Kaum einer kennt die Hölle so gut wie ich, dabei war ich selbst nur als Gast dort gewesen. Und doch erscheint mein kümmerliches Dasein auf Erden, welches ich vor meinem Tod mit der Suche nach Unsterblichkeit fristete, nahezu kümmerlich, gegen die Ewigkeit in der Dunkelheit.
Was wäre wichtig zu erwähnen? Die Hölle ist ein Schatten, sowie der Himmel das Licht. Die Zeit dort unten vergeht anders. Ein Augenblick in der Welt der Lebenden, wird zu Stunden, Tagen und Monaten in der Hölle. Man sagt es gibt eine Uhr, ein göttliches Artefakt... versteckt, um niemals gefunden zu werden und in der Lage, die Differenz zu bestimmen. Würde man diese Uhr auf Null stellen, würden die Minuten auf der Erde und die Minuten in der Hölle gleich. Unaufhörlich würden die Seelen verdorbener Toter auf sie niederprasseln. Eine Sturmflut der Reue, welche die Ordnung stören und das System zum Einsturz bringen würde.
Es folgt nun: Die Geschichte des Endes von Allem
Ich werde euch alles erzählen, weil nur ich alles genau weiß, aber dennoch geht es in dieser Geschichte nicht um mich... nicht nur. Markus, unser Protagonist, ist ein durchschnittlicher, junger Mann; rote Haare, etwas kräftig und kurz vor Beginn seiner Reise, hatte er noch in einem Baumarkt gearbeitet, Kisten ausgepackt, Sachen verräumt und - so dachte er, naiv wie er war - die Liebe seines Lebens gedatet. In einer schlichten, fast schon hässlichen Wohnung einer Plattenbau Siedlung, öffnete Elli, seine Angebetete, ihm vorsichtig die Tür und gab ihm gestisch zu verstehen, dass er leise seien solle. Markus dachte sich nichts dabei und gemeinsam schlichen die Beiden in Ellis Zimmer. Markus der durch die Wand ein genervtes "Halts Maul!" vernommen hatte, schaute Elli fragend und vorwurfsvoll an, diese jedoch grinste nur und begann hektisch den obersten Knopf seiner dunkelblauen Jeanshose zu öffnen, während sie ihn gegen die, eben noch leise geschlossene, Zimmertür drückte. Seinem schlichten Gemüt nachgebend begann er nun schwanzgesteuert seine Hose auszuziehen und fast schon sabbernd auf Ellis Brüste zu starren, welche sie mit einer schnellen Bewegung von dem jadegrünen Shirt befreit hatte, unter welchem sie keinen BH trug. Ihr dunkles Haar, legte sich dicht und glatt auf ihre nackten Schultern. "Fass mich an." flüsterte Sie ihm zu. Ein granatapfelgroßer Busen, mit mandelfarbendem Teint. Markus spürte die weiche, warme Haut unter seiner Handfläche, die winzigen Härchen und das silberne Nippelpiercing, kalt und hart. Jetzt fanden sich Ellis trockene, pinke Lippen auf seinen Lippen wieder, gefühlvoll legte Markus die Arme um ihren Körper und drückte sie an sich. Plötzlich hämmerte etwas an die hölzerne Tür, an welcher die Beiden immer noch lehnten. Wie angewurzelt starrten Sie auf die sich ruckartig hoch und runter bewegende Türklinke und versuchten dem Druck, der sich ihnen entgegen schob, stand zu halten. "Elli! Wo ist meine scheiß Jacke?! ... Warum ist die Tür abgeschlossen?!" Elli schaute sich hektisch in ihrem Zimmer um, in der Hoffnung die schwarze Lederjacke zu erspähen, welche sie sich ab und zu von Yusuf, ihrem großen Bruder, ausborgte, oftmals jedoch ohne ihn vorher zu fragen. Yusuf, der nun vor Ellis Zimmer stand, hämmerte erneut gegen die Tür. "Hörst du schlecht?! Mach auf oder ich tret die scheiß Tür ein!" Schnell drehte Elli den Schlüssel um, so dass nun tatsächlich abgeschlossen war - woraufhin Yusuf erneut an der Türklinke rüttelte - dann hauchte sie Markus ein "Zieh dich an." entgegen und griff nach ihrem Shirt, welches neben anderen Klamotten auf dem Fußboden lag. "Ich bin nackt! Und ich habe deine blöde Jacke nicht!"
"Du musst sie haben! Scheiße, ich muss los!" rief es von draußen, diesmal etwas weniger bedrohlich, aber genauso laut. "Ich geh jetzt nochmal kurz pissen und wenn ich wiederkomme, dann ist die Tür auf und meine Jacke da, sonst knallts!" Mittlerweile wieder angezogen, verharrten die Beiden in der Stille, bis durch die dünnen, weißen Wände, ein leises Plätschern zu hören war. Leise drehte Elli den Schlüssel zurück und öffnete die Tür. Markus, dem gar nicht nach rausgehen war, was aber mehr an der Angst erwischt zu werden und weniger an seinen körperlichen Begierden lag, machte nach einigen bösen Blicken, die Elli ihm zugeworfen hatte, einen ersten Schritt in den Flur. "Zieh deine Schuhe an.", flüsterte sie und suchte die überfüllten Kleiderhacken nach der verschollenen schwarzen Lederjacke ab. Endlich hatte Markus die Schuhe angezogen und richtete sich erleichtert auf. Da sah er sie, die kalten, entschlossenen Augen von Yusuf, die ihn von der, einige Meter entfernten Toilettentür aus, anstarrten. Yusuf zählte eins und eins zusammen. Elli war nackt gewesen, die Tür war abgeschlossen - und er kannte Markus, als vermeintlich guten Freund seiner Schwester, den er dennoch eindringlich gewarnt hatte, nicht auf dumme Ideen zu kommen, seiner Schwester nicht zu nah zu kommen. "Lauf nicht weg.", warf Er ihm bestimmt und emotionslos entgegen und ging zielgerichtet in sein Zimmer, um die Waffe zu holen, welche er von seinen Freunden, für seine Furchtlosigkeit und Stärke, geschenkt bekommen hatte. Als er wenige Sekunden später zurückkam waren Elli und Markus weg, jedoch hörte man mehrere hektische Schritte durchs Treppenhaus hallen. Yusuf hatte seine Schuhe schon an und folgte den Flüchtigen schnellen Schrittes, bis er sie, vier Stockwerke tiefer und durch die metallverstärkte Tür gelangt, endlich wieder in der Ferne, auf dem Weg, der von Hecken umringt, durch die Wohnblöcke führte, sehen konnte. Ellis Füße schmerzten, von den vielen spitzen Steinchen, welche den Weg ebneten. Sie hatte es nicht geschafft ihre Schuhe anzuziehen, sie wollte ja eigentlich gar nicht rausgehen. Markus geriet langsam außer Atem. Demonstrativ gab Yusuf einen Schuss in die Luft ab, was jedoch nicht das gewünschte Resultat zeigte, denn anstatt aufzugeben und anzuhalten, rannten die Beiden, von Adrenalin durchströmt, nun umso schneller. Auch Yusuf, der größer und sicher auch schneller war, steckte nun die Waffe, gesichert in seinen Hosenbund und rannte los. Er wollte seiner Schwester nichts Böses, in seinen Augen konnte sie nichts dafür, denn sie war jung und dumm, aber Markus, den er gewarnt hatte und der nun wegrannte, anstatt zu seinem Verbrechen zu stehen, musste bestraft werden, denn er hatte Elli beschmutzt und dafür gab es nur eine gerechte Strafe, einen sauberen Schuss in den Kopf.
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Nyctophilia ✶ Regeln der Hölle
Fantasy✚ Totgeglaubte leben länger ✚ Eine Reise in die Hölle und zurück, vom Beginn der Ewigkeit, bis ans Ende der Zeit. Magie, Macht und Liebe wo man keine Liebe vermutet.