"Ist sie nicht etwas zu alt um an der Chuninprüfung teilzunehmen?" "Ach was. Sie ist so klein, sie fällt doch gar nicht auf." "Chio-San? Was sagst du denn dazu?" Ich sah auf den Boden und zählte die Rillen einer Holzplatte. Ich wusste, dass der Hokage mich jetzt erwartungsvoll ansah. Wenn ich lange genug zählen würde, würde er aufgeben. "Chio-San?" Dreiundzwanzig... Vierundzwanzig... "Chio-San, hast du mir zugehört?" Fünfundzwanzig...Sechsundzwanzig... siebenundzwanzig... Er seufzte. "Chio ist es egal. Chio ist alles egal. Das hat sie mal gesagt." Erklärte Marco. Sein Bruder nickte jetzt wahrscheinlich zustimmend. Und jetzt seufzte auch meine Tante. "Chio. Du wirst teilnehmen." Sagte mein Onkel ruhig. Ich nickte, ohne die Holzplatte aus den Augen zu lassen. "Na gut. Dann haben wir das ja auch geklärt." Ich hörte eine Feder über Papier kratzen. "Kirito Akane, Marco Akane und Chio Akane. Ihr seid Team Nummer elf." Verkündete der erste Hokage. "Wir werden sowas von Chunin!" Rief Marco enthusiastisch. Ich hörte Kirito kurz lachen. "Darauf wette ich doch!" Freute sich Kaito, der Vater der beiden. Ich verließ den Raum als letztes. In der Tür sah ich noch mal zu der Platte im Boden. "Stimmt etwas nicht?" Fragte der Hokage irritiert. "Die Holzplatte hat hundertzwölf Rillen." Flüsterte Ich, drehte mich um und folgte den Akanes.
"Chio, wir haben kaum noch etwas zu Essen im Haus!" Ich fragte mich mal wieder, was so schwer daran war zu sagen Chio, geh doch bitte ein wenig Einkaufen. Hinami drückte mir Geld in die Hand Und widmete sich dann ihrer Strickarbeit. Ein Schal für Marco. Er wollte genauso einen Schal wie sein Bruder einen hatte. Und stricken war natürlich furchtbar wichtig. Alles andere konnte ja ich erledigen.
Ich mochte den Markt in Konoha. Die Menschen waren alle so freundlich. So gar zu jemandem wie mir. Als erstes kaufte ich Reis. Der nette alte Mann kannte mich inzwischen schon. Danach brauchte ich frisches Obst und Gemüse. Ich seufzte leise, weil ich daran dachte, wie ich das alles schleppen musste. Dabei fühlte sich ein Spaziergang für mich schon an Wie ein Marathon. Ich wunderte mich so oder so, warum ich überhaupt noch stehen konnte. Eigentlich hätte ich schon längst tot sein müssen. Meine Zeit wird kommen. Ich glaubte nicht daran, dass ich die Chuninprüfung überleben würde. Schließlich kaufte ich auch noch Fisch und Fleisch. Heute würde es wohl kalbsschnitzel geben.
Mein Erspartes gab ich mal wieder in der Apotheke aus. Tabletten gegen die Schmerzen, gegen zu hohen Blutdruck. Vielleicht konnte ich deshalb noch stehen. "Ah Chio! Wie immer?" Begrüßte mich der Apotheker. Ich nickte. "Aber du musst dich kurz gedulden, ja?" Wieder ein nicken. Den Hokagen, der wohl der Grund für das Warten war, beachtete ich nicht. Ich mochte es nicht mit anderen zu sprechen. Während der Apotheker kurz hinten verschwand, versuchte ich so leise wie möglich zu atmen. Es fühlte dich an, als würde mir jemand die Kehle zu drücken. Aber das war ich bereits gewohnt. Dass ich total aus der Puste war, bekam er wohl trotzdem mit. "Soll ich dir was abnehmen?" Ich schüttelte den Kopf. Er nahm mir trotzdem alle Tüten ab, was ich mit einem nicken quittierte.
Der Hokage wartete auf mich und versuchte einen Blick auf meine Medikamente zu bekommen. Es wäre nicht von Vorteil, wenn er etwas wüsste. Mit einem Herzfehler würde ich wohl kaum angenommen werden. "Ich trag dir deinen Einkauf nach Hause, ja?" Bot er an. "Nicht nötig." Antwortete ich knapp. "Wow! Du redest mit mir!" Stellte er überrascht fest. "Tut mir leid. Ich rede generell selten." Erklärte ich leise. "Dann bin ich also was besonderes?" Hakte er nach. Ich zuckte die Schultern. "Weißt du was? Nenn mich einfach nur Hashirama!" "Chio." Erwiderte ich. Es war erstaunlich wie glücklich ihn das machte. Heute schien ein nicht ganz so schlechter Tag zu sein. "Bevor ich dir deinen Einkauf nach Hause trage, lade ich dich auf ein Eis ein." Ich hätte nie mit ihm sprechen sollen. "Dafür habe ich keine Zeit." Hinami mochte es nicht wenn ich zu spät kam. "Dann vielleicht später?" Ich nickte. Später bedeutet bei mir nie. Gut gelaunt machte er sich auf den Weg zu dem Haus meiner Tante.
"Wir sehen uns später." Er winkte zum Abschied. Ich hoffte, er würde es vergessen. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er ein paar Stunden später vor der Tür stehen würde um mich abzuholen...
DU LIEST GERADE
How long? II Hashirama FF || abgebrochen
Hayran KurguSeit dem Tod ihrer Eltern wohnt Chio Akane bei der Schwester ihres Vaters. Eine richtige, neue Familie, ihre Tante hatte auch einen Mann und zwei Söhne. Doch Chio scheint ihnen völlig egal zu sein. Im Gegenteil, sie nutzen Chio aus. Erst seit wenig...