Schon am Eingang bemerkte ich, dass dieser Club definitiv nicht nach meinem Geschmack war. Die Musik war laut und nicht von der Art, die mir in dieser Lautstärke gefiel. Man hörte nur ein schlecht gesungenes Lied unter das eine Dubstep-Melodie gelegt wurde.
Ardy und Taddl hielten ihre Boards in den Händen und warteten auf uns.
Palle und ich gingen an mehreren Leuten vorbei, die betrunken gegen eine Hauswand lehnten.
"Sicher, dass wir da rein wollen?", fragte ich leise und runzelte die Stirn.
Palle zuckte nur mit den Schultern.
"Wirkt ja vielversprechend.", bemerkte Taddl als wir neben ihm standen.
Das große Neonschild über uns tauchte uns alle in grelles pinkes Licht.
Als Dner und Izzi zu uns stießen, konnte man die Vorfreude in ihren Gesichtern sehen. Besonders Izzi war kaum aufzuhalten.
"Los jeeeetzt!", kam es von ihm und er quetschte sich zwischen uns durch und durch die Eingangstür.
Ein bisschen weniger enthusiastisch folgten wir ihm dann.
Ein ziemlich alter Mann mit schwarzem Hemd nahm uns jedem 5€ ab und überprüfte unsere Ausweise. Dann schickte er uns zu einem Tisch an dem eine Frau gelangweilt Kaugummi kaute.
Die Musik dröhnte in meinen Ohren.
Die Jungs holten sich von der Frau alle eine Getränkekarte und Ardy, Taddl und Izzi verschwanden sofort in Richtung Bar.
Felix, der neben mir stand, sah zu mir runter und hielt mir seine Karte entgegen, doch ich lehnte dankend ab. Dieser Schnuppen hier kam mir nicht ganz koscher vor.
Palle nahm meine Hand und zog mich hinter sich her um mich dann auf einen Barhocker zu setzen.
Der Barkeeper beugte sich gerade über den Tresen um Ardy und Taddl die Boards abzunehmen und sie sicher zu verstauen. Palle bestellte sich ein Bier und drehte sich dann erneut zu mir; locker lehnte er gegen die Theke.
"Woher kennst du eigentlich Dner?", fragte er interessiert.
Ich zog mit meinen Fingernägeln die Maserung der Theke nach und sah immer mal wieder verstohlen über Patrick's Schulter hinweg zu Dner. Er stand mit dem Rücken zu mir und unterhielt sich mit Taddl.
"Also?", fragte er nachdem ich nicht geantwortet hab.
"Felix", begann ich. "Naja. Felix und ich hatten einen kleinen Unfall. Und später haben wir uns dann nochmal im Supermarkt getroffen. Das war alles reiner Zufall. Damit hätte ich nie gerechnet."
Patrick nahm einen Schluck Bier und beäugte mich dann.
"Und jetzt verbringt ihr viel Zeit miteinander und...seht euch oft... Er stellt dich seinen Freunden vor."
"Worauf willst du hinaus?", fragte ich nervös und überschlug meine Beine.
"Felix gefällt dir, oder?", sagte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.
Ich zog eine Augenbraue hoch während sich in meinem Inneren gerade alles auf Links drehte. Solche Konfrontationen mochte ich überhaupt nicht.
"Und er muss sich nen ziemlichen Narren an dir gefressen haben, denn bis jetzt hat er noch nie ein Mädchen mitgebracht. Als Simon uns das erzählt hat, war er völlig perplex."
"Simon hat euch das erzählt?", fragte ich verwirrt.
"Ja. Der kam zu uns in die Wohnung und hat gar nicht mehr aufgehört zu reden. Ders die ganze Zeit im Kreis gelaufen. Am Anfang konnten wir gar nicht verstehen was er sagt. Immer nur Mädchen und Dners Wohnung. Rewi hat noch laut rumgeschrien und gemeckert, weil er jetzt nicht mehr behaupten kann, dass Dner schwul ist."
Patrick lachte leise ehe er die Flasche erneut zum Mund führte.
"Vielleicht war das genug Alkohol für heute.", bemerkte ich und drückte seine Flasche runter.
Er schüttelte nur den Kopf und setzte erneut an.
Ich fühlte mich unsagbar unwohl und wäre am Liebsten weggerannt.
Warum machten die Jungs alle so ein großes Ding daraus? Felix hatte Kontakt zu Frauen. Oh nein!
Ich sah über Patrick's Schulter hinüber zu Felix, der gerade eine Art kleine Kamera hoch hielt und auf sich und Taddl richtete.
"Was machen die da?", fragte ich Palle verwirrt und deutete hinter ihn.
Als Patrick sich umdrehte, verschluckte er sich an seinem Bier und drehte sich hustend wieder zu mir.
"Die...ehm...filmen.", murmelte er. "Zum wahrscheinlich schlechtesten Zeitpunkt der Welt."
Dann drehte er sich erneut um und schlug Felix mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf.
"Alter!", meckerte dieser, drehte sich zu uns um und sah mir dann direkt in die Augen.
Als er meinen Blick bemerkte, huschte sofort das blanke Entsetzen in seine Augen und binne weniger Sekunden verschwand die Kamera in seiner Hosentasche.
Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch doch ich wurde sofort von Patrick vom Hocker gezogen. Die Bierflasche ließ er aufm dem Tresen stehen und zog mich mit sich auf die Tanzfläche.
Die Musik war immer noch nicht besser geworden, trotzdem war wirklich viel los. Viele Mädchen hatten jegliches Schamgefühl verloren und rieben sich an ihren Begleitungen ohne sich irgendwelche Gedanken zu machen. Neben ihren Outfits, die vielleicht aus 2cm² Stoff bestanden, fühlte ich mich wie eine Nonne.
Patrick drehte mich an einer Hand und begann dann zu tanzen. Ich versuchte in dem Wirrwarr was sich Musik nannte einen Rhythmus zu finden und bewegte mich dann auch.
"Du willst mir nicht zufällig erklären was das war und endlich mal Licht ins Dunkle bringen oder?", fragte ich lautstark um gegen die Musik anzukommen.
"Zu laut.", schrie Palle mir entgegen.
"Was?", schrie ich zurück.
"WAS?", kam als Antwort.
Da es wirklich hoffnungslos war, versuchte ich gar nicht erst eine Unterhaltung aufzubauen und tanzte einfach weiter.
Als mich eine Hand am Handgelenk fasst und von Patrick wegzog, war ich wild entschlossen dem Fremden eine zu kleben, doch dann sah ich in die Augen von Felix.
Patrick verließ die Tanzfläche und ging zurück zur Bar.
Felix beugte sich zu mir runter und hielt bei meinem Ohr an: "Wir gehen. Und ich muss dir eine Menge erklären."
Ich schob ihn etwas von mir um ihm in die Augen zu sehen und er nickte in Richtung Bar, wo Ardy und Taddl gerade ihre Boards wieder bekamen.
Ich nickte und ließ mich von ihm von der Tanzfläche ziehen.
Die Jungs reichten der netten Dame von vorhin ihre Karten, bezahlten und gemeinsam verließen wir dann den Club.
"Das war ja wohl der absolute Reinfall!", kam es enttäuscht von Izzi. "Da geh ich nie wieder hin!"
Es kam ein zustimmendes Gemurmel von den Jungs.
Felix hatte wie gewohnt seinen Arm um mich gelegt und wir bildeten die vordere Front der Gruppe. Er hatte mich fest an sich gepresst und ich konnte seinen Geruch in mich aufnehmen.
Meine Güte. Er konnte nach so einem ekelhaften Club Besuch immer noch riechen wie ein junger Gott.
Aber diese Gedanken musste ich in den hinteren Teil meiner Gedanken schieben, denn es gab jetzt etwas weitaus wichtigeres auf das ich mich konzentrieren musste.
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Kein Ding fürn King (Dner FF)
FanfictionNach einem ziemlich dummen Zufall und dem Schock ihres Lebens, ist Kyra im Besitz der Handynummer von Felix von der Laden. Dass dieser Junge ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird, ist ihr nicht klar. Dass dieser Junge wahrscheinlich berühmter...