8. Start der Verhandlungen

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Luminara poV

„Red."

Riddle's rechter Mundwinkel zog sich verstohlen empor. Ich hatte ihm gegeben, was er wollte, somit lag wieder Gleichstand zwischen uns... so ein Scheiß.

Der Schwarzhaarige stützte in aller Ruhe das Kinn auf seine Hand, sperrte mich regelrecht in seiner Sicht ein. Ich fühlte mich wie das Mäuschen in der Falle.
„Ich will dich als Partnerin."
„..... Hä?"
„Oder als Sidekick, rechte Hand, Nebenrolle, wozu auch immer du bereit bist. Aber am liebsten... als Partnerin."
Der Lacher, welcher über meine Lippen rollte, konnte ich mir nicht verkneifen.

Meine Haltung wurde mit einem Mal lockerer, meine Arme verschrenkten sich vor meiner Brust und meine Augen schienen einem Komiker entgegen zu blicken.
„Verarsch mich nicht, Riddle." sagte ich mit einem Hauch Belustigung im Unterton „Lass die Scherze und sag mir, was du wirklich willst."
„Das will ich wirklich. Ich will mit dir zusammen arbeiten."
Seine Worte klangen so ungewöhnlich ernst in meinen Ohren, als würde er mich verführen wollen. Ich mochte das Gefühl nicht. Was sind seine wahren Absichten? Wo ist der Haken?
„Pffh... Ernsthaft?"

„Ernsthaft."

Meine Augen verengten sich, als wäre ich in der Lage, die kleinste Lüge zu durchschauen, wenn ich nur genau hin sehe. Anfangs wollte ich Voldemort garnicht zuhören, ich war jeglich dazu gezwungen, aber jetzt... interessierte mich sein Anliegen zumindest ein kleines Bisschen.

Daher erschloss sich mir nur eine Frage, wenn der Slytherin nicht selbst damit rausrückte:
„Warum?"
Augenblicklich verschwand das letzte bisschen seines Grinsen, er meinte es tatsächlich ernst.
„Sagen wir, du bist mir... mehr wert als Verbündete, als als Feindin. Ich kann mir eine Gegnerin wie dich nicht leisten."
„Aha. Und... wozu kannst du meine Hilfe gebrauchen?"
Es regte mich auf, dass ich Riddle alles aus der Nase ziehen musste, er gab mir nicht einen Hinweis, ehe ich danach fragte. So würde eine Partnerschaft schonmal nix werden.

Voldemorts Mimik blieb identisch, regte sich kein Stück, nur seine Lippen formten die Worte:

„Hokruxe."

Reflexartig gruben sich meine Fingernägel ins Fleisch meines Oberarms. Ich versuchte so unbeeindruckt wie möglich auszusehen, doch ich konnte das Interesse nicht zurückhalten.

„Davon hast du doch bestimmt schon mal gehört, nicht wahr?"
Ja, hatte ich. Jedoch... war ich nie sonderlich zugeneigt, zu einem Gegenstand, in den ich einen Teil meiner Seele verschloss. Cool fand ich Hokruxe trotzdem, auch wenn nicht viel über sie bekannt ist. Doch der Fakt, dass Voldemort an der Art dunklen Kräften Interesse zu haben scheint und auch noch meine Hilfe in Anspruch nimmt, jagt mir einen bizarren Schauer über den Rücken, dessen Gefühl ich seltsamer Weise... mochte.

„Hab ich." nickte ich monoton „Viel weiß ich aber nicht über die Teile. Ist 'ne ziemlich gefährlich Sache."
„Deswegen dachte ich, du wärst die beste Ansprechpartnerin dafür."
„Und das ist alles?"
„Nein. Von meinen zukünftigen Plänen erzähle ich dir irgendwann, aber auch nur, wenn du einsteigst."
Mit neutraler Haltung ließ ich meine Arme sinken und setzte meine Gehirnzellen in Bewegung. Klar, etwas über Hokruxe herauszufinden ist schwierig, aber würde er dafür wirklich seine Einsamkeit aufgeben?

Nein... würde er nicht.

Vorsichtig stieß ich mich von der Wand ab und trat einen Schritt vor, welcher mich auf diesem engen Raum direkt vor den großgewachsenen Slytherin beförderte, dessen Statur immernoch an der Tür lehnt. Mit einem Grinsen, das sagte: „Ich hab dich durchschaut." blickte ich hinauf in seine Kaffeebraunen Augen.
„Brauchst du wirklich meine Hilfe oder... soll ich dir nur nicht im Weg stehen?"

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt