22. Kapitel

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Frieden

Bernstein führte mit ihrer Familie die neuen Corvas zum Credo. Der kalte Wind strich übers Land. Das Gras war nicht mehr so knall grün wie im Sommer. Die ganze Landschaft war Herbstlich. Es waren zwei Tage nach Rabes Beerdigung. Sie hatten mit den Lyncas ein Treffen organisiert um den Frieden zu besiegeln. Bernstein war überrascht gewesen wie kooperatiev die Lyncas waren. Wie schnell sie ihre Schuld eingestanden hatten, nachdem sie so lange danach gelebt hatten die Corvas aus zu löschen. Sternenhimmel war seitdem sie die Wahrheit herausgefunden hatten, nicht zu den Lyncas zurückgekehrt. "Wer übernimmt die Rede?" fragte Borke nach. "Bernstein" antwortete Ahornwald ohne das jemand etwas engegnen konnte. "Wieso ich?" fragte Bernstein abwehrend. "Es ist Teil deiner Bestimmung" erklärte er schlicht. Würden diese Bestimmungen für sie jemals aufhören? Könnte sie nich einfach vor sich hin existieren ohne Pflichten? Ihr ganzes Leben hatte sie schon eine Mission. Sie hatte es satt... Sie war kein Schicksalsschlüssel, den man einfach benutzen konnte wenn man wollte. Sie hatte auch ein Leben. Bernstein zwang sich zur Vernunft. Nein, es war genau so wie es sein sollte. Man hatte immer eine Bestimmung. Nur war sie unter den wenigen, die eine Grössere hatte, als andere. Und nun musste sie noch eine letzte Sache tun. Den Frieden besiegeln. Die Corvas liefen den Hügel hinauf. Alle Lyncas waren schon versammelt und erwarteten sie. Manche schienen nicht so begeistert wie andere. Aber das war normal. Nicht jedem würde es leicht fallen von jetzt auf gleich zu akzeptieren, dass der Mond nun doch keinen Vernichtungsbefehl erteilt hatte. Die Lyncas sassen alle auf der Mondseite, während sich die Corvas auf der Sonnenseite niederliessen. "Du schaffst das, schliesslich bist du ja meine Schwester" ermutigte Borke sie. "Danke, Borke" Wirbelwind drängte sich noch durch die Füchse zu ihr. "Viel Glück, ich könnte das nicht. Aber du wirst sicher die richtigen Worte finden." Auch ihm nickte sie dankbar zu. Ahorn und Schnee blickten nur Stolz zu ihr. Aber ihr Vater hielt Abstand zu Ahorn. "Schliesst auch ihr Frieden" sagte sie zu den beiden. Ihr Vater wich ihrem Blick aus. Feuerseele war auf einem kleinen Felsen wo sich Sonnen und Mondseite traffen. Bernstein gesellte sich zu ihm und nickte ihm zur Begrüssung zu. "Salve Saley, Feuerseele. Danke, dass es so kurzfristig geklappt hat" Feuerseele war aufgestanden, als er sie kommen sah. "Salve Saley, Bernstein. Ich wollte es einfach hinter uns bringen. Es ist schrecklich was damals passiert ist, mein Vater hätte nie sterben müssen" erklärte der Anführer. Sie murmelte zustimmend. "Das hätten viele nicht müssen..." Sie dachte dabei an ihre Grossmutter, Stiefmutter, ihre Halbgeschwister, Rabes Eltern, auch seine Geschwister... Und all die anderen Opfer. "Willst du beginnen?" fragte sie den roten Fuchs. Der nickte und wandt sich an die beiden Völker. Die Corvas waren mit Abstand die Wenigsten. "Liebe Corvas und Lyncas. Nie hätten wir gedacht, dass dieser Tag einmal kommen würde. Der Tag an dem die Corvas sterben musste war tragisch und nich richtig. Bernstein und Rabe haben die Lüge aufgedeckt. Lasst uns zusammen einstimmen, für die Opfer, welche an diesem Tag fielen..." Bernstein musterte die Lyncas auf ihre Reaktion. Die meisten wirkten neutral. Viele wirkten auch voller Reue. So sollte es sein. So hatte es sich Bernstein vorgestellt. Als Feuerseele fertig gesprochen hatte, heulten die Füchse im Einklang in den Himmel. "Ich übergebe das Wort nun Bernstein, sie vertritt die Corvas" verkündete der rote Fuchs und trat zurück. Was wollte sie sagen? Hatte Feuerseele nicht schon alles gesagt? Doch da fielen ihr ein paar Dinge ein. So trat sie Selbstbewusst vor. "Völker von Sonne und Mond. Dies ist ein besonderer Tag. Die Brüder, Sonne und Mond vereinen sich wieder. Es hat lange gedauert. Zu lange... Aber es ist vorbei. Dies war nicht nur ein brutales Zeitalter in der Geschichte von Sonne und Mond, sondern auch  ein wichtiges und lehrreiches Jahr.
Wir müssen es gut in erinnerung behalten. Damit so etwas nie wieder passiert..." sprach Bernstein zu den Völkern. "Euch allen gilt mein Dank. Ich danke euch, Lyncas, dass ihr mir Glauben geschenkt habt und für den Frieden offen seid. Corvas, ich danke euch, dass ihr alle den Corvas neues Leben schenkt. Jeder von euch ist wichtig. Wir sind ein Teil des Ganzen. Eine Familie. Die Corvas und die Lyncas, vereint!" rief sie. Kurz blieb es Still, doch dann erhob Feuerseele sein Heulen in den Himmel. Dann stiegen andere mit ein, bis alle einstimmten. Bernstein fühlte den Frieden. Den Neuanfang. Das neue Leben vor sich. Es war wie eine frische, kühle Sommerbrise in der erdrückenden Hitze. Nun würde alles anders sein. Die Schamanin schloss die Augen und genoss das Heulen der Füchse. Für sie klang es schön. Eine Brise fuhr durch ihr Fell. Sanft spürte sie den Wind. Als sie die Augen öffnete flatterte ein Rabe im Wind und da hörte sie ein Flüstern heraus. "Dein Schicksal. Unser Vermächtnis. Meine Sonne. Bernsteinsonne!" Bernstein verspürte sofort ein gemisch aus Freude und Trauer Rabes Stimme zu hören. Nun war sie sich sicher. Dieser Rabe war auch wirklich Rabe. Schmerzlich wurde ihr klar, dass er wohl sein versprechen halten wollte. Ich werde dich auch bei der Sonne beschützen. Bernstein erinnerte sich genau an seine Worte vor seinem Tod. Aber... wollte er ihr etwa sagen, dass sie nun Anführerin sein sollte? Bernsteinsonne... Der Name gefiel ihr sehr. Rabe hatte für sie den richtigen Namen gewählt. Doch hatte sie das Zeug dazu Anführerin zu sein?Bernstein blickt fragend zu Ahorn. Der lächelte und nickte langsam. Er musste es gewusst haben. Bernstein war dazu bestimmt die Corvas nach Rabe zu führen... Bernstein sah noch einmal zum Raben. Er segelte weiter oben im Wind und sah sie an. "Ich bin bei dir, direkt hinter dir." Bernstein lächelte. Diese Worte hatte er ihr gesagt bevor sie Schneejäger getroffen hatte. Sie musste ihr Schicksal erfüllen. In diesem Moment war Bernstein einmal, seit langem wieder glücklich. Rabe war bei ihr, sie spürte seine Anwesenheit und sie war nicht mehr traurig. Das heulen verstummte langsam. Und noch bevor sie ganz aufhörten begann Bernstein noch einmal zu sprechen:" Völker der Brüder. Ich vernahm eine Stimme. Und hier stehe ich nun. Ich bin die neue Anführerin der Corvas." Die Füchse blickten sie überrascht an. "Nennt mich von nunan, Bernsteinsonne."

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