Von Just Dance, ner Menge Spaß und Dner

5.3K 288 54
                                    

„Was meinst du denn?“, fragte er neugierig, nachdem ich ihn lange schmunzelnd angesehen hatte.

„Du könntest mir helfen Dekokram für meine Wohnung im Internet rauszusuchen und zu bestellen.“, informierte ich ihn.

Er runzelte die Stirn: „Dein Ernst?“

„Klingt das etwa nicht nach Spaß?“, fragte ich amüsiert.

„Nicht mal annähernd.“

„Man.“, sagte ich und schnaubte.

„Wir wärs mit Fernsehen?“, fragte er. „Oder Mario Kart?“

„Bei Mario Kart hört die Freundschaft auf, Felix. Das funktioniert nicht.“

„GTA?“, fragte er weiter. „Aber das könnten wir nicht zusammen spielen, deshalb wäre das nicht wirklich vorteilhaft. Ich hab nicht wirklich was, was wir sonst zusammen spielen könnten.“

„Unsere Leben klingen nach Spannung. Alles was uns zur Verfügung steht, hat mit nem Fernseher zu tun.“

Felix runzelte die Stirn und blickte lange ins Leere. Erst als ich mich in sein Blickfeld beugte, kam er aus seiner Traumwelt zurück.

„Ich habs.“, sagte er breit grinsend und stand vom Boden auf. Mit einer Hand zog er mich zu sich nach oben.

Rasend schnell stürmte er die Treppen runter und stand in seinem Wohnzimmer. Ich ging vorsichtig und deutlich langsamer hinter ihm her und stellte mich dann fragend in den Raum, während Felix auf dem Boden kniete und in einer Schublade seines Sideboards wühlte, das unter dem Fernseher stand.

Schließlich hielt er eine Hülle von einem xBox Spiel in die Luft und lachte triumphierend.

„Ich dachte, du hast keine Multiplayer. Oder soll ich dir jetzt zugucken?“

Felix kniete immer noch auf dem Boden, hatte sich aber zu mir gedreht. Langsam näherte ich mich ihm und setzte mich aufs Sofa.

„Das ist Just Dance!“, sagte er und hielt mir die Hülle so glücklich entgegen als wäre es das Mittel gegen Krebs. „Ich hab das mal gekauft und nie gespielt.“

Er riss die Plastikfolie von dem Spiel und warf den Müll dann hinter sich. Hektisch riss er die Hülle auf und startete seine Xbox.

„Meine Freunde meinen, dass das Spiel total dämlich ist und ich mit 20 zu alt für dieses Rumgehopse bin.“, sagte er und verzog den Mund. „Aber Yollo! Wir testen das jetzt.“

Ich grinste ihn breit an.

„Ich hab das aber noch nie gespielt.“

„Und wie du jetzt bereits weißt...Ich auch nicht.“, bemerkte er und zwinkerte mir zu. „Einmal ist immer das erste Mal.“

Seine Xbox fuhr hoch und sein Xbox Charakter erschien.

„Dner?“, fragte ich verwundert.

Felix schob die CD ins Laufwerk und stand auf: „So nennen mich meine Freunde.“

„Ziemlich ungewöhnlich.“, sagte ich.

Er zuckte mit den Schultern.

Just Dance startete automatisch und Felix klatschte in die Hände.

Als es draußen bereits dunkel war und Felix komplett erschöpft auf die Couch fiel, schalteten wir die Konsole aus. Wir waren beide total aus der Puste, aber das Spiel hatte unheimlich Spaß gemacht. Immer mal wieder machten wir uns über die einzelnen Tanzschritte lustig und Felix beschloss, demnächst auf irgendeiner Party damit anzugeben. Als ich gelacht hab, hat er mich zur Seite geschubst und ich bin auf seinem Teppich ausgerutscht und hingefallen. Daraufhin musste er so lachen, dass er direkt neben mir gelandet war. Wir hatten unheimlich viel Spaß zusammen.

Felix und ich tauten wirklich auf. Es war richtig angenehm, wie gut wir uns verstanden. So in der Art 'Gesucht-Gefunden'.

„Soll ich dich nach Hause bringen?“, fragte er. „Also nicht, dass ich dich los werden will, aber es ist jetzt echt schon ziemlich dunkel und dementsprechend spät und du hast ja vorhin schon deine Abneigung gegenüber meiner Aussage geäußert, dass ich dich bei mir schlafen lassen würde.“

Ich schlug nur spielerisch seine Schulter und stand dann auf. Felix folgte fast automatisch meinem Beispiel und folgte mir in den Flur.

Ich zog mir meine Schuhe an und nahm meine Tasche an mich. Dner schlüpfte in seine Vans und öffnete mir dann die Tür.

Ich nickte dankbar und lief dann das Treppenhaus runter. Unterwegs traf ich einen Jungen, der gerade die Tür zu seiner Wohnung aufschloss.

Er hatte Dreadlocks, die er mit einem matschgrünen Bandana nach hinten gebunden hatte.

Als er mich sah, runzelte er die Stirn und sah dann nach oben so als könnte er durch die Treppenstufen gucken.

„Hey.“, sagte ich freundlich und lief die Treppen weiter runter.

Unten angekommen, wartete ich auf Felix, der sich unheimlich viel Zeit ließ.

Ich öffnete die Haustür und betrat den kleinen Vorgarten. Es war vielmehr ein betonierter Pfad mit etwas Gras an den Seiten, als ein Vorgarten, aber egal.

Ich stellte mich auf den Bürgersteig und balancierte am Rand.

Schließlich kam Felix nach draußen und stellte sich neben mich.

Er nickte in Richtung meines zuhauses und ich nickte ebenfalls.

Gemeinsam machten wir uns auf den Weg.

Es war überhaupt nicht kalt und das obwohl es bereits fast 10 Uhr war. Felix trottete langsam neben mir her und sah bedrückt zu Boden.

„Ist alles okay?“, fragte ich vorsichtig um ihn nicht zu überrumpeln.

„Na..Natürlich.“, sagte er ein bisschen bedröppelt.

Der restliche Weg war leise; nur die Geräusche der Einwohner hörte man. Eine Frau stritt lauthals mit ihrem Mann und eine Horde Jugendliche hatten anscheinend eine LanParty mit zu viel Alkohol.

An meiner Haustür angekommen, zögerte Dner kurz, doch dann zog er mich in seine starken Arme.

So nah war ich ihm wahrscheinlich noch nie gewesen und sein typischer Felix Geruch übermannte mich. Ich konnte nur immer und immer wieder betonen, wie unheimlich gut er roch!

Ich spürte seine warmen Hände auf meinem Rücken, während ich meine um ihn schlängelte und meinen Kopf auf seiner Brust bettete.

„Felix?“, fragte ich.

„Hmm?“, grummelte er in mein Haar.

„Wie groß bist du eigentlich?“, fragte ich voller Neugier.

„1.92.“

„Oha.“, sagte ich lachend.

Wir lösten uns voneinander und standen uns dann wortlos gegenüber.

„Gute Nacht, Felix.“, sagte ich und öffnete meine Haustür.

„Schlaf gut.“, entgegnete er und lief rückwärts den kleinen Pfad entlang.

Ich hob zum Abschied die Hand und verschwand schnell im Treppenhaus.

Knallend schloss sich die schwere Tür hinter mir.

Komischerweise gefiel es mir überhaupt nicht von Felix getrennt zu sein.

______________________

Hey Leute... Ich bin grad nicht wirklich gut auf den Beinen. Hatte vor nen paar Tagen ne Operation an meinen Augen und bin deshalb nicht gerade ein Sonnenschein. Trotzdem wollte ich wenigstens mal updaten und da ich jetzt erstmal nicht wirklich in der "Lage" bin, lange auf meinen Laptop-Monitor zu gucken oder generell irgendwas zu tun, was ansatzweise Spaß macht (-.-), werde ich gleich noch ein Kapitel hochladen...sozusagen als Entschuldigung. Peace

Kein Ding fürn King (Dner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt