Der Wind streift meine Brust, sodass ich schon quasi dazu gezwungen werde aufzustehen, meine Hände auszustrecken und meinen Kopf in den Nacken zu legen. Die Brise, die mir entgegen kommt, ist weder zu sanft noch zu stark. Sie ist perfekt! Ihre Kälte sorgt dafür, dass die Sommerhitze unterdrückt wird. Der Wind ist einfach unbeschreiblich. Nicht in Worte zu fassen! Es ist mein Element. Du bist verliebt in den Wind. Ja, das bin ich. Ich liebe ihn und er liebt mich, weil er mich die gesamte Zeit umarmt. "In welchem Himmel bist du?", fragt mich Samiya, die neben mir steht und die Handlung beobachtet hat. "In dem, wo es viele Winde gibt!", gebe ich zufrieden von mir und schaue sie an. Meine Hände lasse ich fallen. Man tat das gut. "Wollt ihr was essen?", fragt meine Mutter, während mein Vater einen Ball aufpumpt. "Nein.", geben wir beide gleichzeitig von uns. "Dann geht schonmal ins Wasser. Wir kommen gleich nach." Gesagt, getan. Ich schmeiße meine Sonnenbrille weg. "Dann geh jetzt in den Himmel mit Wasser!", sage ich zu Samiya. "Begleitest du mich?", fragt sie leicht beschämt. "Aber selbstverständlich!", sage ich, greife ihren Arm und ziehe sie ins Wasser. "Nicht so schnell!", ruft sie, doch ich lasse mich davon nicht beirren. "Je schneller die Kälte deinen Körper erreicht, desto schneller ist sie wieder weg!", rufe ich ebenfalls, da die Wellen und die Leute um uns herum zu laut sind. Als das Wasser ihre Brüste und meinen Bauch bedeckt, beschließe ich anzuhalten. "Hier ist die Grenze! Weiter raus gehen wir nicht, verstanden?", gebe ich diesmal in einem ernsten Ton von mir. Sie nickt mir als Zeichen zu, woraufhin ich verstehe. "Gut.", sage ich. Das Wasser ist recht angenehm und ist einfach das perfekte Gegenstück zu diesem Wetter. "Und ist das Wasser immer noch kalt?", frage ich leicht belustigt. "Nein, aber dafür bin ich jetzt heiß!" Ja, dass bi- Diesen Gedanken unterdrücke ich sofort! Ich spüre die Außenfläche ihrer Hand und ja, sie ist sehr warm geworden. "Das ist normal, ist bei mir genauso!", gebe ich lässig von mir und mache ihr damit klar, dass es nichts Schlimmes ist. Ich drehe mich kurz um und sehe eine etwas größere Welle auf uns zukommen. Das ist die Gelegenheit, denke ich mir und drehe sie in Richtung Strand und tue dasselbe. Wir stehen nebeneinander mit dem Rücken zur Welle, die in Kürze uns erreichen sollte. "Du bist mir noch zu trocken!", flüstere ich ihr ins Ohr und merke gerade rechtzeitig, dass sie sich umdrehen will und lege meinen linken Arm um sie. In dem Moment überkommt uns die Welle."Danke!", ruft sie mürrisch und gibt mir dabei einen Schlag auf den Oberarm. Sie ist vollkommen nass geworden. "Bitte!", gebe ich zufrieden lächelnd von mir. "Das wirst du bereuen!", sagt sie und schaut mich böse grinsend an. Oh oh. "Aha und dass wäre, wie?", gebe ich interessiert von mir, nur um sie mehr zu provozieren. Ich würde aufpassen, Junge. Mädchen sind rebellisch! Da passiert schon nichts. Gerade sehe ich meine Eltern auf mich zu kommen und bemerke zu spät, dass Samiya sich auf mich gestürzt hat, wodurch ich perfekt - ich betone: perfekt- mit dem Bauch auf den Sand unter dem Wasser lande. Ich schwimme wieder hoch. "Na und wir war's da unten?", gibt sie zufrieden von sich. Ich schaue sie nur böse an. "Regel Nummer eins: Provoziere niemals ein Mädchen!", sagt sie und hält ihren rechten Zeigefinger oben. Habe ich es nicht gesagt? Ja, okay merke ich mir. "Du bist echt böse!", gebe ich enttäuscht klingend von mir. "Ich?!", ruft sie empört. "Nein, ich sorge nur für Gerechtigkeit!", gibt sie stolz von sich. "Justice Queen.", sage ich augenverdrehend. "Danke, ich wusste schon immer, dass ich eine Königin bin!", gibt sie süffisant von sich. Ich brumme. Dieses Mädchen hat aber auch für alles eine Antwort! "Du redest mir zu viel!", rufe ich und ziehe das Wasser in ihre Richtung, wo durch sie noch nasser wird. Ziel erreicht. Sie zuckt zusammen und gibt einen erschrockenen Laut von sich. "Jungeee!", schreit sie, was mich lachen lässt. "Was habe ich dir getan?", gibt sie schmollend von sich. Oh nein. "Komm du darfst mich auch nass machen.", sage ich aufmunternd und nähere mich ihr. Wieder zu spät bemerke ich, dass sie ihre Hände unter Wasser zu einer Art Schüssel geformt hat und mir das innere ins Gesicht schmeißt. "Danke.", gebe ich neutral von mir, was sie lachen lässt. "Regel Nummer zwei: Du bist nie vor Mädchen sicher!", sagt sie und kichert. "Habe ich bemerkt. Aber du Samiya, war das mit dem Fisch geplant?" Sie schaut mich fragend an. "Welcher Fisch?" "Ja den, den du mir ins Gesicht geworfen hast. Der Arme!" Ich höre sie schreien. "Was?! Da war ein Fisch drinnen? Omg!!" Sie putzt sich im Wasser die Hände. Was das bringen soll? Ich hab keine Ahnung. "Ja, im Meer sind Fische. Wusstest du das nicht?", gebe ich ironisch von mir, während sie immer noch an ihren Händen reibt. Sie schaut mich wütend an. Ich gebe ein triumphierendes Lachen von mir, was sie verstehen lässt. "Du hast mich verarscht!", stellt sie fest und kommt zu mir, um mir wieder einen Schlag auf den Oberarm zu geben, der mir weh tun soll. "Die zweite Regel gilt auch andersrum!", sage ich, was sie mürrisch gucken lässt.
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Vertrauen
RomanceEmin ist ein 16-Jähriger schüchterner Junge, der in einer muslimischen Familie aufgewachsen ist. Als er in den Sommerferien wieder im Urlaub in der Türkei ist, trifft er die Tochter eines Bekannten namens Samiya. Auch sie ist schüchtern, doch nicht...