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| Samstag, 04:50 Uhr
| Standort: irgendwo

Der restliche Tag war schrecklich. Ich hasse meine Eltern. Als ich mein Zimmer verließ, ignorierten sie mich und behandelten mich wie Luft. Ich tu immer so, als würde es mich nicht stören, doch sobald ich mein Zimmer betrat habe ich heimlich geweint. Ich weis das sie das eh nur ein paar Tage durchziehen werden, aber es bricht mir trotzdem das Herz. Ich fühle mich ungewollt in meiner Familie.

Gerade befinde ich mich draußen. Ich höre mit meine AirPods laut Musik und Jogge währenddessen eine Runde. Einfach nur peinlich bin ich. Schaut mich an, wie ein Loser. Das ist aber die Realität. Ich bin nicht stark. Das bin ich nicht. Ich bin sehr emotional, auch wenn ich nicht so rüber komme.

Ich habe mich nicht grundlos rausgeschlichen, ich wollte nämlich meinen Kopf leeren. Ich versuche mich zu kontrollieren. Ich versuche wach zu bleiben. Ich darf nicht 'einschlafen'. Ich darf nicht überfordert mit den Erwartungen anderer sein. Ich muss jedem das geben was er von mir verlangt.

Ich wollte eigentlich ab der Brücke wieder zurück nach Hause joggen, doch eine Sitz Pause schadet mir nicht. Ich setze mich auf das Brückengelände hin und hohle mein Handy raus, um zu sehen ob meine Eltern bemerkt haben das ich weg bin. Doch ich habe keine Anrufe weder noch Nachrichten oder sonst was von ihnen erhalten. Aber es war klar, dass sie es nicht bemerken, da sie mein Zimmer selten betreten. Meine beste Freundin Dara hat mich aber angerufen und das vier mal. Ich rufe sie mal zurück.

„Dara?"
„Ja." , antwortete sie verschlafen
„Du hast mich angerufen."
„Achso, ich wollte nur sicher gehen ob alles gut ist. Du hast mir heute noch gar nicht geschrieben."
„Ich weis. Alles ist oke. Hatte Streit mit meinen Eltern, deswegen bin ich grad draußen. Ich muss meinen Kopf leeren."
„Was machst du um diese Uhrzeit draußen Elzina?Geht das nicht morgen?"
„Ich Pass schon auf und ich bin mir sicher hier ist niemand."
„Alles klar. Schreib mir wenn du zu Hause angekommen bist, oke?"
„Mach ich. Hayde Schlaf du mal weiter, Gute Nacht."
„Gute Nacht, stell nichts dummes an Elzina."
„Nein, ich doch nicht." , wir beide lachten

Als ich auflegt hatte, atmete ich noch einmal tief ein und aus.
„Ich kann nicht mehr." , kam es aus meinem trockenen Mund und die ersten Tränen flossen meine Wange runter

So schnell geht das bei mir mit dem weinen. Es macht mich fertig. Tränen zeigen nur Schwäche.

Ich schaute zur Seite und sah wie weit es runter ging. Ich will mich nicht umbringen, ich hab Angst vor dem Tod. Viele die kurz vorm Suizid sind, machen es dann doch nicht, weil sie ihre geliebten nicht leiden und traurig machen wollen wenn man weg ist. Bei mir ist es anders. Ich liebe zwar meine Eltern, mein Bruder und meine Freunde, doch es interessiert mich um ehrlich zu sein nicht wie sie reagieren, wenn ich Tod bin. Das einzige was mich aufhaltet, ist meine Angst.

Doch meine Geduld auf mein Leben wird meine Angst irgendwann besiegen.

Ich stellte mich aufrecht auf beide Füße hin und machte mir im Kopf ein Bild vor wie ich falle - in den Tod. Sofort öffnete ich meine Augen und begann in Panik zu geraten. Ich will nicht sterben. Ich werde jeden zufrieden stellen. Dann wird alles wieder gut.

Doch trotz dem ging ich ein Schritt vor, nur aus Neugier, um zu wissen wie es ist kurz davor zu sein. Ich schluckte tief, denn nur ein Ausrutscher und ich würde in die Strömung fallen.

„Was machst du da?" , ertönte es plötzlich von hinten

„Was machst du da?" , ertönte es plötzlich von hinten

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