One life in a year GERMAN EDITION/ written by Nicole Brown

Kapitel 8

Mein Handy klingelt und ich öffne langsam die Augen.

Ein Face-Time Anruf von Elsa.

"Happy Birthday!", ruft sie und ich seufze.

"Elsa, du weißt, dass ich meinen Geburtstag nicht feiere.", erkläre ich.

"Komm schon. Du bist 16. Du kannst Alkohol trinken und deinen Führerschein machen!"

Ich schüttele lachend den Kopf.

"Trotzdem. Es ist nur ein Geburtstag. Wow. Ein Jahr älter. Das ist nunmal wirklich nichts besonderes. Andere Dinge sind viel wichtiger. Vor allem heute."

Tränen bilden sich in meinen Augen.

"Doch ist es! Feiere deinen Geburtstag! Du hast liebe neue Freunde, die dir einen wirklich schönen Tag bereiten können. Du wirst nur einmal 16. Bitte genieße den Tag. Und ja, heute sind viele andere Dinge AUCH wichtig, aber dein Geburtstag mindestens genauso sehr!"

"Aber...", will ich widersprechen, doch plötzlich klopft es an meiner Tür.

"Hör mal, ich muss auflegen, aber ich rufe dich heute Abend an.", sage ich und lege schnell auf. Ich würde zwar noch liebend gerne weiter mit ihr reden, aber ich weiß, dass sie mich nur überreden will, meinen Geburtstag zu feiern und das will ich auf gar keinen Fall. Heute Abend rufe ich an. Nein, heute Nacht. Dann hat sie keine Möglichkeit mehr, um mich zu überreden, weil es sowieso schon zu spät ist.

"Herein!", rufe ich dann.

Lyla, Derek und Hazel betreten mein Zimmer und singen Happy Birthday. Ich glaube, ich hätte auf meinen Steckbrief schreiben sollen, dass ich meinen Geburtstag nicht feiere.

Lyla hat einen Kuchen und Hazel eine kleine Schmuckschachtel in der Hand.

Ich will meinen Geburtstag nicht feiern, aber es wäre unhöflich jetzt etwas zu sagen, also tue ich mal lieber so, als wenn ich mich freue. Eine Party ist ja zum Glück nicht geplant.

Wo ist überhaupt Logan? Ich kann einfach nicht verstehen, was zwischen uns ist. Gestern hat er noch mit mir geredet und war so nett zu mit, aber im nächsten Moment gratuliert er mir nicht einmal mehr zum Geburtstag? Wissen muss er ja davon, wenn seine Familie davon weißt.

Naja, eigentlich ist es ja auch besser so. Ich hoffe in der Schule spricht mich keiner darauf an.

Sie hält mir den Kuchen hin uns sagt:

"Happy Birthday, Stella.", sagt sie und lächelt.

Ich lächele zurück und frage:

"Soll ich pusten?", frage ich und Lyla nickt.

Ich puste. Das erinnert mich an meinen dreizehnten Geburtstag. Das war das letzte Mal, als ich meinen Geburtstag gefeiert habe.

Hazel hält mir ein die kleine Schachtel hin.

"Danke.", bedanke ich mich und nehme sie in die Hand.

Ich will keine Geschenke. Ich will mich nicht freuen, aber ich tue es trotzdem aus Höflichkeit. Zumindest versuche ich es.

"Mach es auf!", fordert Lyla mich auf.

Ich öffne es und darin ist ein silbernes Battle Armband zu sehen mit nur einem Anhänger dran.

"Wow. Das ist schön.", versuche ich begeistert zu klingen.

Doch als ich sehe, was es für ein Anhänger ist, bleibt mir die Luft weg.

Nicht weinen. Einfach nicht weinen.

Es ist ein Vier - Blätteriges Kleeblatt. Als mein Vater krank wurde, bin ich immer auf die Wiese in unserem Garten gegangen und habe vier-blättrige Kleeblätter gesucht.