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Als ich aufwache schrecke ich zusammen weil ich geradewegs in die Augen meines Vaters, „Dad was machst du denn hier?“ frage ich unsicher, er lächelt mich schief an. Dieses Lächeln kenne ich nur zu gut und das bedeutet alles andere als etwas gutes. „Du willst heute woanders schlafen, da muss ich doch vorarbeiten.“ Sagt er und kommt auf mich zu, als mir dämmert was er meint ziehe ich mich in die Ecke meines Bettes zurück. „Dad das musst du doch nicht tun.“ Versuche ich ihn davon abzuhalten, er lacht boshaft. „Oh und wie ich das machen muss, du gehörst mir und damit du das niemals vergisst werde ich dich nochmal daran erinnern.“ Sagt er und kommt ums Bett rum greift nach meinem Arm und zerrt mich auf die Beine. „Bitte tu das nicht, was soll Clary denn denken wenn sie mich so sieht?“ versuche ich ihn vergebens davon abzuhalten. „Halt deine Klappe, sie soll denken das du mir gehörst und sonst niemandem.“ Sagt er und schleudert mich so hart mit dem Rücken gegen die Wand das ich vor Schmerz auf keuche. Er zerreißt meinen Slip und presst mir gewaltsam seine Hand auf meinen Mund das ich mühe habe noch atmen zu können. Er dringt so plötzlich und mit so einer Brutalität in mich ein das ich aufgeschrienen hätte, hätte er mir nicht seine Hand auf meinen Mund gepresst. Als er immer schneller und brutaler wird bete ich das es so schnell wie möglich fertig ist, „Du gehörst mir, Vergiss das bloß nicht!“ raunt er mir drohend ins Ohr bevor er kommt, als er von mir anlässt sacke ich zusammen und weine. „Heul hier nicht so rum.“ Schnauzt er mich an und schlag mir mitten ins Gesicht, ich schnappe erschrocken nach Luft. Das wird sicher blau, und wie soll ich das Clary gleich erklären? Er lässt mich alleine am Boden sitzen und verlässt mein Zimmer. Als er weg ist springe ich auf und laufe unter die Dusche um diese Schande so schnell wie möglich von mir abzuwaschen, auch wenn die Schmerzen wieder schlimmer geworden sind halte ich nicht inne. Ich will mich nicht länger so benutzt fühlen. Niedergeschlagen steige ich aus der Dusche und ziehe mich an, wie konnte ich denken das es in einer neuen Wohnung, in einer neuen Stadt besser werden würde. Wie soll ich meinem Vater jemals entkommen? Ich werde mein Leben lang seine private Hure sein, der Gedanke deprimiert mich so sehr das mir wieder die Tränen komme. Ich ziehe mich schnell an und gehe nach unten, als ich mir eine Schüssel mit Müsli nehme taucht meine Mom hinter mir auf. „Morgen Mäuschen“ begrüßt sie mich und schnappt nach Luft als ich ihr mein Gesicht zuwende, „Was hast du denn gemacht.“ Fragt sie mich und betastet meine Lippe die übrigens schmerzt, weswegen ich das Gesicht schmerzverzerrt verzerre als meine tolle Mutter daran rumfummelt. „Mom lass das.“ Sage ich und entziehe ihr mein Gesicht, „Wie ist das passiert?“ fragt sie besorgt, um ehrlich zu sein hat dein Mann mich eben wieder vergewaltigt und anschließend geschlagen weil ich geweint habe. „Ich muss mir wohl während des Schlafens auf die Lippe gebissen haben.“ Sage ich leise und wende den Blick ab, „Mach dir keine Sorgen ist alles bestens.“ Hänge ich noch schnell dran als ich meinem Vater im Augenwinkel sehe, der Grinst nur blöd. Als es an der Tür klingelt bessert sich meine Laune merklich, Clary! Ich laufe zur Tür um diese zu öffnen und falle Clary direkt in die Arm. „Heii, du scheinst dich ja mächtig zu freuen mich zu sehen.“ Lacht sie, doch als ich mich von ihr löse und sie sieht das ich Tränen in den Augen und eine blaue Lippe habe verschwindet ihr Lachen schlagartig. „Was ist passiert?“ fragt sie leise, ich schüttle nur den Kopf und sie nickt. „Später.“ Sagt sie und meint es ernst. „Hallo, du musst die Freundin von Davina sein.“ Begrüßt Mom sie fröhlich und recht ihr die Hand, Clary ergreift sie höflich. „Schuldig, Clary.“ Stellt sie sich vor, und tritt ein als Mom sie rein bittet. Wir gehen gemeinsam in die Küche wo Dad uns schon erwartet, „Hallo.“ Begrüßt Dad sie ganz, ich bin der perfekte Vater like. Aber der Schein trügt leider, was man daran merkt wie er mich ansieht. „Bei dir verbringt meine Davina also die nächste Nacht?“ fragt Dad sie interessiert. „Ja aber eigentlich wollte ich Sie fragen ob sie länger bei mir bleiben kann?“ fragt Clary, ich sehe sie geschockt an, dafür wird Dad mich verprügeln. „Natürlich, ich finde es super das Davina eine Freundin gefunden hat. Und dann auch noch so eine süße wie dich.“ Sagt meine Mom begeistert, „Dad?“ frage ich vorsichtig, er sieht mich an. Und an seinem Blick sehe ich das ich das tierisch bereuen werde, „Natürlich, hab spaß mit deiner neuen Freundin. In drei Tagen bist du wieder zuhause.“ Sagt er mir einem falschem Lächeln, jeder andere hätte es für echt gehalten aber ich kenne Dad mittlerweile und weiß das es nicht echt ist. Aber gerade bin ich einfach nur froh für ein paar Tage hier weg zu kommen, „Komm wir holen meine Sachen.“ Sage ich an Clary gewandt und ergreife ihre Hand um sie nach oben mit in mein Zimmer zu nehmen. „Wow dein Zimmer ist ja schon nicht schlecht.“ Sagt sie als wir oben sind und sieht sich um, ich nicke zur Bestätigung und packe meine Sachen ein. „Was ist hier passiert das du eine blaue Lippe hast?“ fragt sie mich ernst als ich mich wieder zu ihr geselle. „Naja mein Dad fand es nicht so toll das ich über Nacht weg bleibe und wollte mir noch kurz zeigen das ich ihm gehöre.“ Sage ich und wende beschämt den Blick an, „Hei schäm du dich deswegen nicht, er sollte sich schämen so etwas mit seiner Tochter zu machen.“ Sagt sie und als sie sieht das ich schon wieder Tränen in den Augen habe nimmt sie mich in den Arm. „Jetzt kommst du erstmal mit zu mir und wir machen uns ein paar schöne Tage, und danach schauen wir wie wir dich hier raus bekommen.“ Sagt sie, ich nicke weil ich mich wirklich auf die Tage mit ihr freue. Aber ich habe die Hoffnung das ich jemals den Fängen meines Vaters entkomme längst verloren, ich habe schon so viel versucht um zu entkommen. Einmal bin ich einfach abgehauen und wollte einfach nur weg, wohin war mir egal Hauptsache weg von meinem Vater. Nur bin ich leider nicht weit gekommen und als mein Vater mich wieder hatte hat er mich grün und blau geschlagen und mich so krass vergewaltigt das ich eine Woche lang nicht sitzen konnte. Ich werde ihn niemals los werden. „Komm lass uns gehen.“ Sagt sie und löst sich von mir, ich nicke und nehme meine Tasche, wir gehen runter und nach einem kurzen Abschied gehen wir zu Clarys Auto und fahren davon. Mit jedem Meter den wir uns weiter vom Haus entfernen umso entspannter werde ich, „Was machen wir heute?“ frage ich Clary um mich von meinen düsteren Gedanken abzulenken. „Wir machen es uns gleich bequem und dann machen wir uns einen schönen Filmtag.“ Sagt sie und lächelt, ich lächle schwach zurück. „Komm mach dir jetzt keine Gedanken mehr darüber, jetzt haben wir erstmal spaß. Grübeln können wir auch später noch.“ Sagt sie und piekst mir leise in die Seite. „Ok.“ Lache ich da ich ziemlich kitzlig bin, als wir ankommen staune ich nicht schlecht. „Hübsches Haus.“ Sage ich und steige aus, es ist riesig da könnten sicher drei Familien drinnen wohnen. „Wohnst du hier alleine mit deinen Eltern?“ frage ich sie als ich meine Tasche aus dem Kofferraum nehme, „Ehm… nein.“ sagt sie sieht mir aber nicht mehr in die Augen. „Wohnst du etwa alleine hier?“ frage ich sie jetzt ziemlich verwundert, was will eine einzelne Person mit einem so riesigen Haus? „Ich wohne hier mit Alec, Isabelle, Kaleb und Jace.“ Sagt sie leise als sie zur Tür geht, ich bleibe stock steif stehen, „Was? Ich glaube ich sollte wieder gehen, Jace konnte mich doch schon das letzte mal nicht leiden. Und die anderen haben auch nicht gerade den Eindruck gemacht als könnten sie mich leiden.“ Sage ich verunsichert und will schon den Rücktritt antreten. „Nein das wirst du nicht, du bist mein Gast und nicht deren. Wenn sie ein Problem haben sollen sie gehen, und außerdem macht Kaleb nicht den Eindruck als könnte er dich nicht leide.“ Sagt sie entschlossen. Ich atme tief durch und nicke leicht während ich ihr ins Haus folge, „Hei kleine da bist du ja wieder, und hast Besuch dabei.“ Sagt Kaleb der in den Flur kommt. Er umarmt Clary gut gelaunt und nickt mir zu, „So sieht man sich also wieder.“ Sagt er lächeln und lässt mich nicht aus den Augen, sein eindringender Blick ist mir unangenehm. Bisher hat mich nur mein Vater so angesehen und was es heißt wenn er es tut weiß ich zu gut. „Komm lass uns hoch gehen.“ Rettet Clary mich und nimmt mein Hand, wir gehen zwei Etagen nach oben. Ganz schön viele Treppen, „Wie weit ist es denn noch?“ frage ich sie lacht, „Du bist wohl nicht sehr sportlich was?“ fragt sie, „Naja, Treppen sind nicht meine besten Freunde.“ Sage ich nach Luft schnappend. „Keine bange du musst dir keine Sorgen um dein Leben machen, wir sind da.“ Sagt sie und lacht sich halb schlapp, sie öffnet eine Tür und lässt mich eintreten. „Und du sagst mein Zimmer wäre schön?“ frage ich als ich mich umsehe, „Na klar.“ Sagt sie und nimmt mir die Tasche ab um sie auf einen Stuhl zu stellen, „Los zieh dir was bequemes an damit wir uns einen schönen Tag machen können.“ Weist sie mich an und ich tue wie mir geheißen.

Nach dem ersten Film bekommen wir langsam Hunger, „Lass uns unten nach etwas Essbarem sehen.“ Sagt sie und steht auf, als sie zur Tür geht sehe ich sie verwundert an. „Soll ich etwa so runter gehen?“ frage ich skeptisch, ich habe nur ein Oberteil an was mit gerade so über den Po geht. „Klar warum denn nicht.“ Sagt sie und verschwindet, mir würde da was einfallen. Du wohnst hier mir mehreren Jungs! Aber bevor sie ganz weg ist und ich mich hier noch verirre laufe ich ihr hinterher, dank der Schmerztabletten die ich genommen habe kann ich mich besser bewegen. „Warte.“ Rufe ich ihr hinterher und laufe dir Treppe runter, auf halber Höhe erreicht ich sie dann auch. „Bist ja doch gekommen.“ Sagt sie lachend und geht weiter, in der Küche angekommen treffen wir auf alle die in diesem Haus wohnen. „Hei ihr kommt wie gerufen, ich habe gekocht. Ich hab ja gesagt das ich mal für dich kochen werde.“ Sagt Kaleb an mich gewandt, ich werde rot und senke den Blick. „Ach und für uns würdest du nicht Kochen?“ fragt Alec gespielt beleidigt, ich bin echt froh das Clary mir im Vorhinein gesagt hat wie die alle heißen. „Ne du bist ja kein Mädchen und so süß wie die kleine hier.“ Sagt Kaleb jetzt wieder, und bekommt zur Antwort ein ungläubiges schnauben von Jace. Es verletzt mich komischer Weiße das er mich nicht hübsch findet, aber das wusste ich ja schon immer. Und wenn sie wüssten was mein Vater mit mir macht dann würde Kaleb mich auch nicht mehr süß nennen. Ich setze mich still neben Clary auf den Stuhl, „Und wie ist es bei dir zuhause so?“ fragt Isabelle mich, „Izzy muss das jetzt sein?“ fragt Clary gereizt, so hat sie scheinbar Jace Interesse geweckt. Denn jetzt sieht er mich kühl an, scheint auf einen Antwort zu warten. „Alles super, meine Mom ist wirklich toll. Und mein Dad…. Naja er ist halt mein Dad.“ Sage ich und werde immer leiser, ich senke den Blick um mich nicht weiter ihren fragenden Blicken ausgesetzt zu sein. „Also was gibt es zu essen?“ fragt Clary um die Aufmerksamkeit von mir abzulenken, „Lass dich überraschen, hier.“ Sagt Kaleb und reicht ihr den ersten Teller, er gibt jedem einen. Und als ich meinen annehme sehe ich das Jace mich immer noch kühl mustert, was ist sein Problem? „Weißt du Davina wir haben so selten Besuch hier das Izzy einfach immer Fragen stellt.“ Sagt Alec und verdreht theatralisch die Augen, ich muss Lachen weil es so komisch aussieht. Wir fangen an über alles Mögliche zu reden, ich wunder mich wie gut es tut über solch belangloses Zeug zu reden. So viel wie ich mit diesen Leuten, die ich eigentlich gar nicht kenne, in der letzten halben Stunde gelacht habe, habe ich in meinem ganzen Leben noch nicht gelacht. „Kommt lasst uns ins Wohnzimmer gehen und zusammen einen Film ansehen.“ Schlägt Kaleb vor, da alle zustimmen kann ich ja wohl schlecht nein sagen. Wir gehen rüber und alle außer Clary, Jace und ich entschuldigen sich noch kurz um sich umzuziehen. „Welchen Film wollt ihr schauen?“ fragt Clary an uns gerichtet, da ich keine Ahnung habe zucke ich nur mit den Schultern und sehe Jace, genauso wie Clary fragend an. Der hat heute noch fast gar nichts gesagt sondern mich nur mit kaltem Blick durchlöchert, „Ist mir egal, Hauptsache keine Schnulze.“ Sagt er und lässt sich in die Couch sinken, ich tue es ihm gleich und setzt mich, wenn auch mit reichlich Abstand, neben ihn. „Ok dann gehe ich einen von oben holen, und es wird im Nachhinein nicht gemeckert. Und bei der Gelegenheit gehe ich auch gleich mal Popcorn machen.“ Sagt Clary und läuft aus dem Zimmer, jetzt sitze ich mit Jace alleine auf seiner Couch und hab keine Ahnung was ich sagen soll.

my Soul of iceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt