Vergangenheit und Sünden
"Heute wirst du dir die Berufe ansehen, die in deinem Interesse liegen" erklärte ihr Neumond. Bernstein war nun schon einen Monat im Stamm. Sie hatte ihre Grundausbildung bald abgeschlossen und ging zu ihrer Lehre über. Jetzt musste sich die junge Füchsin die Frage stellen, zu was sie ausgebildet werden wollte. Neue Schüler folgten natürlich. Eulenfeder hatte vier gesunde Welpen geworfen. Glutblau, Brandblau,Flammenblau und Herbstblau. Es war deutlich zu erkennen wer der Vater war. Berglöwe, der Ausbildner der Soldatenlehrlinge. "Hast du dir schon Gedanken darüber gemacht, was du erlernen möchtest?" riss die schwarze Füchsin sie aus ihren Gedanken. "Naja, nicht wirklich, aber vielleicht Grundausbildnerin, wie du" antwortete die weisse Füchsin. Neumond blickte belustigt. "Mal sehen ob du das auch wirst. Jetzt überleg dir mal welchen Beruf du als erstes sehen willst." Bernstein schaute sich im Dorf um und erblickte Bach. "Bernstein, komm doch zu uns!" rief sie fröhlich. Die braune Füchsin stand bei einer Gruppe Wächter, die gerade neue Höhlen ausgruben. "Ich bin auf der Jagt, falls du mich suchst" sagte ihre Ausbildnerin noch bevor Bernstein zu ihrer Freundin hinüber ging. Bach sah schon aus wie eine richtige Wächterin. Ihre Pfoten waren ganz dreckig vom graben und sie schien sehr kräftig vom bewegen von grossen Stämmen oder Felsen. "Die neuen Baue hier werden für Eulenfeders Junge gegraben wenn sie einmal Schüler werden. Bach deutete auf grabende Wächter an der steilen Böschung. "Was du über Wächter wissen musst ist, dass wir meistens im Team arbeiten, um schwere Dinge zu tragen oder zu stossen." Bach deutete mit ihrer Schnauze auf zwei Wächter die einen grossen Steinbrocken zur Böschung rollten um den Wall zu verstärken. Der Wall war notwendig um das Dorf Windgeschützer zu machen. "Teamarbeit ist bei uns also äusserst wichtig, wie du siehst" erklärte Bach als sie sich zu der Gruppe von Wächtern begaben. Bernstein folgte ihr. "Bernstein, dann kommst du uns also auch besuchen" rief Dornenbusch. "Salve Saley, Dornenbusch" begrüsste sie. Der Fuchs lächelte ihr zu. "Nenn mich nur Dorn." Bernstein nickte. Dorn deutete auf die einzelnen Füchse die sich an die Arbeit machten. "Wir Wächter leisten grosse Arbeit rund um das Dorf. Wir haben praktisch alles selbst konstruiert, die Pfütze bei Sternenhimmels Bau, wir haben die Böschungen etwas umgeformt, der schützende Wall, ja sogar der Anführerfelsen haben wir dort hin geschleppt!" Bernstein staunte, vorallem wegen des Wassers beim Schamanenbau. "Wirklich alles?" fragte sie erstaunt. "Alles" versicherte ihr der Wächter und nickte. "Wenn du gerne in der Erde wühlst um deinem Stamm etwas gutes zu tun bist du hier vollkommen richtig" erklärte er ihr und sah sie erwartungsvoll an. Dorn schien sehr überzeugt von seinem Beruf. Doch Bernstein mochte es lieber sauberer... "Ich bin mir nich sicher..." erklärte sie entschuldigend. "Ach, das sagt jeder am Anfang, du wirst schon noch warm mit diesem wundervollen Beruf. Los probier es einmal aus und pack mit an, es wird dir sicher spass machen!"
Nachdem sie die Lektion bei den Wächtern mit etwas Muskelkater überstanden hatte und ihr Fell wieder strahlend weiss war, machte sie sich auf zu Sternenhimmel. Sie wollte sich jeden einzelnen Beruf ansehen. Nur bei Wächter wusste sie jetzt, dass sie die Falsche dafür war. Nun stand sie vor der Erdhöhle inmitten der Patientenhöhlen. Es gab vier Patientenhöhlen und in der Mitte war Sternenhimmels Bau. "Sternenhimmel?" fragte sie in die Höhle hinein. "Bernstein? Bist du das?" fragte eine sanfte Stimme. "Ja, ich möchte mir gerne deinen Beruf etwas ansehen um meinen Platz im Stamm zu finden" erklärte Bernstein. "Oh natürlich. Komm nur rein" rief die Schamanin der Lycas aus dem Bau. Bernstein kroch in die Höhle und folgte dem Gang, bis er sich zu einer Höhle auf tat. Sie erblickte Sternenhimmels weisses Fell. Die Füchsin blickte sie liebevoll an, während sie vor einpaar Löchern in Wand und Boden stand. "Salve Saley" berüsste die Schamanin. "Salve Saley" antworte Bernstein. Sternenhimmel schien erfreut darüber zu sein, dass eine Schülerin ihren Beruf als mögliche Wahl sah. "Also gut, sehen wir einmal ob dir mein Job zusagt." Sie deutete auf die Grübchen im Boden und Wand. "Hier bewahre ich meine Heilpflanzen auf. Sie müssen oft ersetzt werden, weil sie schnell verwelken ohne Wasser." Bernstein blickte auf die Heilpflanzen in den Grübchen. "Und du weisst auswendig wofür die alle sind?" fragte Bernstein beeindruckt. "Natürlich, das ist meine Aufgabe und ich mache sie gern" erklärte Sternenhimmel. "Wenn du den Weg einer Schamanin wählst, erwartet dich vieles was du noch wissen musst. Krautnamen, verschiedene Krankheiten und den Kontakt mit den Ahnen." Berstein hörte interessiert und aufmerksam zu. "Schamanen stehen in Verbindung mit den Ahnen? Ich dachte, dass wären nur die Wissenden" fragte die weissrote Füchsin. "Nein, Wissende können sich nur vorstellen was in der Zukunft passieren könnte, oder wie es zu etwas kommen könnte. Sie können so zu sagen das Schicksal lenken. Schamanen können aber den Willen der Mondseelen hören. Dies passiert nur selten." Bernstein war so fasziniert von Wissenden und Schamanen. Nein, die Lyncas allgemein. Dieses System das sie hatten, wonach sie Lebten, woran sie Glaubten. Alles. "Die Geister unserer Ahnen senden uns Botschaften auf verschiedene weisen. Die einzige Regel für die Mondseelen ist, dass sie sich in ihrer Geistergestallt nicht zeigen dürfen. Deswegen weiss niemand wie verstorbene Seelen aussehen." Bei den Lyncas schien die verbindung zu Leben und Tod so gross. Fast als gäbe es nur minimale Unterschiede. "Mehr lernt man als Schamane, tut mir leid" erklärte Sternenhimmel belustigt. Die weisse Füchsin hatte ihr schon einpaar Kräuter gezeigt und führte sie nun aus dem Bau. "Die Patientenhöhlen sind mehr für ansteckende Krankheiten gemacht. Damit die Kranken keine anderen anstecken oder auch bei Füchsen die schwer verletzt sind und unter ständiger Beobachtung stehen müssen. So kann ich immer schnell zu ihnen" Dieser Beruf inteteressierte Bernstein schon viel mehr. Er benötigte wenig muskelkraft, lediglich Sorgfältigkeit und Wissensdurst. Trotzdem wollte sie noch mehr Berufe kennenlernen. Sie würde nur einmal im Leben diese Chance haben.
DU LIEST GERADE
Legends Of The Sun
PrzygodoweDies ist die Geschichte von Bernstein, einer jungen Füchsin die die Spuren ihrer Familie zurückverfolgen will. Doch dabei trifft sie auf viele Geheimnisse und Sünden, die beglichen werden müssen. Es ist ihr Schicksal all dies heraus zu finden. Wohin...