25. Urlaub in Bristol

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Luminara poV

„Oh, Merlin... Ich schlaf oben!"
Jacob warf Koffer und Rucksack aufs obere Doppelbett. Rin nahm wie selbstverständlich das darunter ein.
Wir hatten eine kleine Etage in einem Zauberhotel gebucht. Hier gab es ein Zimmer mit zwei Doppelbetten, ein Wohnzimmer, Bad und eine winzige Küche. Überall standen Kerzen und alles war aus hellen Holz. Und da es Winter war wirkte die Wohnung als hätte sie ein Klischee-Hufflepuff eingerichtet.

Lucky bestieg das obere Bett auf der anderen Seite, Tom musterte das darunter.
„Jungs!" mahnte Lucky das Paar. „Haltet euch zurück, klar?"
Jacob, der gerade am Ärmel seines Freundes zog, um ihn auf sein Bett zu ziehen, hielt inne, ließ kurz darauf los und lief dann rot an. Glück für Rin, der sich sowieso dagegen gewehrt hatte, aber dennoch rosa Wangen bekam.

Dann fiel Luckys Blick auf mich, die den Raum weniger begeistert betrachtete.
„Also... die Besitzerin meinte, ein weiteres Bett sei kein Proble-"
„Vergiss es." fiel ich ein, nahm meinen Koffer in die andere Hand und machte kehrt.
„Willst du nicht hier schlafen?" rief Lucky mir nach.
„Nur über deine Leiche."
Das Sofa kam mir gelegener. Auch nur eine Nacht in deren Zimmer und ich wusste nicht, ob ich den Avada Kedavra zurück halten könnte.

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Schneeflocken fielen auf unsere Köpfe, bei Jacob auf seine Zunge. Den Mund weit aufgerissen, um selbst die kleinste Flocke zu erwischen.
„Hör auf damit, das sieht dämlich aus." Rin zog den Schal über die Nase, um seine Roten Wangen zu verstecken.
Seinen Freund ignorierend schmeckte Jacob ab. „Schmeckt wie Brause-Popcorn... ohne Brause."
Lucky verdrehte die Augen. Ich hingegen fasste unauffällig nach meinem Stab und ließ die Flocken über Jacobs Kopf eine andere Geschmacksrichtung einschlagen.
Jacob schmeckte erneut ab und verzog angewidert das Gesicht.
„Oder doch nach Eisen. Bäh!"
Blut.

Die Straßen von Bristol waren spärlich befüllt von Touristen und Einwohnern. Cafés und Geschäfte lagen an den Seiten.
Ich wollte die Waffe wieder in meinem Ärmel verstecken, da packte ein bekannter fester Griff meinen Arm. Voldemort neigte sich unauffällig zu meinem Ohr, Thymian und Rosenblättern wehten mit ihm.
„Nicht in der Öffentlichkeit, klar? Das war abgemacht."
Meine Lippen grinsten hinter dem Blutroten Wollschal, als ich leise antwortete:
„Wer sagt, dass ich mich daran halte?"

Voldemorts Geduld brach leichter, als die Schneeschicht unter meinen Stiefeln. Wir hatten bereits Sightseeing, Essen und Freizeitaktivitäten hinter uns, alles gemeinsam. Der Legilimentor hatte bisher keine Zeit seine Pläne durchzuführen und das brachte ihn in Rage, obwohl er diese überspielte.
Ich dachte es wäre lustig zu sehen, wie lange er mit den drei Hohlköpfen durchhielt, als Gleichberechtigung für seine magere Auskunft an Antworten, aber... so langsam gingen auch mir die Slytherin's auf die Nerven.

Voldemort unterdrückte ein zorniges Knurren, aber ich spürte seinen Blick auf meinem Ohr pieksen, ehe er von mir abfließ.
Ich hatte genug der Warterei, blieb kurzerhand stehen und sah so nur noch vier Rücken in Jacken und Mänteln.
„Wie wär's mit gehn?" schlug ich mit erhobener Stimme vor.
Die Jungs drehten sich zu mir um, Lucky wechselte einen Blick mit Voldemort und Rin, dann setzte er einen Fuß nach vorne.
„Gut. Ich würde auch sagen wir gehen schon mal ins Hotel. Das war genug für heute."
„Nein, nein, Blondi." hielt ich ihn auf. „Nicht wir, ihr sollt euch verpissen."

Ein zweiter rascher Blick zu Riddle und Lucky schien Zustimmung in dessen monotoner Miene zu erkennen. Als sein Blick mich traf, stieß der Blondschopf ergebend die Luft aus.
„Hop hop!" hetzte ich mit schneller Gestik.
„Klar. Tut, was ihr nicht lassen könnt." Der Slytherin stapfte davon, gefolgt von dem Pärchen. Lucky wusste,wann er uns allein zu lassen hatte. Er war einer der Sorte, der Leute schnell in sein Herz schließen konnte und weder nachtragend noch zu anhänglich war. Er gab eine gute Deckung ab.

»Melt by a Slytherin« - Tom Riddle x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt