20. Kapitel

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Das Essen war relativ schnell beendet. Nicht, dass es nicht schmeckte oder wir schlangen. Nein, die Zeit verging einfach so schnell. Möglicherweise lag der leichte Alkoholeinfluss auch daran, dass ich es so empfand. Dieser war ebenfalls schuld an dem warmen Lächeln, welches mittlerweile mein Gesicht zierte. Meine Wangen waren immer noch pink und sie würden es auch für einige Zeit bleiben. Aus irgendeinem Grund machte es mir jetzt kaum noch etwas aus und ich plante sogar noch etwas zu trinken. Der Alkohol hatte mich aufgelockert, sowohl innerlich und äußerlich. Nachdem wir jedenfalls mit Essen fertig waren, folgte ich den Anderen einfach in den nächsten Raum, der schon geschmückt und gedimmt war. Tische standen an den Wänden, welche mit Naschereien und Getränken gedeckt waren. Leise Musik durchflutete den Raum, jedoch konnte ich den Ursprung, sprich Musikboxen etc. nicht ausfindig machen. Doch wirklich viele Gedanken konnte ich mir darüber auch nicht machen, denn kaum war der Raum gefüllt, ging der Spaß auch schon los. Ich stolperte von einem Gespräch ins nächste und trank, ohne es zu merken wohl ein bisschen zu viel. Da meine Gesprächspartner aber auch immer ein volles Glas in der Hand hatten, fiel es mir nicht auf. Auch nicht, als ich langsam einen ziemlich starken Tunnelblick bekam und meine Wangen tendenziell mehr einer reifen Tomate ähnelten. Dass genau das für eine leichte Alkoholintoleranz stand, wusste ich nicht, aber selbst wenn ich es gewusst hätte, hätte es mich wohl kaum interessiert. Ich war wie in eine Art Rausch und bemerkte nicht, wie sich die aufgeregte Stimmung langsam legte und auch der Raum leerer wurde. Erst, als Doffy auf mich zu kam und mir vorsichtig das Glas aus der Hand nahm, bemerkte ich, dass sich was verändert hatte. Benommen sah ich mich um und ließ mich ohne Protest hochheben.

,,Bringen wir dich mal ins Bett, hm?"

Ohne eine deutliche Antwort zu geben, vergrub ich mein Gesicht in seinem Hals und machte mich klein. Als Reaktion bekam ich ein leises Lachen und ein sanftes Streicheln über meinen Rücken.

,,Sieh dich bloß an. So schnell bekommst du keinen Alkohol mehr."

Ich murmelte etwas unverständliches und hob leicht meinen Blick. Wir waren bereits auf dem Weg zu seinem Zimmer, ich konnte schemenhaft die Türen erkennen, an denen wir vorbeigingen. Nach einer Weile kamen wir in seinem Zimmer an. Der Blonde machte sich nicht einmal die Mühe das Licht anzuschalten, sondern ging einfach weiter ins Bad und nahm von dort das Hemd, welches ich letzte Nacht getragen hatte. Mit diesem kehrte er zurück in sein Zimmer und setzte sich mit mir auf sein Bett. Benommen beobachtete ich ihn, als ich plötzlich merkte, dass er angefangen hatte zu sprechen. Ich war so abgedriftet, dass ich ihn nicht gehört hatte. Mein Gegenüber schien zu merken, dass ich seinen gesprochenen Worten nicht folgte und seufzte leise. Dann fing er an mich umzuziehen. Ich war dabei nicht wirklich hilfreich, sondern behinderte ihn eher, da ich die ganze Zeit versuchte an seinen Mantel zu kommen. Ich wollte unbedingt die Federn anfassen. Ich wollte kuscheln.

,,Aya, so kommen wir nicht weiter..."

brummte der Blonde nach einer Weile, in der er vergeblich versucht hatte mir meinen Rock auszuziehen. Ich ignorierte ihn gekonnt und lehnte mich nach vorne über seine Schulter, da sein Mantel bei dem ganzen Rangeln nach unten gerutscht war. Angestrengt versuchte er mich in Position zu halten, ohne mich gleichzeitig zu verletzen.

,,Was willst du denn?"

,,Deinen Mantel..."

quängelte ich leise und schaute ihn flehend an. Mit einem langgezogenen Seufzen drehte er sich und griff nach dem großen, pinken Mantel.

,,Versprichst du mir jetzt still zu halten?"

Sofort nickte ich und lächelte zufrieden, als ich endlich die weichen Federn zwischen meinen Fingern spürte. Das nächste Problem war jetzt jedoch, dass ich fast vollständig in dem pinken Haufen verschwand.

,,Mach dich nicht so klein."

grummelte mein Gegenüber und drehte mich leicht, sodass ich mit meinem Rücken an seiner Brust lehnte. In dieser Position schaffte er es endlich mir meinen Rock und auch meine Schuhe auszuziehen. Benebelt und müde zog ich meine Beine an meinen Körper und lehnte mich mehr an den Brillenträger, welcher leicht genervt seufzte und mich von sich runter heben wollte.

,,Ich muss mich noch umziehen."

,,Nein, musst du nicht..."

murmelte ich und hielt mich anhänglich an ihm fest.

,,Doch. Ich werde nicht in den Sachen hier schlafen."

Vorsichtig versuchte er meinen Griff zu lösen, was dazu führte, dass ich mich fast schon panisch noch mehr an ihn drückte.

,,Du sollst nicht gehen..."

Ich konnte es nicht sehen, aber ein warmes Lächeln bildete sich auf dem Gesicht des Größeren, als er diese Worte hörte.

,,Ich gehe nicht..."

raunte er und strich mir sanft über den Kopf, um mich zu beruhigen.

,,Ich bin und bleibe bei dir..."

Zufrieden lächelte ich und machte mich kleiner. Jetzt war ich kaum noch zu sehen und der Duft des Blonden hüllte mich komplett ein. Dieser startete einen neuen Versuch mich von sich herunter zu heben, was dieses Mal funktionierte. Ohne, dass ich es wirklich bemerkte stand er auf und zog sich um. Er war sogar im Badezimmer, bevor er zu mir zurück kam und sich neben mich legte. Im Halbschlaf drehte ich mich zu ihm und sah ihn an. Meine Augen waren halb geschlossen und so sah ich meinen Gegenüber auch nur stark eingeschränkt. Das hielt mich jedoch nicht davon ab mich zu ihm zu rollen und mein Gesicht in seiner Brust zu vergraben. Im Gegenzug legte der Blonde seine Arme um mich und drückte mich näher an sich.

,,Das kann ja morgen was mit dir werden..."

meinte er und strich mir behutsam durch die Haare. Ich hörte diese Worte jedoch nicht mehr, da ich bereits in einen tiefen Schlaf gefallen war.

Immortal for eternity *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt