Flucht ist einfacher

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„kommst du? Das Frühstück ist nur noch eine halbe Stunde.", die Vertraute Stimme von Vic drang aus der Weite durch meine Träume und lies mich meine Augen aufschlagen.

Ich stöhnte nur genervt auf und stützte mich auf meinen Ellenbogen nach oben.

„Na komm jetzt!", Vic's Stimme war angespannt, genau wie die Stimmung zwischen uns. Man konnte förmlich merken wie eine dicke Gewitterwolke über uns hing und jegliche Harmonie, die es mal zwischen uns gegeben hatte aufgesaugt hat.

Vic und ich hatten die Nacht zusammen in dem großen Bett verbracht. Ich hatte mir die erste Nacht genau so gewünscht, neben ihr einschlafen und mit ihr im Arm aufwachen. Aber jetzt? Jetzt fühlte es sind so komisch an, diese Wut die ich in mir hatte. Die Bilder von ihr mit der Frau, aber ich konnte sie nicht anschreien und für meine Trauer und Wut verantwortlich machen, es war nich ihre Schuld, sie gehörte nicht mir, sie gehörte niemandem. Ich konnte ihr nichts vorwerfen, sie wusste nicht, was ich für sie empfand. Diese Gedanken verfolgten mich Jede Sekunde.

Das lächerlichste war jedoch, dass ich kurzzeitig wirklich das Gefühl hatte, Vic würde etwas für mich empfinden und ich hätte wirklich eine Chance. Ich fühlte mich so erbärmlich, nicht weil sie ein Star war und ich eine Kellnerin in einem Café, nein, sie war einfach als Person so weit weg von mir, wir haben super harmoniert, aber irgendwie hatte ich auf einmal das Gefühl, dass da eine tiefe Schlucht zwischen mir und ihr war. War diese Entfernung schon immer da? Hatte ich sie erst jetzt gesehen? Aber wie konnte ich sie am Anfang übersehen haben? Warum sind Gefühle so kompliziert, es ist wie ein Sturm der in mir wütete, er zerstörte alles, was er zufassen bekam.

Ich brauchte nicht lange und schon waren Vic und ich auf dem Weg zur Treppe. Sie hatte etwas Vorsptung, was mir recht war.

„Morgen.", meine Stimme war noch völlig verschlafen.

„Morgen. Noch müde?", Damiano kam strahlend auf mich zu und legte seinen rechten Arm um meine Schultern und nahm mich so noch etwas weiter weg von Vic.

„Habt ihr geredet?", er hatte seinen Arm wieder weg genommen und wir waren etwas zurück gefallen, Thomas, Ethan und Vic waren schon auf halben Weg zum Buffet.

„Ich wusste garnicht, dass wir das sollten.", gab ich verwundert zurück, ich hatte schlechte Laune, dass hörte man mir an.

„Ihr solltet unbedingt diese Gewitterwolke über euren Köpfen loswerden.", er hob seinen Finger und zeigte, um seine Aussage zu unterstreichen, nach oben.

„Ich werde ganz bestimmt nichts zu ihr sagen.", ich legte an Geschwindigkeit zu und lies Damiano ein Stück hinter mir.

Ich wusste es war trotzig, aber sie hatte doch mit einer anderen Frau geschlafen, wenn sie, wie ich es hoffte, wirklich etwas für mich empfand, dann sollte sie zu mir kommen.

„Was steht heute an?", ich schluckte gerade ein Stück Croissant hinunter.

„Wir haben heute Nachmittag ein Interview bei einem Radiosender.", Thomas war auch damit beschäftigt, gegen die Leere in seinem Magen anzukämpfen.

Vic und ich schauten uns nicht an, sie wusste da war irgendwas, was mich nervte. Sie wusste ich war wütend auf sie. Doch bis jetzt hatte sie mich nicht darauf angesprochen.

„Da sind wir wieder!"Damiano öffnete die Tür zum Auto und stieg auf den Sitz neben mir.

Ich lächelte ihn nur an und nun folgten auch die anderen.

„Was haltet ihr, wenn wir am Eiffelturm einen Stopp machen?", Thomas drehte sich zu mir und Damiano um.

Ich nickte nur, ich wollte wieder zurück nach Rom, zu meiner Oma, ich wollte meinen normalen Alltag, wollte mich von den Vieren vern halten, die Sache mit Vic nahm mich mit. Ich brauchte einfach etwas Zeit. Das einzige an das ich denken konnte war Flucht.

Måneskin- Damiano, Victoria, Ethan und Thomas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt