18. Geheimnis für Tom

839 22 4
                                    

Voldemort poV

Armando Dippet ist kein alter Zauberer, der für seine überragende Weisheit und Stärke bekannt ist. Er ist weder besonders freundlich noch besonders streng. Er ist nix im Vergleich zu seinen Angestellten, den Professoren, besonders einem von ihnen kann er nicht mit Abstand das Wasser reichen.

„Guten Tag, Sir." verabschiedete ich mich, dann ließ ich das Büro hinter mir. Im Eiltempo jagte ich an Vitrinen, Rüstungen und Gemälden vorbei, zu sehr in Rage, um mein Temperamt zu zügeln. Es entkam einer sinnvollen Annahme davon auszugehen, dass alle Lehrer die Ferien genauso wie die Schüler nutzen konnten, doch wie es aussieht, hatte auch diese Regel ihre Ausnahmen. Es machte mich wütend, etwas nicht kommen sehen zu haben.

Ich stapfte die Treppe zu meinem Zimmer hinauf, schnellte zur Tür und riss sie auf.
„Willkommen zurück, Stalker."
Es war ein Moment der Verwirrung, ein Moment, indem ich die Hexe musterte, wie sie sichtlich erwartend vor mir stand, mit verschrenkten Armen und einem triumphierenden Grinsen im Gesicht.
Fragend hob ich die Brauen, hatte jedoch nicht die Zeit, etwas zu sagen, denn die Schönheit packte meinen Oberarm und drehte mich abermals gen Ausgang. Ich glaubte zu spüren, wie sie mich mitziehen wollte, aber ich stand still, brummte Luminara nur skeptisch an.

Die Slytherin rollte mit den Augen, zog fordernd an meinem Pullover und keifte: „Glaub mir, Riddle, du willst das sehen."
Eine kurze Weile überlegte ich, es wieder auf ewiges Starren anzulegen, aber da mir das absolut nicht weiter bringen würde, lenkte ich ein und folgte der Schönheit.
Ich würde es nie zugeben, aber ich glaubte Luminara auf Anhieb, was sie sagte. Aus einem mir unbekannten Grund hatte meine innere Vorsicht bei ihr bisher nicht einmal Alarm geschlagen.

//

„Was soll das?"
„Du wirst schon sehn!"
„Das ist eine Wand."
„Boah~" stöhnte die Schönheit über meine Negativität und schlug auf die kahle Wand ein. Ich schaute mir ihr Drama wenige Sekunden lang an, ehe ich mich Arme verschrenkend gegen die hintere Mauer lehnte.
„Was wolltest du mir zeigen?"
Entrüstet, als wäre meine Stimme mit Sarkasmus überfüllt gewesen, musterte sie mich mit verengten Augen. Dabei hatte ich überhaupt nicht vor, sie bloß zu stellen, ich glaubte ihr, auch wenn das, was sie mir zeigen wollte, wohl davon gelaufen war.

„Ich meins ernst." sagte ich beschwichtigend und ließ meine Augen vollkommen ruhig wirken. Ein tiefes Seufzen grollte aus ihrer Kehle, dann lenkte sie in meine Richtung.
„Es ist ein Versteck - ein Versteck, das selber versteckt ist. Ich könnte mich die Ferien darin aufhalten und du hättest darin deine ganzen dämlichen Pläne schmieden können." Luminara blieb vor mir stehen und brummte. „Aber jetzt ist dieser beschissene Raum weg! Dabei hätten wir ihn gut gebrauchen können."

„Sag mal, wie hast du den Raum gefunden?" fragte ich interessiert, achtete aber garnicht auf Luminara's - beinahe! - trübseligen Gesichtsausdruck.
„Mh? Ich stand hier und dann war da auf einmal 'ne Tür."
„War diese Tür groß, alt, mit Verziehrungen und hatte kein Schlüsselloch?"
„.... Jaa..." Jetzt schien auch die Schönheit zu begreifen und nahm die meißelnden Töne hinter ihrem Rücken wahr. Ruckartig wirbelte sie herum, strahlte vor Glück, als sie die beschriebene Tür vor sich hatte und umklammerte den Knauf in Windeseile, als könnte die Tür genauso schnell verschwinden, wie sie aufgetaucht war.

//

Der gesamte Raum erinnerte an ein altes Dedektivbüro - viele Tische, Stühle, Regale und weit hinten eine breite Fläche, auf welcher man sich vermutlich duellieren sollte. Es war hell, überall brannten Fackeln und Kerzen und ich hatte das merkwürdige Gefühl, mich nur in einem Hinterzimmer zu befinden, als wäre das noch nicht alles, was dieser Raum zu bieten hatte.

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt