10. Slughorn's Sammlung

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Voldemort poV

Gelassen hob ich mein Bein über die Sitzbank, platzierte Bücher und Feder auf dem Tisch und ließ mich auf meinem neuen Platz nieder, stätig beobachtet von der Schönheit, dessen Blick entrüstet an meinem Profil fest hing.

„Was zur Hölle wird das?!" fauchte sie und klatschte wutendbrand ihre Hand auf den Tisch, was im gesamten Klassenraum widerhallte.
„Beruhig dich." sagte ich locker „Das hier ist ein Platz wie jeder andere."
„Ich sitze IMMER alleine."
Unbeeindruckt ließ ich meine Schultern zucken.
„Tja. Heute nicht."
„Du... Mieser-"
„Ruhe bitte! Wir beginnen mit Seite 736 im Buch der dunklen Künste von Hawkins." rief die Professorin, als sie den Klassenraum betrat.

Perfektes Timing. Erfolgreich griente ich meine Nachbarin an. Ihre flache Hand auf dem Tisch rollte sich zu einer Faust und ihre Mimik verfiel in Groll. Sie stand weder auf noch beschwerte sie sich, und das alles nur, weil das hier VGDDK ist, das wusste ich. So wie ich das einschätzte, brauchte sie dieses Fach und diese Lücke in ihrem Panzer nutzte ich schamlos aus.

„Gut. Wenn ihr alles gelesen habt, dann fragt euch gegenseitig mit eurem Partner ab. Hop, hop!" zeterte die Hexe, um sich kurze Zeit später in die neuste Ausgabe des Tagespropheten zu vertiefen. Bereitwillig drehte ich mich zu der Slytherin.
„Vergiss es." plärte sie und guckte mich scharfsinnig an „Was willst du von mir?"
„Ich zeig dir wie ehrlich ich sein kann."
„Tch!" lachte die sie „Du hattest gestern erst deine Chance. Ich brauch eine Pause von deinem ätzenden Gesicht."
„Komm schon. Du magst mein Gesicht."
Ob ich das sarkastisch oder ernst meinte, war mir selbst nicht ganz klar.

Die Schwarzhaarige wendete sich ihrem Buch zu, bemühte sich nahezu, mir keine Beachtung zu schenken. Ich musste handeln, ich hatte keine Wahl. Vertrauen ist etwas, was ich nicht brauchte, aber diesmal war es nötig.
„Als ich klein war..." fing ich an „hab ich das Gesicht meines Zimmernachbarn verunstaltet. Die Narbe auf seiner Nase wird wohl nie verschwinden. Zu schade."

Ich musterte jede Kleinigkeit ihrer Augen, die immer noch dem Buch galten. Mehrere Sekunden der Warterei verstrichen, in denen jediglich das Getuschel unserer Mitschüler zu hören war, bis sich schließlich ihre Lippen kräuselten und kurz darauf einen Spalt breit öffneten.
„Na und? Was juckt mich das?"
Der emense Druck, den meine Fingernägel auf meine Handflächen ausübten, stellte meine Geduld perfekt da. Zorn kochte in mir hoch, so wütend machte mich ihr unkooperativer Anblick. Wieso musste sie so stur sein?!

„Hast du..." ertönte es urplötzlich aus Luminaras Mund „es bereut?"
Meine Seelenspiegel zeigten Verblüffung, als die Schönheit mir entgegen schaute, ihre Hand zu dem Buch wandern ließ und es daraufhin zuklappte.

Einen winzigen Augenblick zögerte ich meine Worte zu formulieren, doch ich durfte nicht zurückweichen. Jetzt oder nie!

Und so legte sich mein selbstbewusster Ausdruck über mein Gesicht und das leichte Grinsen kehrte zurück auf meine Lippen.
„Nein. Er war nervig, hat die ganze Zeit gesungen. Er hat es verdient."
„So? Dann haben wir ja was gemeinsam."
Fragend hob ich meine Brauen, während die Slytherin grienend ihr Kinn auf ihrer Hand abstützte.

„Wenn man mir zu sehr auf die Nerven geht, kann ich genauso aufbrausend werden." Ihre Augen verengten sich, sodass ich kein Einkommen aus unserem Augenkontakt sah „Nur so als Warnung: In 2 Tagen hab ich meinen Zauberstab wieder. Sei dir dessen bewusst, wenn du mich ansprichst."

„Oh, keine Sorge, das werde ich."
Ich zwinkerte der Schwarzhaarigen zu, konnte sogar noch ihr Verlangen erfassen, dass mir auf meine Unverschämtheit eine knallen wollte, doch ehe sie dies tun konnte, ertönte die Stimme der Lehrerin und beendete die Partnerarbeit.
„Aufpassen und seid ruhig! Wir fahren nun fort."
Ich konnte nur noch in mich hinein lachen, wie Luminaras Faust in meinem Augenwinkel zu gern Platz in meinem Gesicht gefunden hätte.

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt