𝐒𝐞𝐯𝐞𝐧𝐭𝐞𝐞𝐧

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Der Prinz schmunzelte. Y/N kannte Jungkook mittlerwile gut genug, um zu wissen, wie man seine schlechte Laune beheben kann.

"So bezaubernd schaut ihr nicht aus. Mein Bruder ist ein Schalertan." grinste der Prinz ihr ins Gesicht.

Beleidigt schmollte sie und verschränkte ihre Arme. 

"Aber zugegeben,muss ich mich für dein Aussehen nicht schämen." 

"Das sehe ich als ein Kompliment." lächelte lieb.

Die Kutsche setzte sich in bewegung und sie hob sich an dem Griff. Erschrocken schaute sie um sich und musste diese holprige Bewegung ersteinmal verdauen.

Sie war noch nie mit einer Kutsche gefahren,geschweige denn die Mauern des Schlosses verlassen.

Wie das Volk hinter der Mauern leben muss,wusste sie nicht.

"Deine erste fahrt mit der Kutsche?" fragte der Prinz wissend nach und seufzte,nachdem er ein Nicken ihrerseits erhielt.

"Interessant,das eine Hofame noch nie die Mauern des Schlosses verlassen hat." 

"Es gab keinen Grund." erklärte sie als sie sich beruhigt hatte. "Doch wollt ihr mir den Grund äußerst verdorbenen Laune mitteilen?"

"Meine Mutter bestand darauf,mit der Kim Familie in einer Kutsche zu fahren. Sie machte einen besorgten Ausdruck und ich bin mir sicher,sie verschweigt mir etwas. Denn gewohnt fahren Bedienstete nicht mit der Adelsfamilie in einer Kutsche." sprach er seufzend und schaute aus dem Fenster.

"Bitte verzeiht,mit mir in diesem Gefährt sitzen zu müssen."

Der Prinz konnte nicht ganz einschätzen,ob seine Bedienstete ihn wieder verhöhnt,oder das Gesagte ernst meinte. Doch als er Y/N anschaute,sah er,wie unwohl sie sich aufeinmal fühlte.

"Das habe ich falsch ausgedrückt. Deine Anwesendheit stört mich schon lange nicht mehr Y/N. Die Tatsache,das meine Mutter mir etwas verschweigen möge,gefällt mir nicht. Nehme nicht immer alles so persönlich." sprach der Prinz sanft und lächelte sie an.

"Ihr habt eine komische Art zu beschreiben,was eurer Problem ist,Prinz Jungkook." beschwerte sich die Magd.

"Oder du eine komische Art alles aufzunehmen. Ah sieh mal. Wir sind bei dem Tor angekommen"

Hastig schaute sie aus dem kleinen Fenster und sah noch rechtzeitig,wie sich das große,schwere Metall Gitter in die Höhe bewegte.

Der Prinz schmunzelte,fand das Verhalten seiner so unwissenden Bediensteten angenehm, gar niedlich. Doch als Jungkook sah,wie sich die Gesichtszüge des Mädchen schlagartig veränderten, schaute er besorgt aus dem Fenster.

"So sag mir,was ist der Grund deines schlechten Ausdrucks?"

Doch das Bauernmädchen war unfähig zu sprechen,so geschockt war sie.

Hinter dem Metallenen Gitter,des großen Schlosses, gab es bekanntlich Armut. 

Doch in solch einem Ausmaßen,konnte sich selbst der Prinz nicht erdenken.

Ein unangenehmer,gar scheußlicher Duft lag über der Vorstadt. In einer Gasse,so war sich Y/N sicher, eine Leiche erblickt zu haben. Die Häsuer,wenn man diese Ruinen noch so benennen darf,waren zerstört und runtergekommen. Fast sah es so aus,als könnte der leichteste Windstoß kommen und diese Häuser davon wehen. Unbewohnbar schienen sie. 

Von weitem war ein weinerlicher Schrei einer Frau zu hören,die verzweifelt versuchte,etwas , wenn nicht sogar jemanden,zu stoppen.

Jungkook war sprachlos. Ihm war nicht bewusst,wie sein Vater sein eigenes Volk so vernachlässigt hatte.

"Mein Vater war ein Bastard. Zu einem Glück,das er nicht mehr unter uns weilt." brummte der Prinz und wendete sein Blick vom Fenster ab.

Er erwartete einen Widerspruch seiner Freundin, die ihm des Besseren belehrte,doch kam nichts der gleichen aus ihrer Richtung.

Traumatisiert starrte sie aus der Durchsichtigen Scheibe,während ihr eine kleine Träne über die Wange rollte.

Auf unerklärliche Weise,fühlte sie einen tiefen schmerz in ihrer Brust, will diesen Armen Menschen helfen,doch war sie dazu nicht in der Lage.

"Y/N,schau dir das nicht an." 

"Wusstest ihr davon?" hauchte sie und schaute bettelnd zu ihrem Prinzen.

"Natürlich nicht. Mir war nicht bewusst,wie rücksichtslos mein Vater mit seinem treuen Volk umgegangen war. Auch wenn ich im Wissen davon gewesen wäre,wäre ich nicht in der Lage gewesen,etwas zu verändern." sprach er ruhig. "Aber ich gebe dir mein Wort,sobald ich König bin, das ich mein Volk retten werde."

Setzend nickte sie und schaute ins Leere.

"Ihr solltet ein wenig schlafen." sprach Y/N gebrochen. "Ihr solltet ausgeruht für die Feier sein."

"Du hast Recht. Schlaf könnte uns beiden gut tun."

Es vielleicht ein paar Stunden erst vergangen und Jungkook war tief eingeschlafen. Ein leichtes Schnarchen kam aus seiner Richtung.  Sein Kopf war in den Nacken gelegt und seine Arme verschränkt.

Doch das Mädchen konnte die Anblicke des Dorfes einfach nicht vergessen. Dieser Schmerz und dieses Leid. Es war schrecklich.  

Sie entledigte sich ihren Umhang und legte diesem den Prinzen um,damit er nicht zu frieren begann.

Sie selbst versuchte ebenfalls etwas Schlaf zu nehmen und es schien ihr auch zu gelingen,wenn auch mit ein paar Schwierigkeiten.

Und als wäre das Dorf schon nicht schlimm genug gewesen,so träumte sie wieder.

Den selben Traum,wie sonst auch.

Doch wollte sie einfach nicht aufwachen. Wie ein Albtraum war sie gefangen. Etwas war dieses mal anderst. Ein ungutes Gefühl plagte sie und ihr war zu heulen zumuten. Wie Krallen lies der Traum sie nicht entkommen.  Ihr war kalt und sie hatte Angst vor dem großen Unbekannten. 

Sie will aufwachen.

Jetzt!

Doch es ging nicht. Egal wie sehr sie es versuchte.

Sie war gefangen

"Y/N!" 

Rettung?

"Hey,Y/N!" 

Endlich.

Sie schreckte außer Atem auf und schnappte hastig nach Luft.

"Alles gut. Du bist nicht allein. So beruhige dich." beruhigend strich der Prinz über ihren Rücken.

Er hatte sich nah an sie gesetzt,um  ihr das Gefühl geben zu können,nicht allein zu sein.

"Jungkook" hauchte sie.

"Ich bin hier." flüsterte er und drückte das zitternde Mädchen an sich.

Auf sein Herzschlag hören,beruhigte sie sich allmählich.

"Schlaf noch ein bisschen. Ich bleibe hier,bei dir. Versprochen." flüsterte er,als er merkte,das seine Bedienstete sich beruhigt hatte.

"Ihr müsst ebenfalls schlafen." wollte sie sich von ihm lösen, ihn zurechtweisen,doch lies der Prinz das erst gar nicht zu.

"Schweig. Ruh dich aus."

"Und wenn ich nicht will?"

"Das war kein Befehl. Es war eine Bitte."

𝑭𝒐𝒓𝒕𝒔𝒆𝒕𝒛𝒖𝒏𝒈 𝒇𝒐𝒍𝒈𝒕...

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𝓡𝓸𝔂𝓪𝓵 |ʲʲᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt