Bali (BxBxM)

Arthur

Arthur Pov.

Ich bin gerade dabei meine Kleidung aus dem Garten aufzusammeln. Die anderen Kinder haben sie Mal wieder aus meiner kleinen Kammer geklaut, in der ich schlafen muss, und draußen in den Dreck geworfen. Warum sie das tun? Ich habe keine Ahnung. Vielleicht weil ich anders bin. Zu klein, zu dünn, zu blass, zu dumm, zu hässlich, zu schwul, zumindest sagen sie mir das immer. In der Schule bin ich der Klassenbeste, aber das interessiert hier im Weisenhaus niemanden. Ich bin nur ein ungeliebtes Kind das vor der Tür ausgesetzt wurde, so ungeliebt, das weder die Betreuer, noch die anderen Kinder mich leiden können. In der Schule sind gerade Mal die Lehrer Ansatzweise nett zu mir.
"Hey Spinner, du sollst sofort in das Büro der Alten kommen" schreit Ashley eine meiner Hauptpeinigerinen bevor sie sich wieder in ihr Zimmer verzieht.
Seuftzend sammel ich das letzte verdreckte Kleidungstück auf und laufe zum Büro von dam Alten Drachen. Vermutlich wird sie mich jetzt auch noch dafür bestrafen, dass meine Kleidung dreckig ist oder für irgendetwas anderes, wovon ich noch nicht einmal weiß, dass es passiert ist.

Ich klopfe und betrete das Büro, nachdem ich hinein gebeten werden.
Geschockt sehe ich, dass nicht nur die Leiterin des Weisenhauses Frau Platt, der alte Drache, im Büro ist, sondern auch ein gutaussehender, gut gekleideter Mann. Er strahlt Autorität aus. Frau Platt ist erstaunlich ruhig, als sie den Mann anspricht "Sind sie sich wirklich sicher, dass sie Arthur meinen? Sehen sie sich ihn doch Mal an an." Auch wenn sie ihre Worte vor dem Fremden Mann zügelt, so entgeht mir der Hass in ihrer Stimme nicht. Auch dem Mann, scheint dies nicht zu entgehen, er verzieht das Gesicht, schenkt mir aber ein Lächeln als er sich zu mir dreht.
"Ja, daran besteht kein Zweifel. Hallo Arthur ich würde gerne deine Vormundschaft übernehmen und wenn du magst, wartet ein volles Stipendium für ein privates Internat auf dich." erklärt er mir ruhig.

Vielleicht sollte ich länger darüber nachdenken, aber der Mann wirkt nett und eine kleine Stimme in meinem Unterbewusstsein sagt mir, ich soll ihm vertrauen. Also werde ich wohl mit ihm gehen, denn wann hätte ich denn sonst so eine gute Chance hier rauszukommen. Sobald ich 16 werde würden sie mich hier eh ohne mit der Wimper zu zucken rausschmeißen.
Ich sehe zu dem alten Drachen, die böse auf die dreckige Kleidung in meinen Armen sieht und ich weiß, sobald der Mann weg ist wird sie mich bestrafen. Also nicke ich zögerlich.
Der Mann sieht mich begeistert an "Willst du mich sofort begleiten, oder soll ich morgen wieder kommen um dich abzuholen?" "sofort" murmel ich schnell ganz leise, aber er hat mich wohl verstandenen. "Alles klar, dann holen wir Mal deine Sachen. Frau Platt, wo muss ich unterschreiben?" Frau Platt gibt ihm geschockt ein Formular, ich bleibe einfach stehen, da alles was ich besitze die Kleidung ist die ich am Körper und in meinen Armen trage.

Der Mann dreht sich wieder zu mir, als er alles unterschrieben hat. "Wo sind denn deine Sachen? Sollen wir sie zusammen holen gehen."
Ich schüttel schnell den Kopf und hebe das Bündel Kleidung in meinen Armen hoch. "Ist das etwa alles?" der Mann klingt fast schon enttäuscht. Traurig nicke ich, jetzt ist der nette Mann auch noch enttäuscht von mir.
"Na gut dann komm, lass uns dieses Loch verlassen." Frau Platt zieht scharf Luft ein, während der Mann, dessen Namen ich immer noch nicht kenne nach draußen führt.

Vor der Tür steht ein Kleinbus, ich hätte bei seinem Aussehen eher mit einem Sportwagen gerechnet. Er scheint meinen Blick bemerkt zu haben. "Du hast mit einem anderen Auto gerechnet oder?" Lacht er und ich nicke schüchtern. "Na komm steig ein, wir sollten dir noch ein paar Sachen kaufen, bevor wir zu meiner Familie fahren"

Zögerlich steige ich ins Auto und nehme meinen Mut zusammen ihm wenigstens eine meiner vielen Fragen zu stellen, eigentlich will ich ihn nach seinem Namen und nach seiner Familie fragen, traue mich aber nicht, also stelle ich die einzige Frage die ich mich zu stellen trauen "Du willst Sachen für mich kaufen?"
"Natürlich, einiges habe ich vorher schon besorgt, ich hab zwar nicht damit gerechnet, dass du so schnell zusagst, aber ich war mir sicher dich überzeugen zu können. Daher habe ich dir schon einen Laptop und ein Handy für die Schule besorgt, aber es sieht so aus als könntest du auch etwas neue Kleidung gebrauchen."

Da hat er wohl recht.

Der Mann dessen Namen ich dummerweise immer noch nicht kenne, hat untertrieben, als er sagte ich bräuchte ein paar neue Kleidungstücke. Jetzt ist der Kofferraum voller Einkaufstüten und ich habe eine große flauschige Plüschkatze in meinem Arm. Ich hab sie mir wohl solange angesehen, das der Mann überzeugt war, dass ich sie gerne hätte. Damit hat er auch Recht gehabt, nur hätte ich mich nie getraut auch nur zu fragen, ob ich sie haben kann. Die Stoffkatze ist das schönste, was sich jemals in meinen Besitz befunden hat.

So langsam werde ich doch ganz schön nervös, ich versuche aber es mir nicht anmerken zu lassen. Bis dann auf einmal laut mein Magen knurrt.
"Wir sind gleich da. Dann mach ich was zu essen, aber sie doch Mal im Handschuhfach nach, da müsste noch was sein." Lacht der Mann und ich öffne zögerlich das Fach.

Mir stockt der Atem, ich entdecke einige Packungen Süßigkeiten und nehme nach Aufforderung des Mannes zögerlich eine Packung Kekse heraus.

Ich kann mich gar nicht erinnern, wann oder ob ich im Weisenhaus Mal einen Keks bekommen hab und genieße jeden bissen. Als ich den zweiten Keks gerade genüsslich aufgegessen hab, hält hält das Auto vor einem großen Tor.

Ein Mann tritt ans Autofenster und begrüßt uns "guten Abend Alpha Lucifer, na wen hast du den da bei dir?"
Oh der Mann heißt wohl Lucifer, aber warum wird er denn mit Alpha angesprochen, komisch.
"Guten Abend Mike, dass ist Arthur, machst du uns auf?" antwortet Lucifer und es ist das erste Mal das jemand mich vorstellt, ohne dabei meinen Namen mit Verachtung auszusprechen.
"Klar ich mach auf. Hallo Arthur. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend." sagt Mike und öffnet das Tor.

Wir fahren weiter und halten kurze Zeit später vor einem Haus. So da wären wir also. Nervös folge ich Lucifer zur Tür und drücke meine neue Stoffkatze fest an mich.