Ich sitze jetzt schon den ganzen Tag hier und warte darauf das sie wieder aufwacht, es war sogar schon ein Arzt da der uns erklärt hat das sie sich gerade in einem Schutzzustand befindet und wieder zu sich kommen wird wenn sie dazu bereit ist. Ich verstehe zwar das sie sich vor ihrem Vater schützen wollte, aber warum kommt sie jetzt nicht mehr zu sich? „Komm wieder zu mir zurück.“ Sage ich leise, ich weiß das ich ihr heute Morgen noch gesagt habe das das mit uns nichts wird. Aber das heißt noch lange nicht das sie mir nicht wichtig ist, ich weiß einfach nicht was das zwischen uns ist, bei ihr fühle ich mich immer so komplett und gleichzeitig macht sie mich ganz verrückt. Ich weiß einfach nicht wie ich das benennen oder beschrieben soll, aber ich weiß das ich gerade in diesem Moment einfach nur will das sie wieder aufwacht. Ich höre das es leise an der Tür klopf, ich wische mir schnell die Tränen weg, von denen ich nicht wusste das sie mir übers Gesicht liefen. „Herein.“ Sage ich leise und Clary kommt wieder ins Zimmer, dieses mal hat sie etwas zu essen dabei. „Du solltest etwas essen.“ Sagt sie leise und sieht gequält zu Davina rüber, sie nimmt das ganze ziemlich mit immerhin wusste sie ganz genau wie ihr Vater tickt. „Wir hätten sie da nicht alleine reingehen lassen dürfen.“ Sagt sie den Tränen nahe, ich nicke nur und sehe weiter in ihr Gesicht das den Eindruck erweckt sie würde einfach nur schlafen. „Sie wird wieder aufwachen.“ Sagt sie leise aber etwas gefasster und steht wieder auf um das Zimmer wieder zu verlassen, ich habe das Gefühl das sie es einfach nicht schafft sich Davina so länger als zwei Minuten anzusehen. Auch mich schmerzt dieser Anblick, aber ich kann sie jetzt einfach nicht alleine lassen. Ich beuge mich vor um ihr einen leichten Kuss auf die Stirn zu geben, ich bekomme fast einen Herzinfarkt als sie ihren Kopf bewegt. „Davina?“ frage ich leise weil ich Angst habe das ich mir das vielleicht nur eingebildet habe, aber nein. Sie dreht den Kopf, auch wenn langsam.
Davinas Sicht
Ich fühle mich ziemlich benommen als ich langsam zu mir komme, ich spüre wie jemand meine Hand hält und ich habe auch mitbekommen das jemand meinen Namen gesagt hat aber ich kann gerade nicht einordnen wer es ist. Ich strecke meine Glieder ein wenig du stöhne vor Schmerzen auf, was hat mein Vater mit mir angestellt? Ich kann mich an nichts mehr erinnern, aber ich weiß das mein Vater der Grund ist warum ich solche Schmerzen habe. Ich öffne flackernd die Augen du sehe in die mehr als nur erleichterten Augen von Jace, „Da bist du ja endlich.“ Ich höre die pure Erleichterung in seiner Stimme, aber ich bin verwirrt. Hatte er nicht gesagt das er sich von mir fern hält? Und jetzt sitzt er hier an meinem Bett und hält meine Hand, da stimmt doch was nicht. „Was machst du hier?“ frage ich leise, leider versagt meine Stimme am Ende des Satzes da meine Kehle staubtrocken ist. „Ich warte schon seit heute Morgen darauf das du wieder zurück kommst.“ Sagt er fast verzweifelt, ich finde es rührend sowas von ihm zuhören. Und zu wissen das er den ganzen Tag an meinem Bett saß erwärmt mein Herz, aber er hat gesagt das das mit uns niemals was werden wird, und so macht er es mir nur unnötig schwer. Ich entziehe ihm meine Hand, „Danke aber das hättest du nicht machen brauchen.“ Sage ich leise und wende den Blick ab, sehe aber noch die Verwunderung und den Schmerz in seinen Augen. „Warum sagst du das?“ fragt er leise, „Das weißt du ganz genau, du machst es mir nur unnötig schwer wenn du hier bei mir bist. Bitte geh.“ Sage ich leise, ich weiß das er weiß was ich meine denn er atmet einmal schwer. „Es tut mir leid, soll ich dir Clary schicken?“ fragt er als er aufsteht, ich schüttle nur mit dem Kopf da mir die Tränen über die Wangen laufen und ich nicht will das er aus meiner Stimmer heraushört das ich weine. Er sagt nichts mehr aber ich höre das er das Zimmer verlassen hat als die Tür ins Schloss fällt. Ich schaue zur Tür und tatsächlich ist er weg, auf einmal fühlt sich mein Zimmer kalt und einsam an. Ich stehe langsam auf und gehe ins Bad, als ich vor dem Spiegel stehe bekomme ich fast einen Schock. Ich ziehe mein Shirt ein wenig nach oben und sehe die Striemen auf meiner Haut, überall als wäre ich mit einem Gürtel verprügelt worden. Auf einmal kommt ein Erinnerungsfetzen an heute Morgen in mein Gedächtnis, ich schlage mir die Hand vor den Mund und sinke auf die Knie. Ich hole zittrig Luft und mir kommen schon wieder die Tränen, mein ganzer Körper bebt und ich schaffe es einfach nicht mich zu entspannen. Ich hocke einfach nur da auf den kalten Fliesen während heftige Schluchzer meinen Körper immer wieder erbeben lassen, ich schaffe es einfach nicht die Bilder aus meinem Kopf zu verbannen und mich zu beruhigen. Warum tut mein eigener Vater mir so etwas an, was habe ich jemals getan das er mich so behandeln muss? „Davina?“ höre ich leise Kalebs Stimme aus meinem Zimmer, ich schrecke kurz zusammen und würde mich am liebsten zusammen reisen und aufstehen, aber ich kann mich einfach nicht beruhigen. „Oh Gott, was ist bei dir los?“ fragt er mich als er ins Bad tritt, er Kniet sich neben mich und nimmt mich zögerlich in den Arm. Ich lasse es zu da ich nicht fähig bin mich zu wehren, und außerdem beruhigt mich seine Umarmung. „Was ist los Davina? Das ist nicht das erste mal das du so zusammenbrichst.“ Sagt er und ich höre sie Besorgtheit in seiner Stimme, ich sehe kurz zu ihm auf als ich die Besorgnis in seinen Augen sehe würde ich ihm am liebsten sagen was los ist, aber ich kann einfach nicht. „Es ist nichts, ich fühle mich gerade nur so alleine.“ Sage ich so leise das ich schon dachte er würde es nicht höre. „Das bist du aber nicht, du hast mich und auch die anderen. Ich werde dich nicht mehr alleine lassen, hörst du? Ich mag dich wirklich sehr gerne, und ich ertrage es nicht dich so zu sehen also bitte schenk mir wieder ein Lächeln.“ Sagt er ernst, und in seinen Augen kann ich sehen das er es ernst meint. Er schaut mich mit so einem treudoofen Blick an wie man ihn nur von Hunden kennt, es schleicht sich ein leises lächeln auf meine Lippen. „Na also, schon viel besser.“ Sagt er liebevoll und küsst mich auf die Stirn, er steht auf und zieht mich gleich mit hoch. „Los geh duschen und dann komm runter, es gibt was zu essen. Du hast sicher Hunger immerhin warst du den ganzen Tag am Schlafen, was hast du gemacht das du so viel geschlafen hast?“ fragt er wieder so fröhlich wie man es von ihm gewohnt ist. Ich bin ihm dankbar das er nicht weiter auf meinen Zustand eingeht sondern einfach so tut als wäre alles gut. Ich nicke schwach woraufhin er das Bad verlässt, ich ziehe mich aus vermeide aber den Blick in den Spiegel. Das warme Wasser tut so gut wie immer, es ist als würde es den Dreck von mir abspülen. Als ich aus der Dusche steige vermeide ich wieder den Blick in den Spiegel und gehe direkt in mein Zimmer, ich suche mir was zum Anziehen raus und mache mir kurz meine Haare zu einem Zopf. Ich gehe langsam nach unten und höre schon auf der Treppe das Geplauder der anderen, „Ich bin dafür das wir mal wieder in den Urlaub fahren.“ Höre ich Alec sagen, Kaleb stimmt ihm zu, es hört sich so an als wäre er gerade etwas am essen. „Dann muss ich aber vorher noch einkaufen gehen, und Davina und Clary müssen mit.“ Das kann nur Izzy sein, „Und wer hält solange die Impossible am laufen?“ höre ich Jace sagen, er meint seinen Club. Ich hab keine Ahnung wie er auf den Name gekommen ist, aber ich wollte ihn das schon die ganze Zeit mal fragen. „Ach komm, die haben wir schon öfters mal geschlossen wenn wir in den Urlaub gefahren sind. Sie läuft gut genug das wir sie auch mal für eine Weile schließen können. Und das weißt du ganz genau, du hast nur wieder keine Lust.“ Beschwert sich Kaleb, ich gehe um die letzte Ecke und stehe jetzt auch in der Küche. „Wir fragen einfach Davina.“ Sagt Kaleb und sieht mich lächelnd an, ich sehe das Alec das irgendwie gar nicht passt. Ich habe keine Ahnung was er gegen mich hat, aber er war schon von Anfang an ziemlich merkwürdig zu mir nur habe ich da bisher nicht drauf reagiert. Immerhin kennt er mich ja nicht, naja wenn ich ehrlich bin kennt er mich immer noch nicht wirklich. Also vielleicht bin ich einfach nur ein bisschen paranoid, „Das ist keine gute Idee, macht das besser unter euch aus.“ Sage ich abwertend, „Ja der Meinung bin ich auch.“ Sagt Alec kühl und mustert mich als wäre ich jemand der zu Tode verurteilt wurde. Ich schüttle nur leicht den Kopf und setze mich auf einen der Stühle, mal am Rande bemerkt: so weit wie nur möglich weg von Jace. Dennoch spüre ich seinen Blick auf mir, und als ich den Blick hebe sehe ich geradewegs in seine blauen Augen. Habe ich eigentlich mal erwähnt das er unglaubliche blaue Augen hat in denen ich mich immer wieder verlieren könnte? Aber bevor das passiert sehe ich schnell wieder weg, wobei mir aber nicht entgangen ist das ein Hauch Trauer seine Augen trübt. Warum Trauer? Er hat doch gesagt das das mit uns nichts wird, also warum ist er jetzt so drauf weil ich ihn weg geschickt habe? Ich will doch nur mich selber schützen, bevor diese Gefühle die ich nicht einordnen kann noch stärker werden. Ich habe so etwas noch nie gefühlt und wenn ich ehrlich zu mir selber bin, habe ich ein bisschen Angst davor. Ich habe Angst verletzt zu werden, bisher habe ich einfach niemanden an mich ran gelassen und habe deshalb auch keine Erfahrungen was das betrifft. Aber er hat ja eh gesagt das er sich von mir fern hält also muss ich mir darüber doch keine Gedanken machen, oder? „Woran denkst du?“ reist Clary mich aus meinen Gedanken, „Ach an gar nichts.“ Lüge ich und versuche meine Stimme so locker wie möglich klingen zu lassen, vergebens. Aber sie geht nicht weiter darauf ein wofür ich ihr dankbar bin, „Also Davina was hältst du von Urlaub?“ fragt mich dieses mal Izzy, ich sehe sie nur stumm an. „Ich hab kein Geld um mir Urlaub leisten zu können.“ Sage ich leise und sehe auf meine ineinander verschränkten Fingern, „Das macht doch hier nichts zur Sache.“ Sagt Clary und legt mir ihre Hand auf die Schulter welsche ich nur kurz hochziehe und sonst weiter nichts sage. „Können wir darüber ein andern mal reden? Wir müssen zur Arbeit.“ Sagt Jace wieder gewohnt kühl, wir stehen alle auf um uns fertig zu machen. „Du nicht, ich möchte das du hier bleibst.“ Sagt er zu mir als wir in den Flur treten, ich sehe ihn verwundert an. „Nein bitte nicht, lass mich arbeiten. Hier fällt mir die Decke auf den Kopf und ich muss die ganze Zeit an ihn denken.“ Sage ich leise so das nur er den letzten Teil mitbekommt, er sieht mich einen Moment nur forschend an. „Ok, aber du passt auf und hältst dich zurück du musst dich schonen, versprich es mir.“ Sagt er so leise das nur ich es hören kann, ich nicke nur stumm woraufhin er mich loslässt. „Na dann mal los.“ Sagt er zu uns alles und geht voraus nach draußen. Warum sorgt er sich so um mich, und warum macht er sich solche Sorgen? Darüber kann ich mir jetzt keine Gedanken machen, ich muss mich auf die Arbeit konzentrieren damit ich alles andere ausblenden kann.
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my Soul of ice
Teen FictionDavina durchlebt ihre ganz persönliche Hölle, ihr Vater missbraucht sie und ihre Mutter verschließt ihre Augen davor. Doch als sie Jace kennenlernt scheint es so, als würde sich endlich alles zum besseren ändern. Allerdings ahnte sie da noch nicht...