Argwöhnisch verzog Levi die Mundwinkel. Während er Hanji und Selim vor sich beobachtete.
Ihm missfiel es weiterhin das dieser Bengel bei ihnen war. Nicht nur weil er keinen Respekt hatte, nein, der Ausschlaggebende Punkt war das er sich seiner Familie genähert hatte.
Immer öfter konnte der Schwarzhaarige beobachten wie Selim um Edmeé herum schlich, wenn diese im Hauptquartier war.
»Als ob?!«, kreischte Hanji hysterisch und rieb sich am Hinterkopf, »Abnorme die Säure absondern?!«, fragte sie nochmal nach. Selim zog eine Braue hoch.
»Abnorme? Kein Plan wovon du redest. Aber ich versichere dir ich habe schon welche von diesen Fehlgeburten gesehen die Säure absondern. Diese Viecher haben schon viele meiner Kollegen gekillt. Da denkt man die Missgeburt vor einem ist dazu nicht in Lage, fuchtel dumm mit seinen Armen umher, und dann Bum! Dein Gesicht ist weg!«, erzählte der Junge makaber heiter.
Levi verengte die Augen.
Ihm gefiel die Einstellung des Burschen zum Tod nicht gerade. Er erzählte all diese Geschichten gerade so als seien es lustige Lagerfeuergeschichten.Schnaubend drehte sich die Kommandantin zu Levi nach hinten.
»Hättest du geahnt das es solche Abnormen gibt, Shorty?!«
Levis Blick verdunkelte sich.
»Der Bengel kann viel erzählen! Ihr scheint wohl zu vergessen was wir hier machen, oder?! Dies ist immer noch eine kleine Expedition auf Probe. Sollte der Bengel schon jetzt nichts taugen ist er weg vom Fenster!«, knurrte der Vater. Selim zog an den Zügeln seines Pferdes und riet neben Levi.
»Hey, Meister. An liebsten würdest du mir doch die Kehle durch schneiden, nicht wahr?!«, stichelte er und neigte provokant den Kopf zur Seite, um Levi ein Stück seines Halses zu zeigen. Mit einem breiten Grinsen. Bei dieser Bewegung wäre ihm beinahe der Hut vom Kopf gerutscht.
Levi brummte kehlig auf.
»Treib es nicht zuweit, Bursche!«, presste Levi Zähneknirschend hervor. Und sein Griff um die Zügel spannte sich an. Selim seufzte gespielt auf.
»Ach, jetzt komm schon! Bist du immer noch wegen dieser Sache angepisst?! Ich habe deiner Frau wirklich nichts getan. Ich schwöre.«
»Halte dich von beiden fern!«, zischte Levi und schaute stur geradeaus.
»Hää?! Beide?! Aaahh! Du redest von deiner Tochter!«, schmunzelte Selim, »Ich kann nichts dafür wenn wir uns immer öfter über den Weg laufen.«»Selim, an deiner Stelle würde ich mir Edmeé aus dem Kopf schlagen.«, warf Hanji ein.
»Ach, ich komm damit klar das sie so kompliziert wie ihr Vater ist.«, entgegnete der Söltner grinsend. Levi brummte ermahnend und riet ein Stück vor.Konnte nicht jetzt einfach eins dieser elenden Drecksviecher auftauchen und den Burschen auf fressen?!
*
»Waaas?!«, kreischte Edmeé hysterisch, »Wie kann das bitte sein?! Ihr wart doch nur auf Probe Draußen!«, überschlug sie sich und wollte an Hanji vorbei stürmen. Doch die Kommandantin hielt sie beherzt auf. Beruhigend legte sie ihre Hände auf die bebenden Schultern der Schwarzhaarigen.
»Bitte beruhige dich, Edmeé! Es bringt absolut nichts wenn du jetzt hysterisch wirst!«
»A-aber ... ich ...« Edmeé biss sich auf die Unterlippe und versuchte ihre Tränen zu unterdrücken.
»Er ist nicht in Lebensgefahr. Dennoch ist es jetzt von Vorteil wenn nicht gleich jeder zu ihm stürmt.«, erklärte Hanji ruhig und ließ Edmeés Schultern los.
»Aber ... wie konnte das denn passieren?! Es ist doch nicht so das ihr das erste mal mit einen Abnormen zutun hattet.«, murmelte die Tochter aufgelöst, »Es ist ja fast so als hätte Vater einen Anfängerfehler gemacht ...«
Die Kommandantin seufzte tief auf.
»Naja, vielleicht gab es gewisse Konflikte die sich ungünstig in dieser Situation gezeigt haben. Und eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet. Denn Selim erzählte das er die Abnormen die Säure speien viel weiter weg gesehen hätte. Doch das uns nun so einer begegnet. Es ist wirklich Selim zu verdanken das Levi nichts schlimmeres passiert ist. Er ist mit diesen Abnormen vertraut, und wusste sofort wie er zuhandeln hat.«, klärte die Brünette auf. Edmeé staarte sie einfach nur stumm an. Der Tochter fielen keine Worte ein.»K-kann ich zu ihm?«, flüsterte die Schwarzhaarige brüchig. Hanji verzog die Mundwinkel.
»Lass ihn etwas Ru-« Jedoch hielt die Kommandantin mitten im Satz inne und blickte hinter Edmeé. Diese folgten dem Blick ihres Gegenübers.
»M-Mama!«Mit erschreckend ruhiger Miene kam Elisabeth den Korridor entlang. Auf die beiden zu.
»E-Elisabeth! Es tut mir Leid. Ich ... ich will dir alles erklären!«, presste Hanji überfordert hervor. Doch Elisabeth beachtete die Brünette gar nicht, und schritt weiter den Korridor entlang Richtung Krankenzimmer.Kaum hatte sie dieses betreten kam ihr auch schon eine Krankenschwester entgegen.
»Frau A-« Doch auch die Schwester stoppte ihren Satz, als Elisabeth einfach an ihr vorbei ging und ans Krankenbett trat.
»Wir mussten ihm etwas zur Beruhigung verabreichen. Es kann sein das er etwas schläfrig, oder benommen auftritt.«
Elisabeth atmete hörbar durch, zog sich einen Stuhl ans Krankenbett und wandte sich mit einem Lächeln zu der Schwester. Diese verstand und nickte.
»Doch ich muss Sie dennoch bitten nicht so lange zu bleiben.«, merkte sie an, strich ihre weiße Schürze glatt, ehe sie den Raum verließ.Erneut atmete Elisabeth hörbar ein. Für eine kurze Zeit schloss sie die Augen und sammelte sich. Dann blickte sie mit einer sanften Miene auf ihren Mann herab. Vorsichtig hob sie die Hand und strich eine Haarsträhne seines Ponys zur Seite. Diese glitt über den Verband was um seinen Kopf gebunden war, damit es dem verletzten rechten Auge Schutz bieten konnte.
Mit einem beschlagenen, leisen Brummen öffnete Levi sein gesundes Augen. Dieses fixierte sofort seine Frau.
»Du bist zurück ...«, flüsterte sie vorsichtig. Der Schwarzhaarige verzog die Mundwinkel und sein Kopf wandte sich zur Seite, zum Fenster. Unauffällig schweiften Elisabeths Augen dem Körper ihres Mannes entlang. Seine rechte Schulter war samt Arm verbunden.
Der Geruch von Medikamenten und Salben lag schwer im Raum.
Zaghaft legte Elisabeth ihre Hand an seine Linke.Kein Wort kam über ihre Lippen.
Jegliche Zeilen waren überflüssig. Mit einem angespannten Druck erwiderte Levi den Händedruck seiner Frau und schloss das gesunde Augen.
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ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠJemand der auf dich wartet •LevixOC• [abgebrochen]
FanfictionElisabeth ist eine junge Frau, die nicht viele Ansprüche besitzt. Sie ist froh ein Dach in dem Hauptquartier des Aufklärungstrupps gefunden zu haben. Dort versucht sie das Leben der Soldaten so angenehm und leicht zu gestalten, wie es ihr nunmal mög...