12. Bund für immer?

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Luminara poV

„...und wenn ihr nun den Anteil der Ampulle zu dem Inhalt des Schälchens hinzurechnet, erhaltet ihr..."

Mir ist langweilig.

Meinen Kopf auf beiden Händen abgestützt und meine Lider dauernd zufallen lassen, nahm ich den öden Unterricht nur noch im Hintergrund wahr.

Ich dachte tatsächlich, diese Stunde würde mir immerhin einen minimalen Lernzweck erweisen, doch dem war nicht so und ich hatte nicht vor, meine Zeit noch eine Minute länger zu verschwenden.

Müde seufzend dehnte ich meinen Hals und ließ aus meinem Mund ein Gähnen grollen, ehe ich die Ladung Bücher von meinem Tisch schob. Mit einem lauten Scheppern landeten die Wälzer auf dem Boden, sowie jedes Augenpaar dieses Klassenzimmers auf mir.
„Miss Unduli, was-"
„Schnauze! Ich hab keinen Bock mehr." untrach ich die Professorin, dessen Mund offen stand und Augen mich ungläubig anstarrten.

Die Nase rümpfend setzte ich mich auf, schob den Stuhl nach hinten und nahm den Weg gen Ausgang in Beschlag.
„Ich muss doch sehr bitten, Miss! Setz-"
„Es ist ihre Schuld, dass ich keinen bock mehr habe. Wenn ich nix lerne, wozu brauch ich Unterricht? Bringen sie mir was nützliches bei." dröhnte ich gelassen und öffnete die Tür... Und spürte wie es für einen Augenblick in meinem Rücken pieckste.

Entlasstet schlenderte ich den Flur entlang, froh, das elende Geschwätz nicht mehr mit anhören zu müssen. Pfeifend begutachtete ich meine schwarz lackierten Fingernägel, während ich die schöne Ruhe genoss.

„Unduli!"

Bis... gerade noch genoss...
Augenrollend stoppte ich, als die Stimme Voldemorts ertönte. Kopfschmerzen überfielen mich, als ich hörte, wie seine Schritte hinter meinen Rücken näher kamen.
„Unduli. Das war das 7. Mal, nicht wahr?" sprach Riddle und hielt an. Ich wusste wie nah er bei mir stand, denn sein Blick pieckste in meinem Rücken wie kleine Nadeln.

Stöhnend drehte ich mich um und wurde sogleich von Riddle's Seelenspiegel attackiert.
„Nummer 8 wird folgen. Was ist mit dir? Leidet deine Note nicht, wenn du mir jetzt nachjagst?"
„Mag sein, aber ich wollte mit dir reden."
„Warte damit bis nächsten Monat. Ich hab Hunger."
„Warte."
Bittend umklammerte der Dunkelhaarige mein Handgelenk.
Ich hätte mit diesem Gespräch rechnen müssen. Auch wenn ich nicht die Möglichkeit hatte seine Gedanken zu lesen, erschlich mir eine Ahnung, was er wollte.

Mit einem Ruck befreite ich mein Handgelenk aus Riddle's Griff, rieb mir stumm die warm gewordene Stelle und blickte den Slytherin erwartend mit hochgezogenen Brauen an.
„Sag schon."
Gemeinter schaute nach rechts und links, um zu überprüfen, ob wir unter uns waren und kam mir einen Schritt näher.
„Hast du dich schon entschieden?"
„Nö."
„Dann mach es jetzt!" forderte Voldemort und durchdrang mich mit seinen dunkelbraunen Augen.

„Was bringt mir unser Bund? Du kriegst Hilfe von MIR bei deinen Plänen, was krieg ich von dir?"
Schweigend schaute mir der Größere in die Augen, ob meine Worte überhaupt zu ihm durchgerungen sind, konnte ich ihm nicht ablesen, er sah mich jediglich ruhig an.

Bis der Slytherin seine rechte Hand hob und seinen Zeigefinger an mein Kinn legte, um meinen Kopf so zu positionieren, dass unsere Nasenspitzen nur eine dünne Luftschicht von einander trennte. Ich spürte seinen warmen Atem auf meinen Lippen, seinen herben Duft in meiner Nase, seine Augen mit meinen verschmolzen. Ich fühlte nicht den Drang zurück zu weichen, mich zu wehren oder meine Waffe zu ziehen. Ich fühlte mich irgendwie... verwunschen.

„Was du von mir hast?" betörend leise hauchte seine Stimme gegen meine Haut. „Ich kann die Gedanken und Gefühle jedes Zauberern und jeder Hexe lesen. Und meine Kenntnisse in den Zaubern der dunklen Künste beinhalten einige, die selbst die großartige Unduli noch nicht kennt. Ich kann sie dir beibringen."

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt