27. Schwach geworden

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Voldemort poV

Als ich hinter der Ecke hervortrat und die ersten Treppen zur großen Halle erklimmte, sah ich nur die vier Angestellten vor mir, die zwischen sich eine Liege hielten, auf der eine vom Tuch bedeckte Leiche lag.
Kommentarlos Schritten sie an mir vorbei mit dem Mädchen, das ich an diesem Abend auf dem Gewissen hatte. So langsam gewöhnte sich Hogwarts an mein Verfahren, die Opfer wurden immer schneller gefunden.

„Riddle." riss mich eine starke Stimme aus den Gedanken. „Kommen Sie."
„Professor Dumbledore." sagte ich, welcher oben an der Treppe stand, vom Schulleiter keine Spur.

Ich schritt die Treppen zu ihm hinauf.
„Zu dieser späten Stunde in den Gängen umherzuwandern, ist nicht klug, Tom."

Wenn man ich ist... eigentlich schon.

„Ja, Professor." erwiderte Ich. „Ich wollte mich... nur selbst überzeugen, ob die Gerüchte stimmen."

„Ich fürchte ja, Tom, es ist wahr."

„Auch was die Schule betrifft? Ich habe kein Zuhause, es kommt doch wohl nicht zur Schließung von Hogwarts, oder Professor?"
Meine Taten hatten mich in der Hand, ich hatte gemordet und aus den Augen verloren, dass noch andere mitdachten.
„Ich verstehe, Tom. Aber möglicherweise... kommt Direktor Dippet nicht um diesen Schritt herum."

„Sir, wenn es aufhören würde, wenn man den Verantwortlichen fassen würde..."
Eine ängstliche, schützende Schicht legte sich über die Augen des alten Mannes.
Ja, ich reitete mich gerade in etwas hinein, weil die Worte nur so aus mir sprudelten, ich benahm mich verdächtig und das nur, weil mich Luminara so durch den Wind brachte.

„Wollen sie mir... vielleicht etwas sagen?" fragte Dumbledore, wie ich ihn kannte, auf alles gefasst.

„Nein, Sir. Nichts."

Der Zauberer beobachtete mich viel intensiver und missgestimmter, als in der Bibliothek. Ich musste mich zusammen reißen!
„Also gut, Tom. Sie dürfen gehen."
„Gute Nacht, Sir."
Daraufhin ging ich in die Kerker zurück, nicht zu der Schönheit und auch nicht ins Slytherin Abteil. Sondern zu einer abgelegenen Kammer, tiefer in den kerkern versteckt.

Es war Glück, dass mir Hagrids Gedanken von vor den Ferien einfielen, als er Unduli mit einer Kiste angerempelt hatte. Darin war eine Acrumentula und hier versteckte der Halbriese das Viech. Und da sie Fleisch fraß... könnte ich Hagrid für alles verantwortlich machen.

Mit erhobenen Stab riss ich die Tür auf, in dessen Raum der Gryffindor vor jener Kiste stand.
„Guten Abend, Hagrid", begrüßte ich ihn drohend. „Ich muss dich leider anzeigen."

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Bald darauf, kurz vor den Sommerferien, wurde Hagrid der Prozess gemacht. Die Morde hörten auf und Hogwarts wurde nicht geschlossen.
Und mit Luminara hatte ich nicht mehr Kontakt ausgetauscht, als mich von ihr anrempeln zu lassen. Diese nebensächlichen Sticheleien Taten viel mehr weh, als sie eigentlich sollten.

„Krass, oder?" meinte Lucky auf ein Mal - ich erwachte aus meinem Gedanken „Dass Dumbledore Hagrid noch verteidigt."
Der Blondschopf lag in seinem Bett in unserem Schlafsaal, während ich am Schreibtisch über einem Buch hockte, von dem ich vergessen hatte, dass ich es überhaupt las.

„Mh. Er ist naiv." gab ich zurück und suchte nach der Seite, an der ich aufgehört hatte zu lesen.

Ich hatte noch nicht mal daran gedacht, Luckys Gedanken zu lesen, so war ich nicht darauf gefasst, was er mir prädikte.
„Sag mal, Voldemort, das hast du extra gemacht, nicht? Dich auf die Suche nach dem Mörder gemacht."

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt