Kein Ding fürn King (Dner FF)

Von Jacken, Abfahrten und Dner

Mittlerweile saß ich auf dem Schoß von Felix auf einer überladenen Couch. Hier lief schon lange nichts mehr wie es laufen sollte. Selbst Izzi hatte sich irgendwann mit Elisa im Schlepptau verzogen, sodass die einzigen Menschen, mit denen ich mich hier möglicherweise hätte unterhalten können, nun auch weg waren.

Felix' linke Hand lag locker auf meiner Taille, während er mit der anderen eine Flasche Bier zum Mund führte.

Ich hätte mir für unseren letzten Tag definitiv etwas besseres vorstellen können.

"Ich warte immer noch sehnsüchtig auf den Moment in dem Julien endlich diese Spasten hier rauswirft.", meinte Paluten neben uns und lehnte sich weiter in die Couch hinein, sodass er regelrecht aus meinem Blickfeld verschwand.

"Mhmh.", murmelte Felix nur.

Ich hatte das Reden schon lange aufgegeben. Ich war einfach viel zu schockiert von den Bildern, die sich mir hier boten. Diese unterschiedlichen Seiten von Youtubern. Nett und freundlich vor der Kamera und die absoluten Schweine sobald die Kamera aus war. Hilfe! Ich war froh, dass ich keinen von ihnen wirklich mit Namen kannte.

Hallodri, der zufälligerweise ebenfalls Felix hieß und auch einer war, der Teil des Roadtrips war, ließ sich auf den Fußboden vor die Couch fallen und seufzte laut auf.

Die Couch war sogesehen der Rückzugsort für all diejenigen geworden, die es hier nicht länger aushielten. Unter Anderem auch Ardy, Simon und ein Mädchen, dass ihre Beine auf den Schoss von Ardy gelegt hatte und sich sowieso ziemlich breit machte.

"Ich geb dem Kerl noch 5 Minuten.", sagte Felix und ließ seine Flasche sinken. "Ich will hier einfach nur raus."

Ich nickte bestätigend. Langsam wurde die Luft hier drin auch mehr als nur unausstehlich.

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Felix ließ einen Stein übers Wasser flitschen und ich sah dabei zu, wie er nach 4 Sprüngen im Rhein versank.

"Du warst schonmal besser.", sagte Paluten amüsiert und warf ebenfalls einen Stein, der aber direkt unterging.

Ardy lachte laut auf. Er hatte sich seine Jacke ausgezogen und ich saß neben ihm auf dem kuscheligen Stoff auf dem Rasen.

"Schon irgendwie traurig, dass ihr in einer Stunde fahrt und wir hier am Rhein sitzen.", sagte ich und stützte mich auf meine Hände zurück.

"Besser als auf dieser Party, oder?", fragte Ardy und schmunzelte.

"Natürlich. Aber ist das hier nicht eher trostlos?", fragte ich.

"Warum?", fragte er und runzelte daraufhin die Stirn. "Ich verbringe die letzten Minuten mit meinen Freunden an einem Ort wo uns niemand stört. Was will man mehr? Für nichts auf der Welt würd ich grad woanders sein."

"Du wirst mir fehlen.", sagte ich komplett aus demZusammenhang gerissen. "Wir haben zwar nie wirklich viel Zeit miteinander verbracht, aber trotzdem werd ich dich komischerweise vermissen."

"Sehr nett.", sagte Ardy lachend und legte mir einen Arm auf die Schulter.

Ich lächelte ihn an und sah dann wieder zu den Spielkindern am Rheinufer. Oder vielmehr zu Felix.

Wenn ich mir vorstellte, dass ich ihn in ein paar Minuten hergeben musste, wurde mir flau im Magen.

Hinter uns hörte man lautes Gelächter und wenig später traten Hallodri und Taddl in das Licht einer Straßenlaterne.

"Ich hab Thaddeus Bescheid gesagt.", erklärte Ardy mir, als ich die Neuankömmlinge verwirrt musterte.

"Kyraaa.", rief Taddl freudig und ließ sich neben mich auf das feuchte Gras fallen.