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| Samstag, 22:30 Uhr
| Standort: Freizeitpark

„Ich kenn den Freizeitpark gar nicht. Wie lange gibt es den schon?", meinte ich zu Mattia
„Nicht lange."
„Ich will alle Fahrgeschäfte fahren."
„Dann lass uns mal rein gehen. Ich zahle."
„Passt schon Mattia, wirklich. Ich zahle das gerne. Mir ist das hier um ehrlich zu sein viel lieber, als wie Ashers Geburtstagsparty."
„Wer ist Asher? Und was für eine Party?"
"Eh- Ich habe voll vergessen, dass ich dir davon nichts erzählt habe. Also eigentlich wollte ich heute Abend auf eine Geburtstagsparty von einem guten Freund von mir, Asher."
„Wollen wir rein oder was stehen wir hier noch?"
„Ich hab ja nur deine Frage beantwortet-"

Er ging einfach zur Kasse ohne ein Wort. War er etwa eifersüchtig? Nein, was rede ich da. Er kennt mich gerade mal ein paar Tage.

Ich wollte ehrlich nicht, das er zahlt, da er in meinen Augen echt schon viel für mich bis jetzt getan hat. Er hat mir das Erlebnis geschenkt mit einem ca. zweihunderttausend Euro Auto zu fahren und dazu hat er noch meinen Samstagabend gerettet.

Er kam wieder auf mich zu und sagte
„Deine Karte."
„Danke."
„Wenn deine Karte leer ist, können wir sie hier am Eingang wieder aufladen."
„Alles klar."
Wir betraten den Freizeitpark. Es wunderte mich, das ich diesen nicht kannte, da er ziemlich groß war und viele Leute da waren.

„Mattia?"
„Ja."
„Da du ja das Meiste über mich weißt, will ich jetzt mehr über dich wissen. Erzähl mir was von deiner Familie oder von Freunden, irgendwas."
„Eine Familie gibt es für mich nicht."
„Was meinst du damit?"
„Man nennt mich hier nicht umsonst den Freak, Elzina."
„Ich habe noch nie gehört, das dich jemand so genannt hat."
„Du kennst mich ja auch erst seit einigen Tagen. Um ehrlich zu sein gib ich es auch zu."
„Was gibst du zu?"
„Dass ich verrückt bin, herzlos, krank und unnormal. Ich bin ein Freak."
„Sag sowas nicht."
„Es stimmt aber. Ich habe keine Familie und es stört mich auch nicht. Kann sein das ich mal eine hatte, aber nicht mal eine Person von ihnen hat ihre Rolle als Familienmitglied ernst genommen."
"Willst du mir vielleicht wann anders davon erzählen? Ich merke wie es dich innerlich belastet."

Er lachte
„Das ist keine Trauer, sondern Wut."
„Spiel hier nicht den Helden."
Er verdrehte seine Augen und sagte
"Was willst du noch wissen?"
„Du sagtest, dass du keine Familie hast. Was ist mit Freunden?"
„Ich habe einen loyalen Freund, Gabriel. Er geht auf deine Schule."
„Was? Ihr seid befreundet? Der Gabriel der auf meine Schule geht?"
„Ja."
„Warte- woher weißt du überhaupt auf welche Schule ich gehe? Woher weißt du das alles?"
„Ein guter Stalker sagt nie seine Quellen."
„Ha-ha, sehr witzig. Aber meinst du sicher den Gabriel, der auf meine Schule geht? Gabriel Forres?"
„Ja, sicher."
„Mattia, soll ich ehrlich sein?"
„Gerne doch."
„Was und vor allem wie du über dein Leben erzählst, erscheint mir als würde es dir mental nicht so gut gehen. Du hast keine Familie, außer dein bester und einziger Freund, der auch noch Kriminell ist. Nimmst du Drogen?"
„Was-"
„Na ja, du hörst dich depressiv an-"
„Ich bin nicht traurig verdammt noch mal!"

Er schrie mich so laut an, dass es schon andere Leute mitbekamen.  War mir aber um ehrlich zu sein egal.
„Ich verstehe. Du willst nicht traurig sein, weil du deiner Familie nicht diese Art von Aufmerksamkeit schenken willst, weshalb du dir einredest das du wütend bist. Also nimmst du Drogen, oder nicht?"
"Glaub mir, hätte ich Drogen im Besitz, hätte ich schon längst eine Überdosis."
„Was meinst du?"
„Du hast es doch selber gesagt. Zwar nicht direkt, aber du hast angedeutet das mein Leben Scheiße ist, einfach alles. Denkst du echt ich denke mal nicht ans Umbringen?"
„Mattia i-ich-"
„Schon gut, woher solltest du es denn wissen."
„Aber du siehst gar nicht so aus, also ich meine, so als würdest du dir weh tun wollen-„
„Mir geht es ja trotz allem auch gut. Ich lass alles hinter mich gehen. Ich komme damit klar, dass mein Leben Scheiße ist. Ich habe es akzeptiert. Ich habe alles unter Kontrolle."
„Freut mich zu hören, denn ich eher nicht."
„Warum warst du auf der Brücke, Elzina?"
„Jeder erwartet immer das beste von mir und manchmal verlier ich den Überblick. Ich-"
„Lüg mich nicht an."
„Was-"

Mattia showed me how to live Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt