Ich wollte Matthew auf keinen Fall weh tun. Jedes Mal, wenn er erschöpft in meinen Armen einschlief, konnte ich nicht anders, als ihn zu beobachten. Er sah aus wie ein Engel mit seinen entspannten Gesichtszügen und den dunklen Locken, welche in sein Gesicht hingen und die sich langsam bei jedem Atemzug bewegten. Auf der einen Seite zerriss es mir das Herz, ihn alleine zu lassen, aber ich wusste, dass ich ihm nicht das bieten konnte, was ein Mann wie er verdiente. Ich musste erst mit mir selbst im Reinen sein, bevor ich jemandem anderen eine Beziehung mit mir antun konnte. Doch jedes Mal, wenn ich in seine warmen dunkelbraunen Augen sah, konnte ich mich nicht mehr das kribblige Gefühle, welches mich bis in die Zehenspitzen ausfüllt, wehren. Er besaß eine unfassbare Macht über mich, wie noch nie jemand zuvor.

"Na da kommt es doch langsam. Ralle du musst für Klarheit sorgen, aber lass dir nicht zu lange Zeit. Er wird nicht ewig warten." ließ mich die Stimme meines Kumpels aufschrecken. " Ja ja ich weiß schon. Danke Benni echt." erwiderte ich noch leicht in Gedanken versunken. "Und grüß mir deine Zecke." "Mach ich sicher. Melde dich einfach, wenn du noch etwas brauchen solltest, melde dich einfach." sagte er bevor wir beide auflegten.

Seit diesem Moment gab es viele Nervenzusammenbrüche, noch mehr Pläne und Ideen, die entdeckt und doch wieder verworfen wurden. Ich hatte gekämpft und war gerade kurz vor dem Ziel, doch Zentimeter davor hatte ich es verpackt, wie schon so oft. Wieso tut er mir das an? Obwohl eigentlich war ich ja schuld. Wieso konnte ich mich nicht einfach beherrschen? Ich wusste doch, dass mich jede Berührung von ihm zurückkatapultieren würde. Ich war so ein Idiot. Ihm zu widerstehen, war anscheinend das Schwerste, was man meinem Körper antun konnte. Konnte ich nicht einfach normal reden? Vielleicht waren wir auch einfach nicht füreinander gemacht. Das zwischen mir und ihm hatte doch eh keine Zukunft. Doch gegen diese Anziehungskraft, welche wir beide nicht kontrollieren konnten, schien kein Kraut gewachsen zu sein. Ich war so knapp davor gewesen endlich mit mir ins Reine zu kommen, dann kamst jedoch du und damit diese hoffnungsvollen Blicke, die ich nicht ertragen konnte. Deine traurigen Blicke, als du dachtest ich würde dir böse sein, als du dachtest ich würde dich für immer ignorieren. Ich konnte das alles ich mehr aushalten. Die Zeit ohne deine Nähe war notwendig und hätte noch länger andauern müssen, aber als ich deine Hand auf der meinen gespürt hatte, war jegliche Logik und die Reste Rationalismus aus meinem Gehirn verbannt. Ich wusste nicht, was du an dir hattest, aber alles drehte in mir durch, wenn ich in seiner Nähe war. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, nicht für mich, sondern für dich. Um dich nicht zu zerstören.

Und doch hatte ich es getan. Saß jetzt in der Nacht auf einer Bank mitten in Gelsenkirchen. Der kalte Wind zerrte an mir und wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, dass er mich wieder zu Matthew zurückbringen wollte, das würde ich jedoch nicht verkraften. Ihm gegenüberzustehen und zu sehen, dass er es bereute sich ein weiteres Mal auf mich eingelassen zu haben. Mir ein weiteres Mal sein Herz zu öffnen nur damit wieder darauf herumtrampeln konnte. Es wäre schön zu sagen, ich wüsste es nicht besser, doch das Gewissen, dass alles anders hätte werden können, wenn ich mich noch ein wenig von ihm hätte fernhalten können. Das diese Misere nur an meinem mangelnden Vertrauen, Selbstvertrauen bei Beziehungen lag. Ich hatte gerade genug davon aufgebaut, um mit dir zu sprechen. Dann kam jedoch wieder er mit seinem Vertrauen und all der Liebe, welche mich überforderte. Meine Hände tief und schmerzhaft in meinen Haaren vergraben und wirklich verloren saß ich noch lange Stunden dort.

Vollkommen übermüdet, da ich nur ein paar Stunden Schlaf bekommen hatte, welche sich mit tiefen, schwarzen Augenringen in meinem Gesicht verewigt hatten, fuhr ich am nächsten Morgen auf das Trainingsgelände vom Schalke. Ich redete mit niemandem und war gänzlich in meinen Gedanken vertieft. Diese waren immer noch nur bei ihm und hatten nicht vor zu verschwinden. Mein Körper arbeitete nur noch schematisch.

Gerade als ich meine Trainingskleidung auspacken wollte spürte ich meine Hand, welche sich wie ein Schraubstock um meinen Oberarm wand. "War es das, was du wolltest Fährmann? Dass er jetzt endgültig geht?" schrie mich Suat an. Erst langsam drangen seine Worte zu mir durch. Was? Er wollte wirklich gehen? Natürlich wollte er das. Ich hatte ihn zu sehr verletzt. "Was hast du denn anderes erwartet mhhh." zischte er mir zu. Der Schock saß tief in mir. Ich konnte nichts sagen, mich nicht regen. Eins aber wusste ich genau. Hier konnte ich nicht bleiben. Gefolgt von lauten Stimmen stürmte ich aus der Kabine heraus. Ich brauchte frische Luft und vielleicht auch neue Gedanken, die sich nicht um ihn drehten.

Kaum war ich aus der Tür auf den Gehweg getreten, traf ich auf jemanden. Und oh Überraschung, es war Matthew in den ich hineinlief, in wen auch sonst. Kurz trafen sich unsere Blicke und ich versank wieder in seinen dunklen Augen. Er jedoch schob mich einfach mit starrem Blick auf die Seite.

"Matthew?", rief ich ihm hinterher und brachte endlich etwas zustande. "Was?" kam es kalt und barsch zurück. "Du gehst?" "Ja." Mehr sagte er nicht und machte sich wieder auf den Weg zu gehen. "Das wollte ich nie." gab ich kleinlaut zu. "Du hattest damit am wenigsten etwas zu tun. Ich wollte schon vorher gehen." Das dies nur zum Teil stimmte war mir schnell klar, als ich ein deutliches Zittern in seiner Stimme wahrnahm. "Es tut...." fing ich an, stoppte aber wieder direkt, als mich Matthews feurigen Blick traf. "Ach jetzt willst du reden?! Jetzt? Aber mich monatelang als Fickspielzeug liegen lassen ist ok oder was!?" schrie er mich mit einer schwankenden und nun mehr verletzten als wütenden Stimme an.

"Ich konnte nicht mit dir reden. Ich musste erst zu mir selbst finde. So wie bei dir habe ich seit Jahren nicht mehr empfunden. Meine Unsicherheit und Angst standen mir im Weg. Du bist so viel jünger und doch wohl viel reifer, als ich es je wahr. Du verdienst das Beste dort wo auch immer es dich hintreibt." erwiderte ich erstaunlich gefasst. Auf einmal spürte ich ein Gesicht, welches sich in meine Brust vergrub und Arme, die sich um meinen Körper schlangen. "Du bist so ein verdammter Sturkopf! Rede doch mit mir? Ich bin keine sechs mehr ok? Ich dachte, ich wäre dir egal. Aber egal wie dumm es vielleicht ist, du bist mein Sturkopf, egal wie." kam es von ihm halb lachend, halb schluchzend. Eine Antwort war ich ihn schuldig, doch Wörter wollten mir nicht einfallen, weswegen ich unsere Umarmung einfach verfestigte und ihm einen sachten Kuss auf den Kopf hauchte. Vielleicht war das ja der Anfang, welchen wir gebraucht hatten.

Holla people,
Mein dritter OS diesen Monat. Ich bin wirklich erstaunt von mir selbst😂🥳

Ich bin aber nicht wirklich zufrieden. Weder mit der Länge noch sonst aber ich wollte ihn euch nicht vorenthalten. Vielleicht könnt ihr ihm ja mehr abgewinnen als ich und lasst einen Kommentar da😊
Entschuldigt auch meine Rechtschreibung, die ist anscheinend bei meiner Kursarbeit verloren gegangen 👀

Trotzdem euch noch einen schönen Abend.

Alles Liebe eure Elfe ❤

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