Von grünen Augen, Schlafarrangements und Dner

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Ich war keine halbe Stunde zu Hause als mein Handy klingelt.
Unbekannte Nummer.

Zögernd nahm ich das Gespräch an.

"Kyra?"

Simon's aufgebrachte Stimme war definitiv etwas, womit ich nicht gerechnet hatte.

"Ja?", fragte ich verwundert.

Woher hatte er meine Nummer?

"Würde es dir was ausmachen herzukommen? Irgendwas stimmt nicht mit Dner."

"Warum soll ich dann rüber kommen?", fragte ich verunsichert. Es war halb 9. Und ich hatte morgen früh Vorlesungen.

"Keine Ahnung. Der ist total sauer und schreit rum. Sowas kenn ich nicht von dem."

"Simon... ich kann daran doch auch nichts ändern."

"Ich fürchte du bist die Einzige die das kann. Tu mir einen Gefallen und komm her. Bitte."

Ich schnaubte laut, stand dann aber auf und lief in mein Schlafzimmer.

"Bin in 10 Minuten da.", sagte ich und legte sofort auf.

Da ich in Jogginghose nicht rausgehen wollte, zog ich mir wieder eine Jeans über und verfluchte mich innerlich dafür, dass ich mich bereits umgezogen hatte. Meine Haare band ich zu einem unordentlichen Dutt zusammen, warf mir meine Tasche über, schlüpfte in meine Vans und lief dann eilig aus dem Haus.

Was war denn bitte mit Felix los? Er war richtig sauer gewesen während er mich nach Hause gebracht hatte und jetzt rastet er total aus? Was zum Teufel ist denn bitte passiert?

Meine Füße hetzten über den Asphalt. Ich wollte nicht viel Zeit vergeuden. Anscheinend brauchte Felix jetzt jemanden mit dem er Reden konnte. Wenn er überhaupt reden wollte. Ich bezweifelte es.

Was mache ich überhaupt hier?

Mir kamen einige merkwürdige Gestalten entgegen, einige hatten ihre Kaputzen tief ins Gesicht gezogen und jagten mir eine heiden Angst ein, aber ich lief schnurstracks weiter in Richtung Youtuberhaus. So hatte Ardy das Haus genannt und ich hatte es übernommen. Schließlich war es ja genau das.

Vor der großen Tür angekommen, drückte ich eilige auf Simon's Türklingel. Der Summer ertönte nur Sekunden später.

"Kyra?", fragte er durch das komplette Treppenhaus hindurch während ich zwei Stufen auf einmal nahm.

Simon beugte sich über das Geländer um mich zu sehen, dann schloss er mich hastig in seine Arme.

"Danke.", meinte er kurz angebunden und deutete dann nach oben. "Du weißt ja wo es langgeht."

Ich nickte halbherzig und marschierte die letzten Stufen hoch in Dner's Etage.

Ich drückte auf die Klingel und lehnte mich gegen die Wand.

Im Inneren konnte man hören wie etwas umfiel und wie Felix leise fluchte.

Als die Tür aufflog und ich in sein wütender Gesicht sah, hätte ich am Liebsten Kehrt gemacht, jedem noch ein schönes Leben gewünscht und diesem Haus für immer den Rücken zugekehrt.

Ich hatte ihn noch nie so gesehen. Er sah richtig bedrohlich und einschüchternd aus; überhaupt nicht mehr wie mein Felix. Lieb und zuvorkommend. Hilfsbereit.

All das war vollkommen weg.

Er funkelte mich finster an, zog mich am Arm in seine Wohnung und presste mich dann gegen die geschlossene Tür.

"Warum bist du hier?", fragte er viel zu nah an meinem Gesicht.

"Ich..ich.."

"Hat Simon dich gerufen? Natürlich hat er das.", sagte er und schlug mit der flachen Hand auf das harte Holz der Tür.

Kein Ding fürn King (Dner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt