Ein anderes Bett als erwartet

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Ich presste meine Augen zusammen. Ich konnte nicht schlafen. Damiano hatte den anderen Bescheid gesagt und mich ins Hotel gebracht. Ich fühlte mich komisch, ich hatte Angst, wusste aber nicht vor was. Vic war noch nicht da, die Bilder in meinem Kopf quellten mich, ich sah sie mit dieser Frau.
Mir war klar, dass ich sie nicht darauf ansprechen konnte ohne zu offenbaren, dass ich Gefühle für sie hegte. Gleichzeitig musste ich an Damiano denken, ich hatte ihn geküsst, was empfand ich für ihn?

Ein Klopfen an der Tür lies mich ruckartig zusammenzucken. Ich stand vom Bett auf und stand nun vor der Tür.

„Ja?", ich wusste nicht wer das war, Vic hatte ja selbst einen Schlüssel.

„Darf ich reinkommen? Hier ist Damiano.", Damianos Stimme drang durch  die Tür.

Was wollte er?
Ich schloss die Tür auf und stand Damiano gegenüber. Wir starrten uns an.
Um diesen komischen Moment zu unterbrechen schaltete ich den Lichtschalter um, damit das Zimmer nicht nur von dem kläglichen Licht im Flur des Hotels ausgeleuchtet wurde.

Er räusperte sich, ich verstand und trat zur Seite. Als er eingetreten war schloss ich die Tür. Er hatte noch immer sein Outfit von heute Abend an, hingegen stand ich nur in meinem Schlafanzug vor ihm.

„Warum bist du rübergekommen?", ich folgte ihm tiefer ins Zimmer hinein.

„Ich wollte schauen ob du schon schläft.", er lies sich auf den Stuhl fallen, auf dem Victoria vorhin gesessen hatte.

Ich gab nur ein „ah" von mir und setzte mich auf die Bettkante, sodass ich ihn anschauen konnte.

Stille flutete den Raum und mein Blick wanderte an Damiano vorbei hinaus in die Nacht.

„Warum hast du ihn geküsst.", kam es so plötzlich von meinem Gegenüber, sodass ich leicht zusammen zuckte.

Ich schaute ihn an. Ich überlegte, konnte ich ihm sagen warum? Würde er das Chaos meiner Gefühle verstehen und wenn schon, er würde Fragen stellen, warum ich ihn damals geküsst hatte, und das konnte noch nicht einmal ich mir selbst richtig erklären.

Er schaute mich erwartungsvoll an doch nur ein leises „keine Ahnung" verließ meine Lippen, es war ein Flüstern, welches drohte von der Dunkelheit verschlungen zu werden.

„Alles gut?", er lehnte sich nach vorne um mich besser betrachten zu können.

Ich fühlte mich so klein und schwach und ich hasste es so sehr. Um größer zu werden stand ich auf und lief zum anderen Fenster, vor dem ein Stuhl stand. Ich blieb vor dem Stuhl stehen.

„Ist es wegen dem Typ vorhin? Wenn ja, dann verstehe ich dass, willst du alleine sein?", ich stand auf und ich drehte mich abrupt um.
„Nein.", meine Stimme ist endlich wieder lauter.

Ich wusste nicht was los ist, ich hatte Angst, aber wusste nicht vor was. Ich fühlte mich komisch klein und hilflos. Das war nicht ich. Was ist mit mir?

Mein Füße trugen mich zu Damiano und ich umarmte ihn. Ich schlug meine Arme so fest ich konnte um ihn. Er gab mir gerade halt. Halt, den ich dringend brauchte.

„Vic.", ich sprach den Namen aus, als würde es mir körperlich weh tun.

„Was ist mit Vic?", Damiano löste sich aus unserer Umarmung.

„Vic ist los. Wegen ihr hab ich ihn geküsst.",meine Stimme war wieder dünn. „und dich.", gab ich noch leiser zurück.

„Ich verstehe nicht.", er schaute mich ernst an und setzte sich dann auf das Bett.

„Ok hör zu, ich war komplett durcheinander, bzw. ich bin es immer noch, aber in einer Sache bin ich mir im den letzten Stunden sicher geworden.
Ich hab gesehen, wie Vic eine Frau auf den Toiletten geküsst hat.", ich stand vor ihm, schaute ihn an und wartete auf eine Reaktion.

Måneskin- Damiano, Victoria, Ethan und Thomas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt