Kapitel 7

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Kakashi betrachte den kleinen Himmelsabschnitt, den er trotz des dichten Blätterwerks von seinem Platz aus erhaschen konnte. Es war keine einzige Wolke zu sehen, die das Funkeln der Sterne hätte verbergen können.

Nachdem er und Itachi am vorigen Abend schweigend zurück zum Lager gegangen waren, hatte Kisame bereits mit einem weiteren Seil in der Hand gewartet. Damit war Kakashis Plan, sich nahe der warmen Glut des Feuers zu platzieren, geplatzt. Kisame hatte ihn so fest an seinen Baum gebunden, dass seine Lungenfunktion etwas eingeschränkt wurde. In dieser unbeweglichen Position konnte die Kälte ihm ungehindert durch Boden und Luft in seine Knochen kriechen und die Klamotten trockneten auch nur schlecht. Außerdem hatte der Hunger sich relativ bald wieder gemeldet. Aber das alles machte ihm nichts aus. Fast genoss er die Ruhe der Nacht unter den Sternen. Im Vergleich zu seiner Zelle war das hier auf jeden Fall eine Verbesserung.

Sein Blick wanderte unwillkürlich zu den Körpern der zwei Akatsukis, die in dünne Decken gehüllt auf der Lichtung schliefen. Kisame lag auf dem Rücken und schnarchte leise - jedenfalls ging Kakashi davon aus, dass es sich um ein Schnarchen handelte -, während sich sein großer Brustkorb regelmäßig hob und senkte. Genau wie sein Lachen erweckte auch dieses Geräusch den Eindruck, als würde er ertrinken.

Im Gegensatz zu seinem Kameraden lag Itachi vollkommen reglos auf der Seite, das Gesicht von Kakashi abgewandt. Fast hätte man meinen können, er wäre tot, doch Kakashi hatte das unbestimmte Gefühl, dass auch er wach war. Er stellte sich vor, wie er sich jeden Moment umdrehen würde und Kakashi erneut seinen unergründlichen Augen begegnen würde. Aber das tat er nicht. Die ganze Nacht über regte er sich nicht das kleinste Bisschen.

Kakashi x Itachi (Roman-Edition) - DeutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt