Dabi

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Auch in den nächsten Tagen waren wir auf Patrouille und hatten immer wieder Dämonen aufgespürt. Dieser Abschaum tötete aus reiner Mordlust. Es waren so viele und ich hatte ein ungutes Gefühl, dass sie etwas magisch anzog. Wir hatten unsere Taktik geändert und gingen nur zu zweit auf die Jagd. Icy-Hot war der perfekte Jäger. Er war schnell, präzise und absolut tödlich. Wie ein Raubtier auf der Pirsch voll konzentriert und immer darauf bedacht, seine Präsenz zu verbergen. Er war sicher noch nicht der beste Hexer, wenn es um Magieanwendung ging, doch seine Jagdtechnik war ohne den kleinsten Fehler. Sein Vater hatte ihn zu einem vollendeten Ninja ausgebildet, der es locker mit einem Vampir aufnehmen konnte.


Heute Nacht war es endlich so weit. Izuku hatte versprochen sich um alles zu kümmern, wenn wir nur weiterhin diese Teufel fernhalten würden. Wusste er mehr, als er preisgab? Er hatte uns um Mitternacht in den Central Park bestellt. Zur Nutter's Battery. Seine Elfen-Freundin Tsuyu würde ihm assistieren und er hatte sogar einen Dunkelhexer Namens Dabi ausfindig gemacht, der uns helfen würde. Ich wollte nicht wissen, wie der Elf in bezirzt hatte.

Der volle Mond stand hoch am wolkenlosen Firmament. Überstrahlte die Nacht mit fahlem Licht. Frischer Wind ließ das Laub aufgeregt rascheln. Zerriss die friedvolle Stille der Nacht. Icy-Hot war bereits da und unterhielt sich mit Izuku. Ich traute dem Brille tragenden Nachtschratt kein Stück. Wie verrückt musste ich sein, mich darauf einzulassen. Eine kleine Elfe stand auf dem Felsen und zog einen Kreis aus Salz. Dann zündete sie eine weiße und eine schwarze Kerze an. Ihre langen Haare und ihre Augen waren so froschgrün wie die von Izuku. Ein echt süßer Hüpfer. Und sie sollte Izukus Freundin sein? Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Wer noch fehlte, war der Dunkelhexer. Eins war sicher. Wir begaben uns alle auf dünnes Eis, wenn wir so jemandem vertrauten. Izuku überreichte Todoroki einen Kelch. Er trank einen tiefen Schluck daraus, verzog das Gesicht und reichte ihn mir.

„Was ist das?" Misstrauisch roch ich an der Flüssigkeit.

„Das ist gesegnetes Meerwasser. Es reinigt deinen Körper und lindert die Schmerzen beim Fluchbrechen."

Schmerzen? Davon hörte ich das erste Mal. Ich nahm einen Schluck und verzog ebenfalls das Gesicht. „Mag sein, dass es Meerwasser ist, aber es schmeckt wie salzige Pisse." Wie schlimm konnte es schon werden. Noch mehr trank ich nicht. Ich gab ihm den goldenen Pokal angewidert zurück. Er nahm einen zweiten Schluck.

Schritte näherten sich und ein Mann schälte sich aus der Dunkelheit. Er war so groß wie Todoroki und er hatte die gleiche intensive Aura. Nur seine wirkte um einiges finsterer und bedrohlicher. Als er in den Schein der Laterne trat, lief mir ein Schauder über den Rücken. Sein Gesicht und seine Arme waren von Brandnarben entstellt. Die unzähligen Piercings, die er trug, ließen ihn auch nicht vertrauenswürdiger aussehen. Nur seine türkisfarbenen Augen hatte irgendetwas Einnehmendes. Ich war mir sicher, diesem Hexer schon früher mal begegnet zu sein. Ein Scheppern riss mich aus den Gedanken. Icy-Hot hatte den Kelch fallen lassen und starrte mit offenem Mund den Neuankömmling an.

„T... Touya?"

Ich sah zwischen den beiden hin und her. Jetzt wurde mir einiges klar.

„Hey, Shoto. Hast es endlich geschafft dich vom Alten loszusagen?"

„Du bist es wirklich." Er rannte auf ihn zu und fiel ihm heulend wie ein Mädchen um den Hals.

„Hey, beruhige dich erst mal!" Er strich ihm über sein Haar.

„Ich dachte, du wärst tot. Wie bist du aus dem Inferno entkommen?"

„Mit einem Gegenfeuer habe ich mir den Weg nach draußen gebahnt. Ich war verletzt, aber ich konnte die Gunst des Augenblickes nutzen und fliehen. Es tut mir leid, dass ich dir so viel Kummer beschert und dich zurückgelassen habe." Er strich ihm den Pony aus den Augen und betrachtete sich das Brandmal. „War er das?"

Icy-Hot nickte. „Ich vermute, er ist immer noch auf der Suche nach mir."

„Hör zu Shoto! Ich werde dir mit deinem Vampir-Problem helfen." Er warf mir einen vernichtenden Blick zu. Als ob das meine Schuld wäre. „Aber dann bin ich wieder weg. Es ist zu gefährlich, mich in deiner Nähe aufzuhalten. Ich habe mich der dunklen Seite der Magie zugewandt. Vater würde nicht zögern, mich auszulöschen. Also lass uns anfangen und dich von der blutsaugenden Zecke befreien. Und nenn mich Dabi."

„Versteh." Er trat einen Schritt zurück und hinter seinen Augen glitzerte wieder eine Schicht Eis.

Ich hätte am liebsten diesem scheiß Grusel-Hexer den Hals umgedreht. Wie konnte er seinem Bruder so etwas antun. Fühlte er denn nicht, wie sehr sein Herz und seine Seele schmerzten? – Moment mal! Wieso spürte ich das? Lag das an Todorokis Blut in meinem Körper? In der Ferne schlug eine Glocke 12 Uhr.

„Wir müssen anfangen", meinte Tsuyu. „Kommt bitte zu mir und betretet den Hexenkreis, nachdem ihr mir einen Tropfen eures Blutes gespendet habt."

Sie hielt eine Nadel und ein kleines Schälchen in ihren Händen. Izuku war der Erste. Sie schenkte ihm ein Lächeln und er treckte ihr den Zeigefinger entgegen. Sie stach hinein und ließ anschießend das Blut von der Nadel in das Schälchen tropfen. Erst dann betrat der Elf den Hexenkreis. Wir anderen taten es ihm gleich und auch sie selbst vermengte ihr Blut mit dem unseren. Sie reichte mir die schwarze Kerze und Icy-Hot die weiße. Dabi stellte sich hinter mich. Er legte eine Hand in meinen Rücken, die zweite auf meinen Kopf. Izuku tat das Gleiche bei Todoroki. Das Elfen-Mädchen platzierte sich in die Mitte des Kreises. Sie vermengte das Blut mit etwas Salz. Dann hob sie es über ihren Kopf.

„Anima separatum", psalmodierte sie immer wieder.

Die Magie schwoll an. Wurde fast zu etwas Greifbaren. Meine Haut prickelte. Der Hexenkreis aus Salz flammte grün auf. Dort wo mich Dabis Hände berührten, spürte ich eine unangenehme Hitze durch meinen Körper schießen, als würde ich von innen langsam gegart. Ich bekam nicht genügend Luft. Mein Körper verkrampfe sich schmerzhaft. Ich konnte mich nicht mehr rühren, als hätte mich ein Erstarrungszauber getroffen. Auch meinem Gegenüber erging es offensichtlich nicht viel anders. Der brennende Schmerz wurde unerträglich. Mir wurde immer heißer und meine Sinne begannen zu schwinden. Dann war alles vorbei. Mir wurde schwarz vor Augen. Ich brach auf dem Steinboden zusammen.

Als ich zu mir kam, lag ich auf dem Sofa in Icy-Hots Wohnung. „Fuck, wie bin ich hier hergekommen?" Meine Stimme hört sich kratzig an.

„Willkommen zurück, Dornröschen. Ich habe schon geglaubt, ich müsste dich wachküssen."

Ich setzte mich auf. „Sehr lustig." Ich musterte ihn. Er ging ihm scheinbar gut. „Hör mal, ich wollte mich noch bei dir bedanken. Es ist zwar schon ein paar Tage her, aber dennoch. Du hast mir dein Blut gegeben, obwohl du Vampire abstoßend findest." Obwohl du mich abstoßend findest, ergänzte ich in Gedanken.

„Du brauchst dich nicht zu bedanken. Der Fluch hat verhindert, dass ich dich sterben lasse. Das ist alles. Zudem Schnee von gestern."

„Verstehen." Natürlich war es der Fluch. Er selbst hätte nie einem Vampir sein Blut angeboten. Ich hatte das gewusst, aber dennoch versetzte es mir einen fiesen Knuff.

„Zumindest versuche ich mir das einzureden. Die Wahrheit ist, ich finde dich nicht abstoßend. Doch ob das an dieser seltsamen Verbindung liegt? Ich weiß es nicht. Ob nun Fluch oder nicht, wir sind uns sehr vertraut geworden, oder nicht?"

Offensichtlich fühlte er sich genauso verwirrt wie ich. Dieser bekackte Zauber ließ nicht zu, die Grenzen zwischen Echt und Fake zu erkennen. Ich stand auf. „Ich brauch dringend frische Luft."

„Lass uns aufs Dach gehen. In Vollmondnächten ist er besonders schön." Er lächelte und gleichzeitig lag seine Stirn in Falten.

Tau hatte sich auf die Blätter gelegt. Der fahle Mond spiegelte sich in dem von großen grauen Steinen umrandeten Teich und verzauberte den malerischen Garten mit seinem silbrigen Licht. Ließ ihn wie das Tor zu einer anderen Welt wirken. Fast wie ein Ort, an dem Sagen und Legenden entstehen.

Todoroki sah mit traurigen Augen zum Himmel. Sein Antlitz unergründlich wie das des Mondes. „Schade, dass man in New York keine Sterne sehen kann."

Wind strich durch sein Haar und ließ die weißen Strähnen im Mondlicht glänzen. Oh Gott, wie schön er war. Ich wollte ihn so gerne berühren. Doch stattdessen vergrub ich mal wieder meine Fäuste in den Hosentaschen.

„Das mit deinem Bruder ist heftig. Kommst du klar?"

In seinen Augen schimmerten auf einmal Tränen, die er schnell wegblinzelte. „Ich muss damit klarkommen. Es ist sein Leben und seine Entscheidung. Er lebt. Das sollte mir Trost genug sein. Aber dennoch habe ich das Gefühl, ihn nochmal verloren zu haben. Klingt das verrückt?"

„Nein, das klingt, als würdest du deinen Bruder sehr lieben und vermissen."

Diesmal konnte er die Tränen nicht aufhalten. Und ich konnte mich nicht zurückhalten ihn in den Arm zu nehmen. Tröstend strich ich ihm über den Kopf. Ich konnte einfach nicht anders und wusste gleichzeitig, dass ich ihm nicht so nah sein sollte. Aber in diesem Moment sah er so unsagbar verletzlich aus. Und dann legte er seinen Kopf an meine Schulter.

„Es ist hart, aber manchmal muss man akzeptieren, dass Menschen immer einen Platz in deinem Herzen haben, aber niemals in deinem Leben."

Nach einer Weile löste er sich, nahm mich an der Hand und führte mich zu der kleinen Pagode. Wieder fiel mir die goldene Sichel ins Auge. Ob es ein Talisman war? Ein Haussegen? Er schob die Türen auf und dahinter befand sich ein großer Futon mit etlichen Kissen. Meine Augen weiteten sich. Was hatte er vor? Er setzte sich auf die Matratze und zog mich mit sich. Aufmerksam schien er mich zu mustern. Dann lag sein Mund auf meinem. Es war kein gieriger, fordernder oder verzweifelter Kuss. Er war zärtlich. Wie ein Geschenk. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so einen Kuss bekommen hatte. Wie Zucker auf meinen Lippen. Seine Hand fuhr sachte unter mein Shirt und Augenblicke später zog er es mir aus. Es war ein Fehler, das wusste ich, dennoch ließ ich es einfach zu. Wo seine Finger mich berührten, hinterließen sie eine prickelnde Spur. Ganz sachte biss er mir in die Schulter und leckte dann über das Schlüsselbein zur Brust. Wärme floss durch meinen Körper. Ich ließ zu, dass sie jede einzelne Faser erfasste. Wir sanken in die Kissen. Seine Augen wurden glasig, als meine Hand unter sein Shirt glitt und seine Brust streichelte. Vorsichtig kniff ich in seine Brustwarze und brachte so seine Atmung aus dem Takt. Ich zog ihn näher zu mir. Wollte ihn alles andere vergessen lassen. Meine Hand legte ich an seinen Hinterkopf und meine Lippen presste ich auf seine. Entlockte ihm ein wohliges Stöhnen. Meine Zunge nahm seinen Mund für mich ein. Dominierte ihn. Verlangte seine Kapitulation. Und nach ein paar Atemzügen spürte ich, wie sein Körper weich wurde und er seinen letzten Widerstand aufgab. Ich spürte seine Hände auf meinem Rücken und sein Blick schien mich auf einmal zu verbrennen. Verdammt war der Junge heiß. Ich zog ihm das Shirt aus. Sanft ließ ich die Lippen über Shotos Hals gleiten. Zog eine feuchte Spur aus kleinen Küssen hinab bis zum Schlüsselbein, an dem ich zärtlich saugte. Meine Lippen schlossen sich um seine Brustwarze. Meine Zunge spielte mit ihr, bis er eine Art Schnurren von sich gab. Ich hinterließ eine weitere Spur Küsse und zärtliche Bisse auf dem Bauch.

„Kat-chan ..." Er flüsterte meinen Namen und ein wohliger Schauer lief über meinen Rücken.

Sehnsüchtig streiften die langen Finger meine Haut. Ich wünschte, er würde nie aufhören, mich so zu berühren. Mich hatten die Hände eines Menschen noch nie so verrückt gemacht. Zur Hölle, ich wollte genau das und so viel mehr. Ich fieberte danach, dass unsere Körper miteinander verschmolzen. Unsere Herzen. Unsere Seelen. Alles, bis zum Ende aller Zeiten. Nicht, dass ich glaubte eine Seele zu besitzen. Aber seine schien vor Güte und Liebe zu strahlen, so, dass es selbst mein Innerstes erhellte und die Dunkelheit zurückdrängte. Auch wenn das nicht real war, so wollte ich diesen verrückten Traum leben. Wollte glauben, dass ich jemanden so lieben konnte wie ihn und jemand mich so liebte wie er. Aber das war alles, was es war. Ein Traum. Und wenn wir daraus erwachten, würde Reue ihn auffressen. Deshalb musste ich das beenden, bevor es zu spät war.

„Hey Icy-Hot, wir müssen sofort damit aufhören, hörst du?"

„Was? Wieso?"

„Das hier ist nicht echt, richtig? Das passiert nur in unseren Köpfen. Ein Trugbild. Einbildung. Scheiße - aber warum fühlt es sich da so echt an."

„Vielleicht weil es das ist?"

„Nein, das ist dieser abscheuliche Fluch. Und wenn du mich schon nicht lieben kannst, will ich wenigsten, dass du mich nicht hasst, wenn das alles vorbei ist." Warum tat das gerade so weh?

Er setzte sich auf. „Höchst wahrscheinlich hast du Recht. Aber lass mich das für dich machen."

Er fuhr mit der Hand an der Innenseite meines Oberschenkels entlang. Legte sie in meinen Schritt und griff nach dem empfindlichen Eiern. Seine Finger glitten nach oben und er drängte mit dem Handballen leicht gegen den härter werdenden Penis. Durch den Stoff umfasster er meinen Schaft, drückte ihn ehe er über die verhüllte, pralle Eichel strich.

„Aah, verflucht. Ha... halt!" Ich zog sie Hand weg. Tat ich das gerade wirklich? „Wenn du das jetzt tust, weiß ich nicht, ob ich heute die Kraft habe mich zurückzuhalten."

Für einen Moment sah er mich verwirrt und enttäuscht an. „Wie du meinst." Er öffnete seine Hose und legte seine stattliche Erektion frei. „Dann eben so ..."

Hä, was sollte das jetzt? Gradewegs griff er danach und begann sich ungeniert und zügellos selbst zu befriedigen.

„Na los, hol ihn raus!"

Ich sah ihn an, als ob ihm zwei Köpfe gewachsen waren. In den 150 Jahren als Vampir hatte das zuvor noch keiner von mir verlangt. Er wollte, dass wir uns gegenseitig beim Wichsen zusahen? Was für ein kleiner geiler Schlingel. Ich öffnete meine Hose und kam der Aufforderung nach. Das war verfickt aufregend. Ich fing an, ihn zu massieren. Scheiße, machte mich das heiß? Ich sah in seine verhangenen Augen und mein Blick wanderte tiefer. Seine Wangen glühten. Über seinem Mund perlte der Schweiß. Er biss sich auf die Lippen, dennoch konnte er ein Keuchen nicht unterdrücken. Mein Blick glitt tiefer über seinen Bauchmuskel zu seinem Schwanz. Rot und prall und feucht. Der Anblick brachte mich um den Verstand. Alles verschwamm vor meinen Augen. Vermischte sich - die Gerüche, die Hitze unser Stöhnen. Es versetzte mich in einen Rausch und ließ mich immer wieder erbeben.

Diese Nacht endete so verrückt, wie sie begonnen hatte.

Im Tode vereintWo Geschichten leben. Entdecke jetzt