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| Freitag, 15:30 Uhr
| Standort: U-Bahn

Die Schule ist schon längst aus und ich befinde mich immer noch in dieser scheiß U-Bahn. Meine beste Freundin Dara hat immer noch Unterricht, sonst wäre sie eigentlich mit mir gefahren und stände jetzt neben mir.

Noch fünf Stationen. Seufzend sänke ich mein Kopf. Ich habe doch selber keine Ahnung warum ich auf so eine weit entfernte Schule gehe.

Der Waggon ist gar nicht mal so voll wie gewöhnlich. Interessiert mich auch um ehrlich zu sein überhaupt nicht, denn umso weniger Menschen umso besser.

Meinen Kopf lehne ich leicht an die Glas Scheibe und automatisch schlossen sich meine Augen. Verloren in meinen Gedanken verschwand ich für ein paar Minuten von der grausamen Welt. Aus dem nichts wurde ich wegen einem Zucken aus meinen Träumen erwacht. Ich schob ein Blick auf die Tafel und sah es blieben noch drei Stationen.

Erneut schloss ich meine Augen, doch diesmal bin ich erst nach 30 Minuten aufgewacht.

Ich sah mich um und wollte wissen wo ich mich gerade befand. Die U-Bahn ist einfach Mitten in einem Tunnel stehen geblieben. Wie komme ich jetzt nach Hause? Ich will einfach nur in mein Bett.

Es war niemand zu sehen - bis auf einer. Ein Typ, groß gebaut so um die 1.90m. Er hatte dunkle Klamotten an. Dazu trug er eine schwarze Alltags Maske und hatte auch noch schwarze Haare. Er schüchterte mich etwas ein. Am meisten machte mir der Gedanke Angst, dass ich mit ihm hier alleine fest stecke. Sein breiter Körper war angelehnt an der U-Bahn Tür und sein Kopf neigte runter zu seinem Handy, welches er in der Hand hielt.

Er bemerkte mein starrenden Blick und es wurde sehr unangenehm, denn nun schaute er mich an. Aus dem nichts kam er auf mich zu. Immer näher und näher. Bis er vor mir stand.

Ich stand auf und setze mich direkt weg. Dazu gab ich ihm noch ein verwirrten Blick, als Zeichen das er sich nicht mir nähern soll.

Doch es juckte ihn nicht.
„Ich kidnappe dich schon nicht."
Ich ahnte von Anfang an, dass seine Stimme tief ist - aber nicht so tief. Doch irgendwie fand ich sie verführerisch und reizend.
„Und wieso sollte ich dir glauben?"
„Es interessiert mich nicht was du glaubst und was nicht."
„Tut mir leid, aber ich habe keine Zeit für sowas."
„Du hast keine Zeit für sowas? Gleich kommt noch aus deinem Mund 'ich habe besseres zu tun', dabei wissen wir beide doch ganz genau das du nichts zu tun hast."
„Wie bitte?"
„Dein Leben ist langweilig und so bist du es auch. Zwei Sätze aus deinem Mund reichen mir schon um dich richtig einzuschätzen." , sagte er zu mir und lachte laut

Es hat mich schon etwas getroffen, weil es wirklich gestimmt hat.
„Kann ich dir irgendwie helfen? Oder warum kommst du grundlos auf mich zu und fängst ein sinnloses Gespräch an?"
"Verrate mir dein Name."
"Sicher nicht."

Er lachte erneut, doch ich verdrehte nur meine Augen. Er setze sich nun zu mir und packte eine Zigarettenpackung raus. Raucht der jetzt ehrlich in einem Waggon? Doch ich blieb einfach still, da ich nicht noch ein unnötiges Gespräch mit ihm führen wollte.

„Ich wollte eigentlich nur die U-Bahn Richtungen vertauschen. Habe es aber verhauen und bin irgendwie hier gelandet."
„U-Bahn Richtungen vertauschen? Warum das?"
„Kleiner Streich. Ich liebe Streiche."
„Also sitzen wir hier fest aufgrund deinem erfolglosen Streich?"
„Nein. Du sitzt hier, weil du selbst daran schuld bist. Du bist eingepennt und die ganzen Stationen durch gefahren bis zur Endstation und weiter."

Mattia showed me how to live Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt