Die nächsten Tage, wenn nicht Wochen,vergingen ohne dass ich ein Wort mit einem Mitglied von Måneskin wechselte. Auch schreiben taten wir nicht. Ich hatte ein komisches und schweres Gefühl im Bauch.
Enttäuschung.
Na klar, könnte ich mich zuerst melden und einem der vier eine Nachricht schreiben, aber irgendwas hielt mich davon ab. Ich hatte Angst etwas kaputt zumachen was vielleicht garnicht da war.
>Wahrscheinlich hatten sie einfach nur viel zu tun.<, diesen Satz sagte ich mir jede Minute, in der mich dieses schwere Gefühl im Bauch belastete, vor.
Was hatte ich eigentlich erwartet? Eine mega Rockband mit einer Cafémitarbeiterin.
Als dieser Gedankte in meinem Kopf umherjagte, seufze ich schmerzvoll auf.Ich war bereits 3 Monate hier in Rom, ich hatte mich eingelebt, einen Alltag gefunden, etwas was mich sicher fühlen lies.
Es war Freitagabend, ich war fertig mit der Arbeit und wollte nur noch ins Bett. Ich schlenderte zur Bahn und wartete an der Haltestelle.
Ich schaute auf die Anzeigetafel, die über mir an der Decke hing. Noch 15 Minuten. Na toll! Ich hatte die Bahn davor verpasst. Müde und lustlos lies ich mich auf einen der metallenen Bänke an der Wand fallen. Zwei Sitze neben mir war eine ältere Dame in die Tageszeitung vertieft und nicht weit entfernt von mir stand eine Gruppe von Jugendlichen, die wild tuschelten.Ich zog mein Handy aus meiner Jeans. Das Wetter hier in Rom, begann langsam kälter zu werden. Wir hatten bereits Ende September, also wurde es Zeit, trotzdem konnte man noch bequem im T-Shirt herumlaufen ohne gleich zu erfrieren.
Ich entsperrte es. Als sich sofort ein Fenster öffnete, erschrak ich etwas. Ein Klick und ich gelangte zu meinem Kalender, den ich kaum verwendete.Ein leises, entsetztes: „Fuck!" einfuhr mir. Die Frau mit der Tageszeitung, schaute mich nur schief von der Seite an, aber ich beachtete sie nicht.
Meine Mutter hatte am Montag Geburtstag, ich hatte es vergessen. Ich stand mit leeren Händen da. Es war Freitagabend, ich hatte noch Zeit, morgen etwas in der Stadt zu besorgen. Aber rechtzeitig würde es nicht ankommen.
Oh Gott, ich bin so eine schlechte Tochter. Verzweifelt stützte ich meinen Kopf auf die Innenseite meiner Hand. Ich überlegte.
Ich könnte ihr einen Blumenstrauß bestellen, der würde sicherlich rechtzeitig ankommen.
Ich hatte wenigstens schon einmal eine Notfalllösung!Ich zerbrach mir den Kopf, solch ein Blumenstrauß, war so unpersönlich, auch wenn ein Zettel dranhing, mit ein paar lieben Wörtern, die ich einen Tag davor, achtlos in die Tastatur getippt hatte.
Warum hatte Oma nichts gesagte? Hatte sie es auch vergessen? Oder dachte sie, ich war alt genug daran zu denken und rechtzeitig etwas loszuschicken? Wahrscheinlich...
Das Quietschen der Bahn auf den Schienen zerrte mich aus meinen Überlegungen.
Schnell verstaute ich wieder mein Handy und verschwand in der Bahn.Das Licht meines Laptops strahlte mir ins Gesicht. Die Sonne war bereits untergegangen, ich saß im Dunklen und war gerade dabei Flugtickets nach Berlin zu kaufen.
Ein Doppelklick fehlte und ich wäre am Sonntag in Berlin.
*klick**klick*
Ok ich war am Sonntag in Berlin.Ich war mir ziemlich sicher meine Mutter würde es freuen, ihre Tochter wiederzusehen und auch mir würde es gut tun, für ein paar Tage zurück nach Berlin zu reisen.
Ich hatte es erst jetzt gemerkt, wie sehr ich es vermisst hatte mit meinen Freunden in Berlin shoppen zugehen.
Der Stress, der zwar in den letzten Wochen etwas nachgelassen hatte, gab mir keine richtige Zeit an so etwas zu denken.
Auch dieses Gefühl in meinem Bauch würde abschwächen, hoffte ich jedenfalls. Es diente als Flucht, mein Gehirn begann zu begreifen.Fehlte nur noch eine Sache. Ich musste meine Chefin dazu überreden, mir Urlaub zu geben. Ich stieß genervt die Luft aus. Ich brauchte einen guten Grund.
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Måneskin- Damiano, Victoria, Ethan und Thomas
FanfictionFanFiction Thea, 19 Jahre Sie verbringt ein Austauschjahr in Rom. Die ersten 2 Monate laufen ziemlich normal ab, Thea findet neue Freunde, welche sie durch diese Zeit begleiten. Sie arbeitet in einem Café in einer schmalen Seitenstraße in Rom. An...