19.Kapitel

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Das passiert grad nicht wirklich.
Nein nein ich bilde mir das nur ein.
Ich träume, verdammt wach auf!
,,Jetzt wach endlich auf", schreit Ella die Leiche an, auch wenn sie eigentlich sich selbst meint.
,,Das ist kein Traum, Schätzchen",
Bei der Stimme schreckt sie kurz zusammen. Sie guckt erstmal entsetzt zur Leiche, ob die Stimme von ihm kommt.
Doch er hat sich kein Stück bewegt und sein Gesicht ist immernoch Schmerz verzerrt.
Die Stimme scheint aus allen Richtungen zu kommen und hört sich ganz nah an, als steht diese Person nur wenige Meter von ihr entfernt.
,,Ich bin in deinem Kopf, Schätzchen. Und im Gegensatz zum armen unschuldigen Postboten kannst du mich nicht loswerden", ertönt schon wieder die Stimme.
Ella erkennt sofort, dass es die Stimme vom Fremden ist, der sie im Keller gefoltert hat.
,,Lass mich in Ruhe", faucht Ella.
,,Wie ist es eigentlich so jemand unschuldigen umzubringen? Fühlst du dich jetzt mächtig?",
,,Jetzt halt die Schnauze!", schreit Ella erneut die Leiche an.
Das Blut hat aufgehört aus seiner Wunde am Kopf zu fließen.
Weiterhin ragt der Schürhaken aus seiner angeschwollenen Stirn hervor.
Vielleicht sollte ich das erstmal entfernen
Sie packt mit beiden Händen an den Griff und zieht kräftig.
Der Schürhaken lockert sich langsam.
Mit einem kräftigen Ruck gleitet es dann mit einem schmatzenden Geräusch aus der Wunde und hinterlässt einen tiefen, roten Krater in der Stirn.
Durch den Schwung verliert Ella das Gleichgewicht und fällt in die tiefrote Blutpfütze.
Vor Ekel springt Ella direkt wieder schreiend auf.
Ihre ganze Kleidung ist nun mit Blut besudelt.
Blut von dem unschuldigen Mann, den sie ermordet hat.
Ich muss die Polizei rufen.
,,Möglich. Oder du zerstückelst ihn und vergräbst ihn im Garten"
,,Nein das mache ich nicht. Es war nicht meine Schuld. Es...es war ein Unfall", stammelt Ella.
,,Oh ja absolut. Er hat dich zweifellos bedroht mit dem Paket",
Erst jetzt bemerkt Ella das kleine Paket, das neben der Leiche liegt.
,,Genau kümmere dich erstmal ums Paket, die Leiche kann warten",
,,Jetzt halte endlich deine Schnauze", schreit Ella.
Und langsam realisiert Ella, was gerade mit ihr passiert.
Sie redet und streitet mit einer Person, die gar nicht da ist.
Sie diskutiert mit sich selbst.
,,Oh nein ich werde nicht verrückt",
,,Oh doch",
,,Nein werde ich nicht",
,,Doch und es macht viel Spaß dir dabei zuzuschauen",
Verzweifelt sackt Ella in sich zusammen und landet erneut in der Blutlache, doch diesmal ist es ihr egal.
Ihr Gesicht vergräbt sie in ihren blutverschmierten Händen.
,,Sei endlich still!", schreit Ella.
Und erhält erneut eine Antwort.
Doch diesmal scheint sie nicht aus ihrem Kopf zu kommen. Diese Stimme ist ihr sehr vertraut, auch wenn es ihr Jahre vorkommt, seit sie seine Stimme das letzte Mal gehört hat.
,,Ella?",

3 MinutenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt