Levi
Tief seufzend lehnte ich mich im Stuhl zurück und legte den Kopf zurück. Was hatte ich auch erwartet? Dass ich ernsthaft aus einem Schnulzen-Roman schlauer werde? Ich richtete meine Haltung und brachte das Buch zurück ins Regal. Etwas Gutes hatte Vierauges Chaos ja, sie besaß fast noch mehr Bücher als Erwin und da ihr Interesse in jede Richtung ging, fanden sich auch einige Romane darunter, die sich mit Romantik beschäftigten. Ich konnte von Glück reden, dass Hanji wohl noch ihren Rausch ausschlief, sowie die meisten Rekruten. So konnte ich mich in Ruhe durch ihre Bücherregale sehen.
Wirklich geschlafen hatte ich nicht. Nachdem Vorfall mit Elisabeth. Dieses Bild, wie sie auf mir gesessen hatte und das Gefühl ihrer zarten, warmen Haut unter meinen Fingern, verfolgte mich und nach wie vor war es mir mehr als unangenehm, dass ich so unsicher, und überfordert reagiert hatte …
Gott! Wie konnte es nur sein, dass mich diese Frau noch nervöser machte als eine neue Expedition?!
Mit verzogenen Mundwinkel holte ich ein neues Buch aus dem Regal und schlug die Seiten um. Knapp in der Mitte des Buches weiteten sich kaum merklich meine Augen. Sofort schlug ich die Zeilen zu, in der beschrieben wurde, wie der Geliebte mit der Zunge den Schambereich seiner Liebsten liebkoste. Überfordert schob ich das Buch wieder zurück.
Nur weil ich keine Ahnung von Annäherung hatte, musste ich mir doch keinen Schund durchlesen, oder? Stand vielleicht doch mehr drin, was mir die innerliche Unsicherheit nahm? Der Gedanke daran, dass ich Elisabeth in irgendeiner Form falsch berühren könnte, oder es ihr nicht gefiel. Obwohl ich so einen ausdrucksstarken Titel hatte, stand ich hier gerade vor dem Bücherregal wie ein dummes Waschweib! »Tcch!«, ich brummte gereizt, über meine Nervosität und ergriff das Buch erneut. Mit zusammen geschobenen Brauen las ich einige Seiten durch.
»Oh, Hauptgefreiter. Sie hier?«
Sofort schluckte ich schwer und warf das Buch in irgendeine freie Ecke des Regals, von dem ich augenblicklich hervortrat. Mit großen Augen starrte mich Jäger an, mit einigen Laborutensilien im Arm. Eine kurze Stille erfüllte den Raum. Das achtlos von mir zurück geschobene Buch fiel aus dem Regal und landete neben mir. Jägers Augen wanderten langsam zum Buch.
»Wo ist Vierauge? Schläft sie immer noch? Nur weil sie gestern zu tief ins Glas geschaut hat, heißt das nicht, dass ihre Arbeit nicht weiter geht!«, zischte ich gereizt und hob das Buch mit ausdrucksloser Miene auf.
Jäger nahm Haltung an und begann die Utensilien abzustellen. »I-Ich habe schon versucht, Hanji zu wecken. Aber sie schläft wie ein Stein«, nuschelte Jäger.
Ich atmete genervt aus und stellte das Buch zurück. »Immerhin nutzt du die Zeit vernünftig Jäger!«, gab ich an. »Sobald Vierauge wach ist, treffen wir uns am Trainingsplatz. Wir müssen immer noch an deiner Verhärtung arbeiten!« Jäger nickte eifrig, während ich den Raum verließ.
Elisabeth
»Hach, was für eine herrliche Ruhe«, säuselte Victoria, während sie die Bettlaken auf der Wäscheleine spannte.
Ich lächelte zur Antwort. »Die meisten Rekruten geht es heute wohl nicht so gut«, schmunzelte ich und zog das Hemd glatt.
»Pah! Wer saufen kann, kann auch arbeiten! Aber am schlechtesten dürfte es wohl Abteilungsführerin Zoe gehen«, lachte Victoria und beugte sich zum Wäschekorb herunter, um ein neues Teil aufzuhängen.
»Ich glaube, dann wird, den meisten eine kräftige Suppe zum Mittag guttun«, kicherte ich und nahm den leeren Wäschekorb hoch. »Ich werde mal den üblichen Rundgang machen.« Victoria winkte nur bestätigend mit der Hand und ich begann meinen Weg durch das Gebäude. Es war schon fast zur Gewohnheit geworden, dass die Rekruten ihre Schmutzwäsche rauslegten. So musste ich sie nur noch einsammeln. Und wie zu erwarten, lagen manche Kleidungsstücke auch in irgendwelchen Ecken des Hauptquartiers. Ich wollte gar nicht wissen, wie oder warum sie hier waren. Mit einem verlegenen Lächeln sammelte ich die Wäsche ein. Bis ich schlussendlich mit dem vollen Korb in den Waschraum ging. Nach dem Training würde sich bestimmt noch mehr ansammeln.
DU LIEST GERADE
ᵃᵗᵗᵃᶜᵏ ᵒᶰ ᵗᶤᵗᵃᶰ ᶠᶠJemand der auf dich wartet •LevixOC• [abgebrochen]
FanfictionElisabeth ist eine junge Frau, die nicht viele Ansprüche besitzt. Sie ist froh ein Dach in dem Hauptquartier des Aufklärungstrupps gefunden zu haben. Dort versucht sie das Leben der Soldaten so angenehm und leicht zu gestalten, wie es ihr nunmal mög...