Von Restaurants, 4 Wänden und Dner

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Ich schob seine Hand von meinem Körper und drehte mich langsam zu ihm um.

"Was hast du geplant?", fragte ich neugierig.

"Ich dachte...", begann Felix. "Dass ich dich in das beste Restaurant in Köln einlade. Ich hab nämlich mega Hunger und langsam fängt mein Magen an mich zu hassen. Und dann könnte ich dir meine Wohnung zeigen; ich hab nämlich extra aufgeräumt!"

Ich musste lachen als er das sagte. Irgendwie niedlich.

"Okay.", murmelte ich. "Aber ich ziehe mich vorher noch um, okay? In diesen Klamotten sollte ich mich eigentlich gar nicht raus trauen!"

Ich verzog den Mund beim Anblick der dunklen Leggins und des grauen Schlabbershirts. Für die Schule zwar perfekt, aber für den restlichen Tag definitiv ungeeignet.

"Frauen.", sagte Felix spöttisch und begab sich in Richtung Sofa.

Als er sich darauf fallen ließ und sich zur Fernbedienung streckte, verschwand ich in mein Schlafzimmer.

Dort lehnte ich mich gegen die Tür. Zum Glück hatte ich genug Zeit.

Was zwischen mir und Felix war, war irgendwie eigenartig. Einerseits total vertraut, andererseits fremd. Ich meine, wir kennen uns jetzt auch noch nicht wirklich lange. Ich weiß nicht mal, was er so in seiner Freizeit macht und trotzdem fühle ich mich ihm außergewöhnlich nah. Wahrscheinlich liegt das an ihm. Felix scheint ein Mensch zu sein, der wahnsinnig offen ist und sofort auf neue Leute zugeht. Ich brauche meine Zeit. Ich bin viel vorsichtiger was das betrifft.

Als ich mich gesammelt hatte, widmete ich mich meinem Kleiderschrank. Da es jetzt doch warm geworden war und die Sonne vom Himmel knallte, entschied ich mich für schwarze Shorts und ein weißes Top mit hellgrauen Zebrastreifen.

Ich zog mich hastig um, fuhr mit den Fingern leicht durch mein Haar und ging dann zurück zu Felix.

Er saß bereits mit dem Gesicht in meine Richtung; der Fernseher war ausgeschaltet.

"Hey.", machte er und schwang sich kurzerhand vom Sofa um sich neben mich zu stellen. "Hast du alles?"

Ich ging zu meiner Tasche, kippte den Schulinhalt auf der Arbeitsfläche aus und hing sie mir um. "Jap."

Wir verließen die Wohnung und liefen eng beieinander durch meine Wohnsiedlung.

"Wie war deine erste Uni-Woche?", fragte Felix.

Seine Hände waren tief in den Taschen seiner Hose verborgen und er sah zu mir hinunter.

"Anstrengend.", sagte ich ehrlich. "Habs mir leichter vorgestellt."

"Ich hab da auch mal studiert.", warf er ein. "Medienwirtschaft. Habe aber abgebrochen."

"Weshalb?", harkte ich interessiert nach.

"Wegen meinem Job. Der beschlagnahmt den Großteil meiner Zeit."

"Was machst du denn?"

Er verzog das Gesicht zu einer Grimasse und sah star nach vorne: "Das...wäre kompliziert zu erklären. Vielleicht ein anderes Mal."

Ich runzelte die Stirn, beließ es aber dabei.

Während wir zum Restaurant gingen, erzählte mir Felix von seiner Zeit an der Uni. Er erzählte mir von einem Freund, mit dem er gemeinsam studiert hatte und später erzählte er mir von seinen anderen Freunden. Es tat gut, dass er viel redete. Ich war wirklich nicht so gesprächig, aber ich liebte es, wenn man mit mir sprach ohne zu erwarten, dass ich antwortete.

Als wir bei einem Restaurant ankamen, dass von Außen ziemlich schäbig aussah, hielt Felix mir breit lächelnd die Tür auf.

Im Inneren war es 1000 mal schöner als es von außen versprach. Man fühlte sich an einen Wald erinnert. In den Ecken standen abgehackte Baumstämme, die gerade so bis unter die Decke reichten. Die Wände waren mit dunklem Holz vertäfelt und von den Decken hingen grüne Stofffetzen, die an ein Blätterdach erinnerten. Überall im Raum verteilt standen gut riechende Pflanzen.

Kein Ding fürn King (Dner FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt