13.Kapitel

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Ella versucht zum Schutz, die Arme hochzureißen und ihren Kopf wegzudrehen.
Doch ihr Körper reagiert nicht.
Der Wasserstrahl schießt ihr direkt ins Gesicht und wirft ihren Kopf zur Seite.
Ella schaut sich, soweit es geht, im Raum um, doch durch ihre nassen Augen kann sie nur verschwommen sehen. Dazu ist es nahezu stockfinster im Raum. Nur durch ein kleines Fenster, kommt ein wenig Licht ins Zimmer und scheint, wie ein Scheinwerfer, direkt auf sie.
Nass und vor Kälte zitternd sitzt sie nackt auf einen klapprigen Holzstuhl und kann schon fast den gierigen Blick des Fremden auf ihrer Haut spüren.

Sie möchte grad um Hilfe schreien, als ihr ein stechender Schmerz durch den Kiefer schießt und sie laut aufheulen lässt.
,,Ohhh hast du Schmerzen? Sorry für den Tritt, aber das musste einfach sein", meldet sich wieder die unbekannte Stimme. Sie kommt aus der linken Ecke, doch sie kann dort in der Dunkelheit niemanden erkennen.
,,Weh bistu?", nuschelt Ella. Durch die Schmerzen im Kiefer kann sie kaum richtig sprechen.
,,Wer ich bin? Das ist nicht so wichtig.", antwortet der Fremde.
" Und höre mit dem Genuschel auf.
Das geht mir tierisch auf den Sack ", fügt er noch hinzu. Die Stimme kommt wieder aus der Ecke, doch sie kann ihn weiterhin in der Dunkelheit nicht erkennen.
Er scheint dort bewegungslos zu stehen und sie einfach nur zu beobachten.

Erst als ihr jetzt der muffig, abgestandene Geruch in die Nase steigt, merkt sie, wo sie sich befindet.
Links neben ihr kann sie die Waschmaschine erahnen, rechts der Trockner und hinter ihr eine alte Dusche, die ihr Großvater immer benutzt hat, als er das Haus gebaut hat, damit er nicht immer mit dreckiger Kleidung nach der Arbeit ins Haus kommt.
Und auch hinter ihr...
Ein Ausgang!
Zum Garten
Sie befindet sich in ihrem Waschraum.
Sie versucht sich umzudrehen, doch weiterhin reagiert ihr Körper nicht.
Was ist hier los?
,, Meine liebe Ella, ich habe dir ein Muskelrelaxans verabreicht",
Sie zuckt innerlich zusammen, als er ihren Namen nennt.
,,Woh...",
,,Genügend um dich vollständig zu lähmen, aber zu wenig, um dir die Schmerzen zu nehmen", fährt er seinen Monolog unbeirrt fort.
,,Alles wirst du in vollen Zügen spüren", fügt er noch hinzu.

Auch wenn sie ihn nicht sieht, kann sie sich sein Grinsen gerade vorstellen.
Sie schaut mit weitaufgerissenen Augen in die Ecke, wo sie ihn vermutet. Er redet so kalt und emotionslos über sein Vorgehen , als würde er übers Wetter reden.
Ella versucht ein weiteres Mal, sich aus ihren unsichtbaren Fesseln zu befreien, doch sie kann sich immernoch nicht bewegen.
Dann trifft sie die Erkenntnis, dass sie diesem Psychopathen schutzlos ausgeliefert ist.
Von der Panik gepackt, beschleunigt sich Ella's Herzschlag und ihre Atmung.

,,Ruhig atmen", weist ihr der Fremde an. Ihre Atmung wird immer schneller und jetzt rollen ihr die ersten Tränen übers Gesicht.
Plötzlich schießt er blitzschnell aus der Ecke hervor und packt an ihren schmerzenden Kiefer.
Erschrocken keucht Ella auf, als er vor ihr steht. Mit zwei großen Sprüngen war er bei ihr. Vor Schreck setzt ihre Atmung kurz aus.
,,Nicht hyperventilieren, Schlampe", faucht er sie an und drückt zu.
Vor Schmerz schreit sie auf, als seine großen und kräftigen Hände ihren Kiefer zusammenquetschen.
Vor Schmerz zuckt Ella zusammen als ein lautes Knacken ertönt.
Die Knochenplitter bohren sich tief in ihr Zahnfleisch und ihre Wangen.
Ihr Schrei wird mit jedem Knacken der Knochen immer schriller. Blut und Speichel fliegt ihr währenddessen aus dem Mund, direkt ins Gesicht des Mannes, doch ihn scheint es nicht zu stören.
Stattdessen drückt er weiter zu.
,,Nicht schreien", befiehlt er erneut, lässt ihren Kiefer los und schmeißt sie mit dem Stuhl um.

Erschrocken vom harten Aufprall auf den Boden, endet ihr Schrei abrupt.
,,Na geht doch", sagt er, packt sie an der Schulter und zieht sie auf die Beine, als wäre es das leichteste der Welt.
Ella versucht irgendwas zu sagen oder nochmal zu schreien, aber ihr Kopf schafft es nicht mal, das zu verarbeiten, was gerade mit ihr passiert.
Schmerz schießt ihr durch die Schulter, bis in den Kopf, als er sie gegen die Wand presst.
Sie wimmert leise vor sich hin. Zum schreien, fehlt ihr die Luft und Energie.
,,Jetzt müssen wir den Schaden auch wieder richten", verkündet er ihr grinsend, als seine Hand sich wieder um ihren Kiefer legt.
Ella versucht, ihren Kopf wegzudrehen, doch sie kann sich weiterhin nicht wehren. Sie versucht, nicht in die kalten Augen des Mannes vor ihr zu sehen. Sein Blick gleitet über ihren nackten, von Schweiß und Wasser glänzenden Körper und leckt sich über die Lippen.

Sein Gesicht ist wenige Zentimeter von ihrem entfernt, als er ihr leise entgegen haucht:,, Dir wird das viel mehr weh tun, als mir",
Dann stärkt er seinen Griff um ihren Kiefer, und dreht ihn ruckartig zur Seite.
Ein lautes Knacken ertönt.
Die darauffolgende Schmerzexplosion ist dann zu viel für sie.
Augenblicklich drehen sich ihre Augen nach hinten und sie sackt in sich zusammen.
Als letztes hört sie noch das erfreute Lachen des Mannes, dann verschwindet sie wieder in der absoluten Finsternis.

3 MinutenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt