"Ich dachte wir gehen zu dir.", sagte ich völlig verwirrt als wir an der Tür von meinem Wohnkomplex ankamen.
"Kyra. Es ist 2 Uhr und du musst morgen in die Uni!", kam es von Felix.
Wir standen alleine auf dem Bürgersteig. Von den anderen hatten wir uns längst verabschiedet, aber mir war nicht wirklich aufgefallen, dass wir gar nicht zu Felix gingen sondern zu mir. Wahrscheinlich war es einfach zu spät für meine Auffassungsgabe.
"Aber ich dachte du wolltest.", begann ich doch er schnitt mir das Wort ab.
"Das hat noch Zeit. Vertrau mir.", sagte er leise.
Dann beugte er sich zu mir runter und vergrub das Gesicht in meinen Haaren.
"Gute Nacht.", murmelte er leise und entfernte sich dann von mir.
Ich sah ihm hinterher; erst lief er rückwärts, um mir zum Abschied nochmal zu winken, doch dann floh er regelrecht in die Dunkelheit hinein.
Ich war wütend und unheimlich angepisst als ich schließlich in meiner Wohnung ankam und meine Tasche von mir warf.
Was fällt dem ein? Was soll diese ganze Scheiße hier eigentlich? Langsam hatte ich keine Lust mehr. Vielleicht sollte ich einfach damit abschließen. Ein Junge, der nicht ehrlich sein kann, ist es eh nicht wert; hab ich Recht?
Mit Wut im Bauch legte ich mich schließlich schlafen.
Am Montag machte sich mein Schlafmangel fast sofort bemerkbar. Elisa hatte keine Chance mich zu einem Gespräch zu animieren, das aus mehr als zwei Sätzen bestanden und irgendwann hatte sie schließlich aufgegeben.
Während unser Lehrer uns irgendetwas über Faust erzählte, bettete ich meinen Kopf auf dem harten Tisch und schloss meine Augen.
Ich konnte hören wie Elisa neben mir wild auf ihrem Block herumkrickelte und ihre Aufmerksamkeit unserem Professor widmete. Ich hingegen wollte einfach nur in mein Bett und die nächsten 5 Tage durchgehend schlafen.
Die Wut auf Felix war verflogen, aber auch nur weil ich es mir als Aufgabe gemacht hatte mich mit dem ganzen Thema nicht länger zu befassen. Wenn er so viele Geheimnisse vor mir hatte, dann war er halt auch nur einer von diesen vielen Typen, die auf den ersten Blick perfekt wirkten, doch sich dann als absoluten Griff ins Klo herausstellten.
Schnaubend stellte ich fest, dass meine Gedanken doch wieder bei dem braunhaarigen Idioten waren und ich verfluchte mich selbst.
"Du musst schon aufpassen.", kam es leise von Elisa. "So ein Verhalten bin ich nur von mir gewohnt."
"Lass mich.", motzte ich sie an und drehte meinen Kopf in die andere Richtung.
Müde blinzelte ich gegen das helle Licht von draußen an, dass durch die großen Fenster in den Hörsaal fiel.
Meine Augen wanderten umher und schließlich landeten sie auf einer mir viel zu bekannten Person.
Sofort kramte ich mein Handy aus der Hosentasche und suchte seine Nummer heraus.
-Kyra: Was machst du im Deutsch Literatur Kurs?
Ich beobachtete wie er sein Handy aus der Tasche zog und sich dann perplex im Raum umsah.
Als Izzi's Blick meinen traf, zog er überrascht die Augenbrauen hoch und sah dann auf sein Handy. Kurze Zeit später vibrierte mein Handy in meiner Hand.
-Izzi: Wusste gar nicht, dass du hier studierst :D
Ich runzelte nur total verwirrt die Stirn und schrieb dann zurück.
-Kyra: Kann ich nur zurückgeben..
Izzi zuckte mit den Schultern und drehte sich von mir weg.
-Izzi: Pause in der Cafete?
Ich schickte ihm nur ein Okay und versuchte mich dann auf den Unterricht zu konzentrieren.
Aber, wer hätte das geahnt....es war nicht möglich.
Elisa und ich saßen an einem Vierertisch in der Cafeteria und hatten beide ein Tablett vor uns stehen. Ich hatte mich zum ersten Mal getraut mich am Buffett zu bedienen und war positiv überrascht. Zumindest der Salat schmeckte nicht wie bereits verdaut.
Als die Kantinentür auf gestoßen wurde, sah ich hoch und blickte in die Augen von Izzi, der sofort auf mich zu kam. Er setzte sich mir gegenüber und begrüßte sowohl mich als auch Elisa.
Elisa, die gerade am Kauen war, sah verwirrt zu mir und zog eine Augenbraue hoch.
Gerade als ich es ihr erklären wollte, kamen drei Mädchen auf unseren Tisch zu. Eine von ihnen setzte sich auf den freien Platz neben Izzi, die anderen beiden stellten sich hinter ihn und legten ihm beide eine Hand auf die Schultern.
Izzi schüttelte die Hände von sich und blickte die Mädchen entgeistert an.
"Ehm. Hallo?", fragte er genervt. "Privatsphäre? Könnt ihr bitte gehen?"
"Aber Izzi.", sagte das Mädchen, das neben ihm saß und warf ihre hellbraunen Haare über die Schulter. "Du kannst uns doch nicht einfach weg schicken!"
"Aber ich.", sagte ich und meldete mich zu Wort. "Ich hab keine Ahnung wer ihr seid und was ihr von Izzi wollt, aber verschwindet einfach."
Die Mädchen wandten mir wie auf Kommando gleichzeitig den Kopf zu.
"Was bist du denn?", fragte das einzige Blondchen unter ihnen.
"Du lässt dich freiwillig mit sowas blicken?", fragte das Mädchen auf dem Stuhl erneut und lachte gefakt.
Izzi schob die Hände weg, die die Mädchen erneut auf seinen Schultern platziert hatten.
"Geht jetzt!", sagte er.
"Ich hätte nie gedacht, dass wir dich mal live sehen.", sagte Blondchen und fuhr mit ihren Fingern durch Izzi's Haar.
Er drehte sich schlagartig um und funkelte das Mädchen an.
"Wir wussten ja, dass du hier an der Uni bist, aber wir haben dich noch nie gesehen.", sagte das dritte Mädchen.
Izzi hatte sich zu mir gedreht und stand anscheinend kurz vor einem Wutanfall.
"Ich liebe deine Videos!", bemerkte das Blondchen. "Ich find dich richtig lustig."
"Und du siehst so gut aus.", sagte das Mädchen auf dem Stuhl und fuhr mit ihren langen Fingernägeln Izzi's Unterarm hoch und runter.
"Das reicht jetzt!", sagte Izzi und wurde schlagartig lauter. "Fans wie ihr seid der Grund warum ich mich selten an öffentlichen Orten sehen lasse und jetzt verschwindet bevor ich richtig sauer werde!"
Die Mädchen erschracken und wurde kreidebleich. Eine nach der anderen stürmten hektisch von unserem Tisch weg.
Elisa sah verwirrt um sich und versuchte zu begreifen, was gerade passiert war. Etwas, dass ich auch tat.
In meinem Kopf tauchten 100 Fragen auf. Und die Wichtigste stellte ich ohne lange zu zögern.
"Videos? Fans?"
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Kein Ding fürn King (Dner FF)
FanfictionNach einem ziemlich dummen Zufall und dem Schock ihres Lebens, ist Kyra im Besitz der Handynummer von Felix von der Laden. Dass dieser Junge ihr Leben komplett auf den Kopf stellen wird, ist ihr nicht klar. Dass dieser Junge wahrscheinlich berühmter...